Tag 1: Hyères – Château-Arnoux-Saint-Auban

Der Morgen startete mit einem Wecker um 04:45 Uhr. Nicht, weil ich so früh los wollte, sondern weil Susanne, Clara und Samuel (ein anderes Segelkind) den Sechs-Uhr-Zug vom Bahnhof in Hyères kriegen mussten. Ich half also, alle wach und rechtzeitig aus dem Haus zu kriegen, dann döste ich noch etwas und machte die letzten paar Dinge im Appartment klar, bevor ich am Campingplatz nebenan ein – französisch kleines – Frühstück zu mit nahm.

Abfahrbereit unter Palmen
Abfahrbereit unter Palmen

Los ging es dann über die in den Tagen davor ausgiebig getestete Route du Sel (mittlerweile wieder für den Autoverkehr freigegeben) und entlang der Küste auf dem Radweg, bekannt von meiner kleinen Bergtrainingseinheit. Bald bog ich allerdings ab und fuhr in Richtung Norden. Zwar war der Wind nicht mehr so kräftig, wie an der Küste, dafür kam er nun seitlich, statt von hinten. Und die Steigungen begannen. Keine großen, aber doch immer wieder und dann oft über viele Kilometer ging es hinauf.Die Landschaft änderte sich. Sahen die Orte noch vom Stil her mediterran aus, so fehlten doch die an der Küste allgegenwärtigen Palmen. Und natürlich waren da die Berge. Langsam stieg Hunger auf, allerdings war in Saint-Maximin noch nicht an Mittag zu denken und Vinon-sur-Verdon war noch weit weg. Ich begnügte mich mit Cola und Chips, bevor ich weiter fuhr. Bei Kilometer 110 in Vinon war es dann fast zu spät – nur aus Mitleid bekam ich wohl noch eine Plat du Jour, das Tagesgericht.

Leere Straßen, Berge am Horizont
Leere Straßen, Berge am Horizont

Ich saß einige Zeit, bis Essen und Trinken wirkten, dann entschied ich mich, den Tag noch zu nutzen und weiter zu fahren. In der Gegend um Château-Arnoux zeigte die Hotelbuchungsapp noch diverse Unterkünfte an. Als ich allerdings – ziemlich am Ende, nebenbei bemerkt – kurz vor dem Ort war, war dort laut App nichts mehr frei. Ich beschloss, es dennoch zu versuchen. Und es klappte.Die Unterkunft war einfach, sehr einfach. Aber hey, Dach überm Kopf, Essen gab es und WiFi war vorhanden. Ich futterte mich satt, dann ging es totmüde ins Bett.