Tag 13: Angoulême – Libourne

Heute bemühte ich mich, wirklich etwas zeitiger aufzubrechen. Zwar stand nicht zwangweise eine lange Etappe an, aber es sollte sehr heiß werden. Auch lagen am Weg kaum Orte, die irgendeine Infrastruktur wie Bar oder Restaurant boten.

Aus Angoulême fuhr ich in südwestlicher Richtung zunächst auf größeren Straßen hinaus. Der Verkehr war spürbar, aber erträglich. Der EV3 Hätte auf der anderen Seite der Charente am Fluss entlang geführt, allerdings wohl nicht immer auf asphaltierten Wegen und mit einigen Kilometern Umweg. Daher traf ich den Eurovelo erst bei Chauteauneuf-sur-Charente und folgte ihm ab dort. Die Weinernte ist in vollem Gange, so dass immer wieder der Duft des Traubenmostes in die Nase strömt, die großen Erntemaschinen sieht man auch immer wieder.

Nach einiger Zeit auf sehr ruhigen kleinen Straßen, deren Pflaster oft recht grob ist, wird der Eurovelo dann auf einer alten Bahntrasse weiter geführt. Leider ist diese hier auch kein reiner Quell der Freude: teilweise darf die Strecke von Autos genutzt werden – auch wenn es nur wenige sind – und auf den anderen Teilen ist das Pflaster oft unterwurzelt, so dass es recht holprig wird. Dazu kommen noch diverse Schranken und Stoppschilder, die umfahren werden müssen, teils an Kreuzungen mit Treckerwegen zwischen Feldern oder Grundstückszufahrten – so wird der eigentlich angenehme Bahnradweg leider doch auf Dauer ganz schön anstrengend, weil man nicht in den richtigen Flow kommt.

Auch nach dem abrupten Ende ist man gut beraten, nicht jede Biegung und Wendung des EV3 mitzunehmen, sondern beherzt auf die leeren Departement-Straßen auszuweichen. Die Autofahrer nehmen in der Regel viel Rücksicht und sowohl Wegeführung als auch Straßenbelag sind um einiges besser.

Erst auf der D910 kurz vor Libourne hab ich es dann doch irgendwann wieder vorgezogen, auf den Eurovelo auszuweichen, der teils auf ruhigeren Straßen, teils mit separatem Radweg nach Libourne reinführt, da hier der Autoverkehr doch ziemlich dicht geworden ist.

In Libourne war ich um kurz nach 15 Uhr, als erstes suchte ich mir eine Brasserie mit schattigen Sitzmöglichkeiten und trank etwas, dann suchte ich mir ein Hotel in einem historischen Bau direkt am Hafen. Zu meiner Überraschung ist hier die Tide noch sehr stark, als ich ankam hatte der Fluß (L’Isle, mündet hier in die Dordogne) wenig Wasser, mit der Zeit konnte ich eine starke Strömung flussaufwärts beobachten, als die Flut vom Atlantik in das Delta von Garonne und Dordogne drückte.

Nachdem ich mich frisch gemacht hatte und die frühe Ankunft für einen Waschtag nutzte, ging ich essen. Da ich müde war, wurde der Abend nicht allzu lang.

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