Ich begann den Morgen mit dem französischen Frühstück, das heisst mit nicht sehr viel. Zum Glück hatte ich noch Saft vom gestrigen Einkauf über, do konnte ich mit viel Schorle nochmal durchspülen und ein wenig für die Fahrt vorlegen.
Das Wetter heute bot keinen blauen Himmel, ein grauer Schleier, durch den die Sonne mal wie durch eine Lupe brannte, mal verdeckt wurde. Ich fuhr in Richtung der Brücke, die mich von der Insel führen sollte, verfuhr mich auf dem Weg zum Track aber zweimal, weil mich das Navi au eine Straße führen wollte, die (mittlerweile?) für Radfahrer gesperrt ist. Letztlich schaffte ich es aber doch. Die Nase war frei und es fuhr sich besser als erwartet. Was mich – allerdings erwartungsgemäß – bremste war die Radwegführung Des Eurovelo 1 (EV1), hier auch unter dem treffenden Namen „Velodyssée“ geführt. Den dieser schlängelt sich hinter den Dünen auf gut fahrbaren, aber nicht asphaltierten und kurvenreichen Wegen durch die Landschaft. Ich hätte auch auf der D-Straße fahren können, hatte mich hier (von einigen Abkürzungen abgesehen) bewusst für den ruhigeren und landschaftlich sehr schönen Weg entschieden.
Während zunächst Dünen und Sandstrände (so man sie mal zu Gesicht bekam) vorherrschten, änderte sich schon bald die Landschaft, eine schroffe, felsige Küste zeigte sich immer wieder. Zwischendurch gab es dann touristisch voll erschlossene Orte mit Promenade und Geschäften, die ich aber – bis auch eine mittägliche Einkehr – so schnell wie möglich wieder hinter mir liess.
Abermals änderte sich die Landschaft, der Weg führte durch eine flache von Entwässerungsgräben durchzogene Landschaft. Wegen meines nicht allzu frühen Starts und weil ich nicht so schnell wie sonst vorankam, machte sich aber auch nach etwas mehr als 100km Hunger breit und das Bedürfnis, einen Schlafplatz zu finden. Diesmal entschied ich mich für einen Campingplatz in den Dünen, was romantischer klingt, als es ist. Zumal das Abspanen des Zeltes in tiefem Zuckersand nur ein bedingter Spaß ist.
In der Gastronomie des Platzes gönnte ich mir noch etwas zu essen, später noch einen Pfefferminztee, bevor ich schließlich in den Schlafsack schlüpfte. Es ist windstill, feucht und die See hatte keinen Horizont – das sind leider Anzeichen für einen Wetterwechsel. Wir werden sehen, was kommt.