Tag 14: Libourne – La Réole (- Agen)

Da klar war, dass der Sonntag ein Tag des Dauerregens werden würde, hatte ich mir angeschaut, welche Optionen mir am heutigen Samstag bleiben würden, so dass ich in einem Ort landete, wo ich einen Ruhetag verbringen konnte und wollte. Auch klar war: der Tag würde keine große Strecke umfassen, denn nach Le Réole wäre höchstens noch Marmande in Frage gekommen und dann lange nichts. Also konnte ich mir Zeit lassen und musste nicht super früh raus – so konnte ich das Ende des nächtlichen Regens abwarten.

Nach dem Frühstück rollte ich nicht auf der offiziellen Wegeführung des EV3 aus der Stadt und bog auf eine Departementstraße ab. Sie war befahren, aber es war erträglich und ersparte mir einen Anstieg. Meine Beine fühlten sich noch müde an, aber besser als erwartet.

Erst nach der Überquerung der Dordogne in Branne folgte ich wieder ein Stück der offiziellen Radroute, um zum Bahntrassenradweg zu gelangen. Dort war durchaus Radverkehr, hinter mir eine größere Gruppe Elektroradler, entgegen kamen auch immer wieder Radreisende, Gravelbiker oder Rennradler. Der Weg fährt sich angenehm, war nach dem Regen wegen nassem Laub und feuchtem Moos in den Geländeeinschnitten teilweise vorsichtig zu befahren.

In Sauveterre-de-Guyenne hört der Weg leider auf und es geht wieder auf Straßen weiter. Auch hier entschloss ich mich zu einer spontanen Abkürzung, da die offizielle Wegeführung ziemlich mäandert und die Strassen doch ruhig waren. So kam ich nach ca. 50 Kilommetern in La Réole an. Dort suchte ich mir ein kleines Café, dass mittags etwas zu essen anbot (gebackener Camembert in meinem Fall) und schaute nach Unterkünften.

Sowohl in La Réole als auch in Marmande waren zwar welche, allerdings nichts nach meinem Geschmack für zwei Nächte. Mit Blick auf das Wetter der nächsten Tage und zusammen mit der Tatsache, dass an die Pässe der Pyrenäen nicht zu denken war (Minusgrade, Regen, fehlende Kondition) entschied ich mich, den Zug in Richtung Agen zu nehmen. Ich kaufte mir also eine Fahrkarte und verbrachte die Wartezeit in einer Bar in der Nähe des Bahnhofs, direkt an der alten Hängebrücke für den Rad- und Fußverkehr, die ich bereits bei der 3-Wochen-3-Meere-Tour gequert hatte, um ab hier dem wunderbaren Radweg entlang des Garonne-Seitenkanals zu folgen.

Um kurz kurz halb sechs ging es dann mit dem Zug nach Agen, dort hatte ich ein Appartment-Hotel in der Innenstadt und damit nahe am Bahnhof. Das war auch gut, denn die aufziehenden Gewitter kündigten sich schon seit Mittag durch eine drückende, schwüle Hitze an bauten sich ringsherum auf. Nach dem Einchecken, Duschen und umziehen ging ich auch gleich Essen – auf dem Rückweg wurde ich vom Regen ziemlich nass.

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