Offenbar hatte ich Schlaf nötig, denn ich wachte später als normal auf. Dennoch schaffte ich es, mit Packen und Frühstück um halb zehn loszufahren.
Der nächste größere Ort auf der Route war Valladolid und mit 138km eine angenehme Tagesetappe entfernt, geht man davon aus, dass mein grober Zeitplan nur noch 125km am Tag verlangt. Das Problem ist hier eher die dünne Besiedlung, ich bezweifle, dass es ausserhalb meiner größeren Punkte auf dem Track überhaupt verlässlich Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Die Orte, durch die ich derzeit komme, haben bestenfalls noch eine kleine Bar, mehr Infrastruktur selten. Aus der Pilgerregion bin ich hinter Burgos wie es scheint raus. Die Frage nach Camino oder Compostela kam heute jedenfalls nicht mehr auf. Genausowenig wie Leute, die irgendetwas außer spanisch sprechen.
Nach dem Start ging es zwar ein paar Meter bergauf, aber insgesamt ist die Landschaft flacher, wenn auch hügelig. So gibt es nur kurze und meist sehr humane Anstiege und immer wieder schöne Abfahrten. Sonst gibt es wenig, worüber ich schreiben könnte. Ich kam gut voran, fuhr auf Straßen, auf denen vielleicht alle 20min mal ein Auto kommt. Irgendwann fand ich einen kleinen Ort mit einer Bar, die Sandwiches und Tapas bot, so dass ich mich verpflegen konnte.
Bei der Einfahrt nach Valladolid machte ich noch an den beiden Bahnhöfen Station, dann bezog ich mein Hotel in der Innenstadt. Es gab noch einen Stadtrundgang und einen kurzen Einkauf, schliesslich ein Abendessen, dann fiel ich müde ins Bett.
Die andauernde Sonne fordert ihren Tribut, alles eincremen ist gut, aber meine Unterlippe ist sonnenverbrannt. Ich fahre mit Buff als Schutz für den Mund (und die Nase).