Tag der Offen Tür bei HP Velotechnik 2018

Am 16. Juni lud HP Velotechnik, der Hersteller meiner Speedmachine, zum jährlichen Tag der Offenen Tür. Da ich die Tage zuvor in Hannover zu tun hatte gönnte ich mir auf dem Rückweg den kleinen Umweg – zumal ich dankenswerterweise in Bad Homburg bei Gaby (ihr kennt sie von der Tour zur SPEZI) Unterkunft fand.

HP Velotechnik: Wie alles begann
HP Velotechnik: Wie alles begann

Außer dem kleinen Testparcours auf dem Hof, den ich zwar nutzte, aber der naturgemäß eher für noch Unentschlossene interessant ist, gab es einen Einblick in die 25-jährige Geschichte der Firma und die Anfänge – von Paul Hollants im Rahmen einer Werksführung kurzweilig vorgetragen und gespickt mit Einblicken in die Arbeit von der Entwicklung über den Bau und die Serienfertigung bis zu Marketing und Verkauf.

Einen Vortrag über eine Liegeradreise durch Island gab es auch noch zu hören und natürlich die Möglichkeit, bei Speis und Trank mit Mitarbeitern oder Besuchern zu fachsimpeln, die ich auch gerne nutzte. Schließlich ist meine Speedmachine mittlerweile ziemlich genau zehn Jahre alt und neben der anhaltenden Wartung (und dem derzeitigen „Tuning“) hatte ich die Chance Fragen zur Haltbarkeit einiger Komponenten zu stellen.

Disclaimer: Ich bin einfach zufriedener Kunde und erhalte keine Zuwendungen/Sponsoring von HP Velotechnik

ADFC Fahrradsternfahrt 2018

Die Sternfahrt 2018 stand unter dem Zeichen des Streits um Änderungen und Verzögerungen beim Berliner Mobilitätsgesetz. Ein wichtiges Anliegen, denn mit diesem Gesetz (und hoffentlich seiner Umsetzung) macht Berlin eine entscheidende Weichenstellung für eine lebenswerte Zukunft in einer wachsenden Stadt. Die Initiative des Berliner Radentscheids hat bundesweit Beachtung und Nachahmer gefunden – umso genauer wird man beobachten, was jetzt wirklich passiert.

Sternfahrt '18: Warten vor der AVUS
Warten vor der AVUS

Ich nahm, wie einige male in den vergangenen Jahren, mit Startpunkt Bundesplatz teil. Nicht nur, dass der Bundesplatz nur 400m von meiner Wohnung entfernt liegt, aber auch die Tatsache, dass die Route von hier über sonst mit dem Fahrrad eigentlich nur zu meidende Abschnitte der Bundesallee führt, zunächst in Richtung Steglitz, wo eine weitere große Gruppe dazu stößt. Schon am Bundesplatz fällt, trotz anfänglichen Nieselregens, auf: Dieses Jahr sind wirklich viele dabei.

Das Wetter besserte sich schon bald und die Gruppe wurde immer größer, so groß, dass ich aus der Mitte heraus weder den Anfang noch das Ende sehen konnte. Die meisten Autofahrer, die das Passieren des Korsos abwarten mussten, nahmen die Sache relativ gelassen hin, manche grüssten die klingelnden Horden sogar freundlich mit Lächeln und hochgerechten Daumen – noch ist wohl nicht alles verloren beim Versuch, sich gemeinsam als Verkehrsteilnehmer zu sehen, anstatt unüberwindbare Mauern zwischen den Gruppen zu bauen.

Sternfahrt '18: Radbahn
Sternfahrt ’18: Radbahn

Trotz der Größe der Gruppe ging es relativ gut voran, auch an den Sammelpunkten ging es meist zügig weiter. Lediglich die Engstelle bei der Zufahrt zur AVUS sorgte traditionell wieder für eine längere Wartezeit – und wegen der extrem vielen Teilnehmer diesmal durchaus spürbar länger als sonst. Dafür kam dann das Highlight, die Fahrt über die AVUS.

Obwohl ich bestenfalls irgendwo in der Mitte der Menge war – wenn überhaupt – war kein Ende abzusehen. Auf der AVUS gab es eine kurze Fotopause, am Ende kurz vor der Abfahrt noch eine kleine Sammelpause. Und dort konnte man sitzen und staunen, wie viele Radfahrer vorbeizogen. Das war ein fast meditatives Gefühl, wie die Menge gleichmäßig dort entlang rauschte – und die Kapazität der Autobahn auf diese Weise vermutlich um einiges höher war, als sonst mit den Autos.

Nach der Fahrt durch die Stadt ging es dann noch einmal um die Siegessäule herum und schließlich zum kleinen Treff mit ein paar anderen Liegeradlern, mit denen ich die Sternfahrt dann an der Schwangeren Auster ausklingen ließ.

Wie es weiter geht mit dem Blog

Schwere Tage stehen bevor. Die anstehende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO, engl. GDPR) steht vor der Tür und diese sauber umzusetzen ist auf einem privaten Blog nahezu unmöglich. Schafft man es nicht, sieht man sich der Gefahr teurer Konsequenzen ausgesetzt. Die Regelungen sind dermassen kompliziert und realitätsfremd, dass ein sicherer und sauberer Betrieb mit WordPress kaum zu realisieren ist und gleichzeitig Dinge wie Kommentarfunktionen, Einbindung sozialer Medien, Youtube-Medien quasi nicht mehr sinnvoll zu handlen sind.

Das Entfernen diverser Plugins, das Aufarbeiten auch alter Inhalte, das Erarbeiten einer sauberen Datenschutzerklärung sind im privaten Zeitrahmen kaum zu schaffen. Und welcher Gefahr man anschließend noch ausgesetzt ist, das werden erst die Abmahnwellen der kommenden Monate wirklich zeigen.

Diverse meiner anderen privaten (älteren) Inhalte werden definitiv in Archiven verschwinden und damit offline gehen. Auch der Spaß an diesem Blog leidet unter den Magenschmerzen, dem Damoklesschwert, das diese Regelungen mit sich bringen. Ein Hosting für Freunde, wie es bisher stattfand – kaum noch denkbar unter diesen Rahmenbedingungen.

Die DSGVO ist ein (weiterer) Stich gegen das freie Internet, ein Ungetüm, das lediglich findigen Juristen und Abmahnern dient – aber kaum der Allgemeinheit. Sie wird die Vorherrschaft großer Konzerne über unsere Daten vorantreiben, sie wird Europa weiter zurückwerfen, denn der einfache und bequeme Weg mit den vernetzen Features eines modernen Internet ist vielleicht unter den Fittichen von wordpress.com oder Google+ zu finden – wohl aber kaum an Stellen, die sich den unendlich komplexen Regelungen und technischen Hürden unterwerfen müssen, die dieses Gesetz mit sich bringt.

Ich hoffe, die Inhalte (und neue) dieses Blogs muss ich nicht (dauerhaft) offline nehmen – aber die Gefahr einer gewissen Zeit ohne das Blog besteht in jedem Falle.

Schade. War schön mit Euch und ich hoffe, es kommen wieder bessere Zeiten.

Gailingen – Konstanz

Der Morgen begann gemütlich, denn weit hatten wir es heute nicht mehr. Da unsere Gastgeber in Konstanz ohnehin erst abends in der Stadt sein würden, war keine Eile angesagt.

Räder vor der Imperia
Räder vor der Imperia

Aus Gailingen heraus ging es zunächst auf eine schnelle Abfahrt zum Rhein hinunter. Wir blieben am Nordufer und kamen dennoch, auf dem Radweg fast unbemerkt, schon bald wieder in die Schweiz. Durch einen Wald und Felder fuhren wir auf einem ruhigen Weg in Richtung Stein am Rhein. Dort schauten wir uns im Herzen dieses kleinen Städtchens um, dann überquerten wir den Rhein und folgten der Radroute südlich des Rheins.

Zunächst ging es auf einem ruhigen Weg parallel der Bahnstrecke, später auch mal auf die – zum Glück – wenig befahrene Straße und durch die Orte am Rheinufer, wo wir uns mit Blick auf den sich zum See öffnenden Fluß eine kleine Pause gönnten. Bald schon konnten wir die Insel Reichenau sehen.

Bodensee von Steckborn aus
Bodensee von Steckborn aus

Schließlich wurde die Bebauung dichter, wir näherten uns Konstanz und wechselten über die Grenze wieder nach Deutschland. Als erstes besuchten wir Johannes an seiner neuen Wirkungsstätte in Konstanz. Johannes hatte mir vor nunmehr zehn Jahren meine Speedmachine in Berlin verkauft.

Nach einem netten Klönschnack fuhren wir dann schließlich in Richtung Hafen und machten die obligatorischen Fotos an der Imperia, bevor es ein wenig Verpflegung in der Fussgängerzone gab. Bald schon stießen Christoph und Anna zu uns, wir schauten uns am Münster um und bummelten durch die Stadt. Später kam en auch Framstag und Beate auf dem Tandem an, so daß wir in netter Runde zu Abend essen konnten.

Eine kleine abendliche Stadtrundfahrt später ging es dann schließlich in Richtung Bett.

Lörrach – Gailingen

Da wir sicher gehen wollten, frühzeitig am Zug zu sein, trafen wir uns bereits um halb acht zum Frühstück. Die Sachen waren wie immer vorbereitet, so dass wir gleich nach dem Frühstück unsere Räder aus der Abstellmöglichkeit holen und packen konnten.

Rheinfall von Schaffhausen
Rheinfall von Schaffhausen

Los ging es dann nach Basel Badischer Bahnhof auf netten breiten Radwegen abseits des Autoverkehrs. Am Bahnhof angekommen hatten wir Glück und einer angemeldeten Gruppe Radfahrer anschließen zu können, die von freundlichen Service Personal per Lastenaufzug zum Gleis gebracht wurde – denn nicht jeder Bahnsteig hat eine Rampe.

Die Radabteile im Zug waren zwar nicht üppig, aber es reichte, um Räder und Trikes sicher und ohne Behinderungen abstellen zu können. Wir fuhren bis Waldshut mit, dann ging es pedalierend weiter, ungefähr dem Eurovelo 6 folgend. Wir wechselten diverse Male die Seiten und damit zwischen der Schweiz und Deutschland bin und her.

Wir passierten die Burg Rotwasserstelz, auf der Schweizer Seite kam der erste kurze Anstieg jenseits der 10%. Dank elektrischer Unterstützung war das aber auch für die Trikes kein Problem. Da es aber hügelig weiter ging, Stand heute ein echter Reichweitentest auf dem Plan.

Kaputte Kette, dreckige Hände
Kaputte Kette, dreckige Hände

Neben den Anstiegen und den sich bietenden Panoramen trugen auch die niedlichen Dörfer zum Original Schweiz-Feeling bei. Zwischendurch ließ sich aber schön Pause machen, direkt am Rhein bei mittlerweile angenehmerem Wetter.

Schließlich erreichten wir den Rheinfall von Schaffhausen. Nach dem Passieren der Brücke gab es wirklich spektakuläre Blicke. Außerdem versorgten wir uns mit einem Snack, dann sollte es weiter gehen.

Als ich allerdings die steile Auffahrt nehmen wollte verkantete die Kette beim Schalten – und ich war außer Gefecht gesetzt. Zwei Glieder hatten sich verdreht, es half nichts, außer sie zu entfernen und das für solche Fälle parate Kettenschloss einzubauen. Aber ich wollte sie ja ohnehin kürzen.

Der restliche Weg nach Gailingen, wo wir heute ein Hotel gebucht hatten, lief problemlos und wir kamen nach einer letzten knackigen Steigung an.

Wie immer machten wir uns frisch und trafen uns zum Abendessen, das heute dringend nötig war. Der Abend klang bei netten Gesprächen aus.