Morgens brauchte ich mehr Zeit als ich gedacht hatte – mit dem früh starten lief es nicht recht. Als ich aus Reims raus war erwartete mich vor allem dies: Steigungen und Gegenwind. An den Steigungen ging es zwar meist mit dem Wind, aber die Abfahrten waren nicht erholsam, weil ich wegen des starken Windes doch treten musste und wenn es einmal flach war, dann ging es auch nur sehr langsam voran.
Belohnt wurden die Mühen mit einem tollen Blick über die Champagne. Neben den Straßen gab es oft prachtvolle Champagner-Anwesen und natürlich weite Weinbaugebiete. Auf den Straßen war leider sehr oft starker Verkehr.
Auffallend war, dass trotz der luxuriösen Anwesen und des offenbar vorhandenen Geldes die Zentren der der kleinen Orte wie ausgestorben waren. Kein öffentlicher Nahverkehr, kein Bäcker, kein Supermarkt und wenn Läden da waren, dann waren die meisten geschlossen.
Wegen des starken Gegenwinds und weil mir die Energiereserven ausgingen und vor allem, weil zwischen Romilly-sur-Seine und Auxerre keine sichere Übernachtung (und Essen) mehr zu erwarten war, beendete ich die Etappe frühzeitig nach 100 Kilometern in Romilly-sur-Seine. Ich nutzte die Zeit, um meine Klamotten auszuwaschen und einige Dinge zu klären, die per Mail hereingekommen waren (privat, nicht Arbeit!).
Das Hotel stand am Ortsrand auf einem Supermarktparkplatz, bot so also wenigstens die Möglichkeit, Vorräte aufzufüllen. Später lief ich dann in den Ort und suchte eine Pizzeria auf. Vermutlich neben ein paar Kebab-Läden die einzige Möglichkeit, abends noch etwas zu essen zu bekommen.