Freitag, 16.09.2011
Ich wache auf, die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Da mich nur etwas mehr als 100km erwarten, gehe ich den Tag ruhig an. Erstmal ein gemütliches Frühstück, langsam die Sachen packen, nach einem kleinen Plausch mit der portugiesischen Dame von der Pension setze ich mich auf die Speedmache und folge dem Rheinradweg flußaufwärts in Richtung Süden.Das GPS habe ich mir vor allem für die Ortsdurchfahrten programmiert und wegen der netten Restkilometeranzeige. Jedenfalls für den ersten Teil der Strecke.
Auf irgendeiner der Ortsdurchfahrten verliere ich in diversen Baustellen die Radroutenbeschuilderung aus den Augen und folge fortan meiner Route auf großenteils ruhigen Landstraßen oder begleitenden Radwegen, die hier oft sehr großzügig gehalten sind.
Zum Teil kenne ich den Weg noch von meiner Fahrt zur Spezi im Frühjahr. Meine Essenspause habe ich für Germersheim angesetzt und so pausiere ich für einen Zwieback- und Bananensnack auf einem Feld, wo allerdings irgendwann eine größere Gruppe osteuropäischer Erntehelfer eintrifft, so daß es mit der Ruhe vorbei ist und ich weiterziehe.
In Germersheim esse ich Flammkuchen und trinke Bitter Lemon dazu, der Ort fühlt sich ohne die Spezialradmesse ungewohnt und leer an. Für die Weiterfahrt habe ich mir im wesentlichen die Route vom Frühjahr hergenommen, allerdings wird der Weg irgendwann durch eine fehlende Brücke und eine recht weiträumige Umfahrung gestört. Erst an der Rheinfähre Leimersheim stoße ich wieder auf meine Originalroute. Da ich diese allerdings in diesem Jahr schon einmal gefahren bin und ich mich an eine Menge Kurverei vor der Brücke bei Wört erinnere, beschließe ich diesmal dem Schild „Karlsruhe“ zu folgen und die Fähre zu nehmen.
Der adweg auf der anderen Seite führt zunächst kreuz und quer, mal mehr mal weniger gut beschildert durch die Gegend. Erst mit Nachfragen bei ortskundigen Radlern kann ich ermitteln, daß ich noch auf der richtigen Strecke bin. Ich schließe mich ein paar anderen Tourenradlern von der Fähre an und fahre so bis an den Stadtrand von Karlsruhe. Leichtes Tröpfeln und ein paar dunkle Wolken deuten eine Wetteränderung an. Regen, der den EInsatz passender KLeidung bedingen würde, setzt allerdings nicht ein. Trotzdem gebe ich am Ende etwas Gas und lasse mich per Autorouting auf direktem Wege zu meinem Ziel lotsen.
Ich werde schon erwartet, kriege etwas zu trinken, kann duschen, meine Sachen waschen und dann gibt es noch ein wudnerbares thailändisches Essen, bevor der Abend bei gemeinsamen Geschichten rund ums Liegeradfahren ruhig ausklingt. Mehrere Gäste sind schon da, die am nächsten Tag zum Karlsruher Schloßparktreffen wollen.