Eine Wintervision

Das Salz auf den Straßen ist ja schon viel weniger, als es das mal vor vielen Jahren war und ich nehme das auch gern zur Kenntnis. Aber manchmal wünschte ich, es ginge noch besser.

Wird es glatt, werden die Straßen für den automobilen Individualverkehr gesperrt. Gestreut wird mit Streuzeug, wie auf Gehwegen, so daß Lieferverkehr und Busse fahren können. Das gesparte Geld wendet man für den öffentlichen Nahverkehr auf und subventioniert ein billiges oder kostenloses Winterticket. Die direkten Einsparungen und der volkwirtschaftliche Vorteil durch vermiedene Luftverschmutzung, verhinderte Unfälle dürfte mehr als ausreichen, die Resourcen für einen dichteren ÖPNV vorzuhalten.

Und ich? Ich könnte endlich mit dem Rad fahren, ohne daß meine Kette zwischen dem morgendlichen und dem abendlichen Ölen rostbraun wird.

Ich weiß, eine Vision und viele ungeklärte Fragen.

Aber dennoch schade, daß da, wo man über solche Visionen entscheiden könnte vermutlich niemand auch nur im Ansatz darüber nachdenkt.

Spikereifen am Upright

Der heftige Wintereinbruch in Deutschland hat die Wartezeiten für passende Fahrradreifen in den letzten Wochen deutlich verlängert. Heute endlich kam der erlösende Anruf vom Fahrradhändler, daß meine Schwalbe Snow Stud geliefert wurden. Ich habe mittags das Rad also kurz dorthin gefahren und mir den Luxus gegönnt, die Reifen dort gleich aufziehen zu lassen.

Abends holte ich das Rad wieder ab und schon der kurze Weg zurück ins Büro durch die Nebensatraßen mit viel Eis und Schnee war eine Offenbarung. Im Gegensatz zu den Road Cruisern, die ich sonst auf diesem Rad habe, konnte ich jetzt absolut sicher und problemlos über die nicht gesalzenen Strecken fahren.

Das ganze machte so viel Spaß, daß ich auf dem Weg nach Hause, trotz des vorherigen Rollentrainings, noch einen kleinen Umweg eingeschoben habe. Ich fuhr auf Radwegen und Bürgersteigen (um die Uhrzeit kein Problem) und vermied die gesalzenen Straßen. Etwas langsamer und anstrengender, aber dafür richtig spaßig!

DB Railnavigator und die Nullpointer Exception

Radfahrer greifen ja auch hin und wieder mal auf die Bahn zurück, daher hier ein kleiner Tipp zum DB Railnavigator.

Vorab: Wer den DB Railnavigator noch nicht kennt: Es handelt sich um ein Programm für Java-fähige Handys (es gibt soweit ich weiß mittlerweile auch eine iPhone-Version), das es ermöglicht, Bahnverbindungen zu ermitteln, aktuelle Zuginfos zu kriegen (welches Gleis, ist der Zug pünktlich etc.) und online Tickets zu kaufen. Das ganze hat noch eine GPS-Anbindung (falls das Handy damit ausgerüstet ist) und kann herausgesuchte Verbindungen speichern. Ein wirklich sinnvolles Tool, wenn man ab und zu mit der Bahn unterwegs ist.

Die aktuelle Version 6.60.13 jedoch hat ein Problem: Wer ein automatisches Update gemacht hat und die Fullscreen-Einstellung aktiviert hatte, wird direkt beim Versuch das Programm zu starten mit der Meldung java.lang.NullPointerException konfrontiert und hat erstmal keine Chance, das zu ändern. Auch eine einfache Neuinstallation hilft nicht, die Exception bleibt. Was hilft ist eine Deinstallation und dann eine erneute Installation des Programms. Danach sollte der Fullscreen-Modus (vorläufig) nicht aktiviert werden, so kommt man um das Problem herum.

Die Bahn weiß um das Problem und verspricht, bald eine neue, fehlerbereinigte Version zum Download anzubieten.

Bilanz 2009 – Ausblick 2010

Das Jahr 2009 ist vorbei, 2010 hat gerade angefangen. Eine gute Zeit für den Blick zurück und natürlich den Blick nach vorn!

Zunächst der Blick zurück: Hatte ich Mitte Dezember ja noch gehofft, ein paar runde Zahlen zustande zu kriegen, so hat mich kurz danach die Grippe erwischt und es unmöglich gemacht, das auch in die Tat umzusetzen. Die Zahlen gegenüber meiner vorläufigen Bilanz haben sich daher nur um ein paar Kilometer zum Einkaufen bzw. zur Arbeit erhöht:

Aufrechtrad (T300) 443km
Liegerad (Speedmachine) 6421km
Gesamt 6864km

Damit bin ich 136km hinter den erhofften 7000km zurückgeblieben, bin aber insgesamt ganz zufrieden, bedeutet dies doch immernoch eine Steigerung von mehr als 75% gegenüber 2008 (3893 km).

Ich konnte 2009 einige kürzere, aber sehr lehrreiche Touren unternehmen, die mir geholfen haben, meine Grenzen auszuloten und meine Ausrüstung zu verbessern und zu testen. Und ich konnte auf der Tour nach Schweden und Dänemark wertvolle Erfahrungen sammeln für meine Tour zum Nordkapp in diesem Jahr.

Damit wäre ich auch schon beim Ausblick: Derzeit richtet sich natürlich alles ersteinmal auf die Tour zum Nordkapp aus. Ende Mai soll es losgehen, zwei Monate soll die Tour dauern. Am Ende werden hoffentlich mehr als 6000 Kilometer allein durch dieser Tour auf dem Tacho stehen. Vorher werde ich an der Speedmachine noch Detailverbesserungen vornehmen und diverse Verschleißteile warten oder austauschen. Für mich fängt in der kommenden Woche das Training auf dem Rollentrainer wieder an, diesmal wesentlich mehr auf Ausdauerleistungen ausgelegt. Während die Speedmachine überholt wird, werde ich zunächst auf meinem M5 Lowracer Rollentraining betreiben, später werde ich dann die Speedmachine auf die Rolle stellen, um meine Bewegungsabläufe so gut wie möglich an das Rad anzupassen, mit dem ich die lange Tour dann meistern will.

Wenn das Wetter dann einläd, auch wieder draußen mehr zu fahren, dann werde ich es mir nicht nehmen lassen, endlich die Beherrschung des Lowracers zu erlernen, während ich drinnen noch weiter Rollentraining auf der Speedmachine betreibe. Im Frühling stehen ein paar kleine Wochenendtouren auf dem Programm, um die erneuerten und gewarteten Teile sowie die letzten Neuanschaffungen einzufahren, schließlich sollte man nicht mit komplett neuen Teilen auf irgendeine Tour gehen.

Ende Mai geht es los. Im Juni werde ich durch Schweden nach Norden fahren, der Mitternachtssonne entgegen, dem hohen Norden. Kilometer fressen, Tag um Tag. Bis zum Nordkapp. Dort ist dann in mehrfacher Hinsicht der Wendepunkt der Reise. Zum einen rein geographisch, zum anderen soll der Rückweg durch Norwegen gehen. Mit seinen Fjorden, den Bergen, endlosen Steigungen, langen Abfahrten, Tunnels und Fähren sicher weitaus anspruchsvoller als die Fahrt durch das im Gegensatz dazu allenfalls hügelige Schweden (auch an schwedischen Hügeln kann man schon ganz schön verzweifeln als Flachlandfahrer…), aber landschaftlich auch abwechslungsreicher. Zum anderen soll das Nordkapp auch ein Wendepunkt sein, was die Herangehensweise angeht. Der Weg ist hier noch viel mehr das Ziel, ich will mir mehr Zeit nehmen, die Umgebung soll im Vordergrund stehen, nicht der Kilometerzähler.

Und danach? Ich muß zugeben, ich weiß es nicht und will mir darüber auch noch keine Gedanken machen. Vielleicht konzentriere ich mich danach auf rasante Fahrten auf dem Lowracer oder vielleicht kann auch erstmal ein paar Wochen gar kein Rad mehr sehen. Es wird neue Ziele geben, wenn die Reise vorbei ist. Wie diese aussehen, das ist eine Frage, die ich mir dann stelle. Ein paar Ideen spuken sicher schon in meinem Kopf herum, welche davon sich in Ziele verwandeln überlasse ich der Zeit.

Ich würde mich freuen, wenn ich am Ende des Jahres 10000 Straßenkilometer geschafft hätte, sähe es aber auch nicht als Problem, wenn es weniger sind. Auf jeden Fall freue ich mich auf das, was vor mir liegt!

Mehr Licht: Stirnlampe

Bei meinen Touren in diesem Jahr fiel mir auf, daß mein Fahrrad zwar mit der Schmidt Edelux eine äußerst gute Beleuchtung hat, das aber auf Tour nicht ganz ausreichend ist. Bisher habe ich mir beholfen, indem ich ein bis zwei Sigma Triled Fahrradlampen dabei hatte, die am Untenlenker montiert während der Fahrt eine Nahfeldausleuchtung machen und abends als Taschenlampe dienten.

Die Nahfeldausleuchtung ist mehr eine Frage des gesehen werdens als des selbst sehens, insofern hab ich die fast nur bei Stadtfahrten wirklich eingesetzt. Die Leuchtkraft der Trileds ist zudem recht gering, so daß man zwar im Dunkeln bei der Nutzung als Taschenlampe in fünf bis sechs Metern Entfernung noch etwas erkennen kann, aber schon 15 bis 20 Meter sind in der freien Natur damit kaum zu überblicken – abgesehen von der Tatsache, daß man zur Bedienung einer herkömmlichen Taschenlampe immer eine Hand frei haben muß.

Zu Weihnachten gab es daher nun von meinen Eltern die Abhilfe: Eine Fenix HP10 Stirnlampe. Ausgestattet mit einer Cree XR-E LED (Q5) gibt diese Lampe in jeder Situation (der Praxistest steht natürlich noch aus) genug Licht. Die Lampe hat vier Leuchtstufen: 7, 50, 120 und 225 Lumen, so daß man für das Lesen im Zelt eine angenehm niedrige Stufe zur Verfügung hat und für das Suchen eines geeigneten Lagerplatzes nachts im Wald auf das andere Extrem zurückgreifen kann, eine Stufe, in man problemlos auch Dinge in hundert metern Entfernung ausmachen kann. Zudem bietet die Lampe noch diverse Blink-Modi, wobei diese für mich erfahrungsgemäß kaum eine sinnvolle Anwendung haben – andere mögen das anders sehen.

Die Steuerung ist einfach und praxisgerecht: Ein Schalter, um die Lampe ein- oder auszuschalten (mit einem “Dopppelklick” bringt dieser die Lampe auch in den Blinkmodus), ein zweiter Schalter um durch die vier Beleuchtungsstufen (oder die Blinkmodi) durchzuschalten. Wenn ein Modus mehr als drei Sekunden aktiviert bleibt, dann merkt sich die Lampe diesen und ist sofort in diesem, wenn man die Lampe das nächste mal wieder einschaltet. Nur der stärkste Modus, der auch auf drei Minuten begrenzt ist, wird beim Wiedereinschalten zum 120-Lumen-Modus führen.

Aufgrund der kleinen Lichtquelle ist das Leuchtfeld wie von LED Lampen gewohnt relativ eng, aber durch ein angenehmes Leuchtfeld breit genug für meinen Einsatz. Die relativ leichte Lampe ist mit einer gerasterten Halterung versehen, so daß man den Leuchtwinkel leicht einstellen kann. Das Batteriefach am Hinterkopf nimmt vier AA-Zellen auf und wird durch Schrauben verschlossen. AA-Zellen waren mir wichtig, da ich dann nur einen Akku- bzw. Batterietyp mitführen muß. Natürlich sind Lampe und Batteriefach wasserdicht, so daß sie auch bei schlechtem Wetter einsetzbar sind.