Der Sonntag lockte mit Sonnenschein und erträglichen Temperaturen. Und so beschloss ich – recht spontan – mein Mountainbike mal wieder für die Art von Strecken zu nutzen, für die es gebaut wurde: eine Runde durch den Grunewald, abseits von Straßenlärm und Autogestank. Die hintere Bremse hatte ich nach einigen Problemen durch Feine Räder auf Vordermann bringen lassen, so daß einer sicheren Waldtour nichts im Wege stand.
Auf kürzestem Wege ging es in den Grunewald. Natürlich waren um den Grunewaldsee und die anschließenden Seen die Wege voll mit Leuten, die den schönen Herbsttag genießen wollten, aber durch meine zahlreichen Touren im letzten Winter gelang es mir recht schnell, auf weniger bevölkerte Wege auszuweichen, auf denen ich dann zunächst bis zur Bahn-Unterquerung an der Ecke Kronprinzessinnenweg und Havelchaussee fuhr. Mit den Straßen hielt ichmich nicht lange auf und folgte zunächst einem, sagen wir mal, eher ehemaligen Weg in Richtung Ufer, bevor ich wieder auf besser fahrbare Strecken stieß. Als kleinen Spaß am Rande gönnte ich mir die Abfahrt zur Schwanenwerderbrücke über die Stufen, wo ich trotz umsichtiger und langsamer fahrweise wohl Fußgänger durch die Wegwahl nachhaltig irritierte.
Es folgte eine längere Pause in der SV03 mit Saftschorle, Suppe und Kuchen nebst einer Unterhaltung mit Martin und Silke, die mit Jorven gerade beim Muschelessen saßen.
Den Rückweg legte ich entlang des Ufers, das bei tief im Westen stehender Sonne viele nette Ausblicke bot, zudem hatte ich auch eher Lust auf gemütliches Cruisen als mir jetzt das Auf und Ab des Havelhöhenwegs zu geben. Das Bedürfnis, möglichst lange Strecke am Ufer und nicht auf der havelchaussee zu fahren, führte mich dann allerdings auf Wegen, die im Winter und Frühjahr alle unter Wasser gestanden hatten, an Stellen, wo der Begriff ‘fahren’ nicht angebracht war. Ab der Lieper Bucht war ich dann wieder auf bekannten Pfaden unterwegs, nahm noch Schildhorn mit und fuhr dann auf dem Uferweg zur Straße am Postfenn, die ich aber gleich wieder in Richtung Wald verließ und nur an der Alten Spandauer Poststraße wieder überquerte.
Um von dieser in Richtung Teufelsberg zu kommen, bog ich vor dem Postfenn nach links auf einen kleinen Waldweg und wollte mich auf kleinen Trails durchschlagen, wurde aber alsbald von einem Jäger auf dem Hochstand ermahnt nur die Hauptwege zu nutzen, da hier gejagt würde. An einem schönen Herbstsonntag mitten im übervölkerten Grunewald und ohne größere Absperrungen und Warnhinweise auch ein gelinde gesagt interessanter Ansatz.
So ging es dann auf etwas größeren Wegen zwischen Post- und Teufelsfenn hindurch und zunächst zum Drachenberg, auf den ich aber auf dem normalen Rundweg hinauffuhr, runter dann über die Nordschanze (auf dem Wall). Dann noch hinauf auf den teufelsberg, einmal halb um die Radarstation. Der Weg war allerdings deutlich stark frequentiert. Wegen personalintensiver Sicherungsmaßnahmen war allerdings niemand auf dem Turm.
Runter bretterte ich über die Straße um die neuen Beläge der hinteren Bremse einmal gut einzubremsen, dann quer durch den Wald zurück zum Auerbachtunnel und ab dort um den Grunewaldsee und durch Dahlem nach Hause. Eine schöne, eine gemütliche Runde von 42km lag hinter mir, ich kam genau mit Sonnenuntergang an meiner Haustür an.
Danke für Deine Berichte! Es macht immer wieder Spaß, sie zu lesen.