Dieppe – Dieppe

Ich hatte ausgeschlafen und konnte den Morgen mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen. Ich hatte noch auf dem Plan, wegen eines kleinen Problems mit der Schaltung beim Radhändler im Ort vorbeizuschauen, der aber erst um 10 öffnete, aber ich hatte ja auch nur ca. 125km auf dem Plan.

Bahnradweg hinter Dieppe

Der Radhändler nahm sich Zeit und konnte mein Problem lösen, so machte ich mich gegen halb elf auf den Weg. Ein wenig durch die Stadt, auf der Landstraße raus und dann ab auf den Bahntrassenradweg. Wunderschön, die kleine Steigung am Anfang lief auch problemlos, der gestrige Tag hatte wohl keine allzu schlimmen Auswirkungen gehabt.

Irgendwann spürte ich, dass ich einen Platten hatte. Es hatte leicht geregnet, aber ich konnte unter Bäumen im halbwegs trockenen halten. Ich holte den alten Schlauch raus, lokalisierte die Problemstelle und machte den neuen Schlauch rein. Leider baute der Reifen keinen Druck auf – ich hatte ihn beim Reindrücken des Reifens beschädigt. Also den gerade entfernten Schlauch flicken und nochmal tauschen. Dann konnte es endlich weiter gehen.

Reifen flicken. Mehrfach. Akkupumpe regelt.

Nur wenige Kilometer später der nächste Platte. Zuerst dachte ich, der Flicken hätte nicht gehalten, aber es war ein weiterer Splitter Muschelkalk. Ich flickte also einen weiteren Schlauch, untersuchte den Reifen, aber schon beim Aufpumpen an wieder anderer Stelle ein Problem. Diesmal untersuchte ich den Reifen viermal von innen und außen und pulte diverse Muschelsplitter heraus, die sich offensichtlich auf dem glatten Asphalt des Radweges ihren Weg durch den Mantel arbeiteten.

Beim Aufpumpen fiel mir dann eine Stelle am Reifen auf, wo ein größeres Stück die Karkasse beschädigt hatte und sich nun der Schlauch nach außen drückte. Also ließ ich sofort die Luft ab und flickte den Reifen notdürftig von innen mit einem Schlauchflicken.

Da die ganze Aktion sehr viel Zeit gekostet hatte und vor mir noch gute 100km ohne Orte mit nennenswerter Infrastruktur lagen, beschloss ich, umzukehren und nach Dieppe zurückzufahren. Radladen, Decathlon und Bahnanschluss garantierten hier genügend Möglichkeiten, das Problem irgendwie zu lösen.

Fischerboote im Hafen von Dieppe

In Dieppe steuerte ich zuerst den Decathlon an der sich eh fast auf meinem Weg befand. Dort war aber die Auswahl eher mäßig und der Verkäufer verwies mich unter der Hand auf “den anderen Fahrradladen im Ort”, den ich ja von morgens bereits kannte. Ich rief dort an und mir wurde kundgetan, dass ein passender Mantel und Schläuche vorrätig seien. Also stand ich wenige Minuten später dort wieder auf der Matte. Ein 35mm Heavy Duty E-Bike-Reifen ist vielleicht nicht ganz so spritzig, wie mein 28mm Ultraleicht-Modell, dafür aber haltbarer – und ich komme damit definitiv weiter.

Das Hotel von der letzten Nacht war leider ausgebucht, so musste ich im Ort ein anderes suchen. Ich fand eines, zwar etwas teurer, dafür aber direkt am Strand. Ich hatte noch genügend Zeit für einen Stadtrundgang und Galette & Crepes am Abend.