Am Freitag, den 3. Juli, fanden die ersten Rennen statt. Ich entschied mich, mir das Kriterium auf der Bahn (unter freiem Himmel) anzuschauen. Zunächst schaute ich über den Campingplatz, dann auf die Bahn, wo schon die ersten Lieger kreisten, noch langsam, um die Strecke kennenzulernen, später aber schon schneller, bis schließlich das Rennen gestartet wurde.
In der Kurve war es recht spannend, selbst die Velomobile rauschten mit nicht unerheblicher Geschwindigkeit vorbei. Nach dem Rennen fuhren Manuel und ich auch noch einmal die kurvenreiche Strecke ab, die Geschwindigkeiten der Rennteilnehmer erreichten wir wohl aber nicht ganz.
Die offizielle Eröffnung der Cycle Vision 2009 wurde am 2. Juli abends mit einem Liegerad- und Velomobil-Korso in die Innenstadt und eine kleine Ansprache abgehalten. Manuel und ich fuhren zur angegebenen Zeit zum Cycle Vision Camp, wo wir bereits diverse Velomobile und Liegeräder bewundern konnten. Die 20-minütige Verspätung beim Start des Korsos war dann ein kleiner Vorgeschmack auf die weiteren Erfahrungen mit der Organisation.
Der Korso setzte sich dann angeführt durch das Double-Quest und begleitet von Presse in Richtung Innenstadt in Bewegung. An zu passierenden Ampeln und Kreuzungen wurde die Gruppe (bestimmt 40 Räder) ab und zu getrennt, die Information wanderte dann durch lautes Rufen nach vorne, so daß wir schließlich doch alle gemeinsam am Pieter-Vreede-Plein im Zentrum ankamen. Unter einem Schwalbe-Tor posierten wir mit unseren Gefährten für die örtliche Presse, der stellvertretende Bürgermeister und die Organisatoren hielten kurze Reden, dann fuhren wir nocheinmal um den Platz, bevor sich die Gruppe in Richtung 20-km-Kurs bzw. Camp verteilte und wir nach einem netten Abend in der Tilburger Innenstadt auch nach Hause radelten.
Da mir leider nicht wirklich Zeit blieb, die 700km nach Tilburg auf der Speedmachine zurückzulegen, machte ich mich am 1. Juli mit der Bahn in Richtung Amersfoort auf. So konnte ich das Umsteigen in Deventer sparen und zumindest die letzten 100km standesgemäß zur Cycle Vision 2009 in Tilburg anreisen. Am Abend vorher hatte ich alles wesentliche gepackt und mir Wegpunkte im Garmin gespeichert, so mußte ich zwar noch immer früher als gewohnt aufstehen, um den Zug um 08:39 Uhr am Hauptbahnhof zu erreichen, aber es hielt sich noch in erträglichem Rahmen.
Die Zugfahrt verlief unspektakulär, ich hatte meine Speedmachine im Tandemständer hochkant eingehängt, so daß sie trotz ihrer geringfügigen Überlänge den Gang nicht blockierte. In Amersfoort stieg ich schließlich aus, startete das GPS und fuhr gegen 14:35 Uhr los. Meine Wegpunkte in Zusammenhang mit dem OpenStreetMap Autorouting führten mich nicht immer auf dem kürzesten Weg durch die Lande, allerdings über sehr schöne und schattige Radwege – denn es war sonnig und sehr warm. Schon bei der Ankunft in Amersfoort war meine Getränkevorrat gut einen Liter kleiner als bei der Abfahrt, obwohl ich zwischendurch auch noch extra Wasser zugekauft hatte, jetzt aber nahm er stetig ab. Obwohl ich nicht wirklich sparte, hatte ich aber genug für die knapp mehr als hundert Kilometer, die vor mir lagen.
Kurz hinter Amersfoort, bei Maarn, zweigte ich von der großen Landstraße ab und folgte einem kleinen Waldweg, der sich dennoch ganz gut fahren lies (er war befestigt) – und derwischte den vermutlich einzigen “Berg” der Niederlande. OK, 35 Meter Anstieg ist nichts, was die meisten als Berg bezeichnen würden, aber da die Niederlande sonst ja eher platt sind überraschte das dann schon etwas.
Ich fuhr westlich an Wijk bij Duurstede vorbei und nahm dann die erste Fähre. Danach ging es hinüber nach Zaltbommel, wo mich auf einer Brücke der nächste kleine Anstieg erwartete. Pausen? Wozu denn! Ich wollte eigentlich die vier Stunden nach Tilburg schaffen, schnell war mir aber klar, daß das mit dieser Strecke, drei Fähren und meinen Beinen nicht gehen würde und ich schraubte meine Ansprüche auf fünf Stunden herunter. Auf der Brücke leerte ich (fast) meine “Spezialflasche”, die ich testweise mit einem (relativ harmlosen) Maltodextrin-Zitronensaft-Wasser-Mix mit einer Preise Salz versehen hatte. Mit der Extra-Energie konnte ich wieder gut loslegen und fuhr zur nächsten Fähre (bei Bern) und kurz danach zur Fähre bei Heusden weiter.
Die OSM auf dem Garmin wollte mich partout via ‘s-Hertogenbosch bzw. knapp daran vorbei führen – ich wollte partout in die andere Richtung durch die Drunense Duinen, die in den umgebenden Waldgebieten kühlen Schatten versprach. So fuhr ich entgegen der Anweisungen meines GPS und hoffte, daß die Gerüchte über einen fahrbaren Weg durch die Dünen stimmten. Kurz bevor ich endgültig ins Naturschutzgebiet einfuhr kam mir eine Gruppe Mountainbiker entgegen, die mir sagen konnten, welcher Weg für mich geeignet war, so daß ich mit einem kleinen Schlenker auf einem wunderschönen Weg Loon Op Zand erreichte, von wo es nach Tilburg nicht mehr weit war.
Nach 04:45 Stunden und mit einem Tachoschnitt, der nur knapp unter dem Bruttoschnitt lag kam ich nach 106 km Fahrt (ab Amersfoort) noch pünktlich, um beim Grill anzünden helfen zu können.
Zum Abschluß meines Aufenthalts in den Niederlanden hatte ich mir die Strecke von Tilburg nach Duisburg aufgehoben: Am Pfingsmontag fuhr der IC von Amsterdam nach Berlin eh nicht und ab Duisburg mußte ich nicht umsteigen und auch keinen internationalen Tarif bezahlen.
Da die letzte für mich sinnvolle Zugverbindung ab Duisburg um 17:33 Uhr in Richtung Berlin abfuhr hieß es für mich, daß der Wecker früh klingelte, genauer gesagt mal wieder um sieben, denn um acht wollte ich los. Achteinhalb Stunden für etwa 140km und eine Stunde Puffer. Bei meiner Wegplanung achtete ich auf Bahnhöfe mit sinnvollen Verbindungen, so daß ich mir eine Exit-Strategie bei unerwarteten Verzögerungen zurechtlegte: Eindhoven und Venlo bei einem bzw. zwei Srittel der Strecke boten sich an.
Die Wettervorhersage versprach einen regenfreien, sonnigen Tag mit einem Nord-Ostwind der Stärke 3-4, später auffrischend – also eine ordentliche Portion Gegenwind.
In Tilburg begleitete mich Judith bis an den Wilhelmina-Kanal, von dort aus ging es auf einem wunderschönen Radweg am Kanal entlang über Haghorst, Oirschoot und best, dann nördlich an Eindhoven vorbei bis hinter Son. Meinen (extra im GPS eingespeicherten) Abfahrtspunkt vom Kanal bei Gerwen verpaßte ich jedoch, weil ich zu sehr damit beschäftigt war einen Rennradfahrer durch die Landschaft zu jagen, so daß sich ein kleiner Umweg ergab.
Weiter ging es durch Helmond und Deurne, wo ich mal wieder mit den Tücken des GPS, das mich partout auf eine für Radfahrer nicht zugelassene Straße schicken wollte, und den Tücken der Radroutenbeschilderung in den Niederlanden kämpfte. Am Ortsausgang fragte ich schließlich zwei Rennradler, wie sich herausstellte Amerikaner auf dem Weg nach Köln, die aber eine etwas größere Radwegkarte dabei hatten. Da die beiden eine Geschwindigkeit angaben, die mir nach dem bisherigen Weg zu niedrig erschien, entschied ich mich, den Weg entlang des Bahndamms (über America) ohne Begleitung zu nehmen – allerdings bremste der Wind mich ab hier dann auch stärker ab als auf dem bisherigen Teil der Strecke.
An der Strecke machte ich noch eine kleine Pause und probierte ein paar kleine Sackgassen aus, weil ich mich für die falsche Seite des Bahndamms entschied, endgültig problematisch wurde der Weg dann aber durch Venlo, wo ich einige Zeit brauchte, eine für mich sinnvolle Kennzeichnung der Radwege wiederzufinden. Und in Venlo traf ich dann auch die beiden Rennradler wieder. Gemeinsam kämpften wir uns unseren Weg durch die Stadt, bis wir uns nahe der deutschen Grenze trennten, weil für mich mal wieder Pausenzeit war. Da es hinter dem “Willkommen in Deutschland”-Schild gleich erstmal einen Hügel hinaus ging, entschloß ich mich, einem gekennzeichneten Radweg (nicht in meinem GPS…) zu folgen, der grob in die richtige Richtung führte – und traf an dessen Ausgang zur nächsten B-Straße meine beiden Rennradler wieder. Nach kurzen GPS bzw. Karten-Studium verabschiedeten wir uns neben guten Wünschen für die weitere Reise mit den Worten: “If we meet again today something went really wrong, at least for one of us…”
Mein weiterer Weg wurde wegen des mittlerweile starken Gegenwinds, der mich teilweise auf 22-23 km/h abbremste sehr beschwerlich. Wenn dann noch kleine Steigungen dazukamen, war ich dabei mir guter Trittfrequenz und satten 15 oder 16 km/h gegenanzukurbeln. Mein letzter Exit-Point Venlo lag hinter mir. Aber ich hatte noch immer ein dickes Zeitpolster und entschied mich weiterzufahren. Dennoch litt meine Pausendisziplin, denn aufgrund des langsamen vorankommens hätte ich den Weg zwischen den Pausen etwas verkürzen sollen und so wurden die letzten 15 Kilometer zur Hölle. Aber was nicht umbringt macht ja bekanntlich stärker.
Ich durchfuhr Wachtendonk, Neukirchen-Vluyn und schließlich Moers, wo gerade ein großes Jazzfest war. Und endlich stand auf den Wegweisern auch Duisburg angeschlagen. Kurz vor Duisburg kam dann noch eine große, langgezogene Autbahnbrücke. Die (in meinem Zustand gefühlt nicht enden wollende) Steigung wurde mit einem schönen Blick über den Rhein belohnt. Anschließend ging es hinab zu den Rheinwiesen und durch das Hafengebiet in Richtung Hauptbahnhof. Auf Nachfrage, ob ich noch auf dem richtigen Weg sein, bot mir ein anderer Radfahrer an, ihm einfach ein Stück hinterher zu fahren, bis kurz vor den Hauptbahnhof, was ich dankend annahm.
Nach ca. 07:45 Stunden Bruttofahrzeit, 45 Minuten schneller als geplant und 30 Minuten vor meiner geplanten Ankunftszeit (ich war 15 Minuten zu spät losgefahren) erreichte ich den Hauptbahnhof. Ich gönnte mir eine Pause im Bahnhof bei Kuchen und heißer Schokolade, dann ging ich zum Bahnsteig und bereitete mein Rad vor, indem ich das Gepäck zum schnellen Abnehmen bereit machte, während ich auf den Zug wartete.
Da mein eigentlich reservierter Platz durch eine schlafende Person belegt war, aber der Zug nicht voll setzte ich mich ein kleines Stück weiter. So mußte ich den Müden Kerl auf meinem Platz nicht wecken und hatte gleichzeitig mit einer Frau, die mir schon beim Einstieg Hilfe angeboten hatte eine gute Konversation bis Berlin, was mich ganz sicher vor dem Einschlafen bewahrte.
Die Weckzeit war heute wieder für sieben Uhr morgens angesetzt. Vor uns stand eine nicht ganz so lange Etappe, aber wir wollten ja noch etwas Zeit in Amsterdam haben. Nach dem Aufstehen ging es daher ohne Umschweife um viertel nach sieben zum Frühstücksbuffet, bei dem wir eine gute Grundlage für den Tag schafften. Um 20 Minuten nach acht waren die Räder gesattelt und wir hatten ausgecheckt.
Wir hatten uns entschieden, von Groningen den Zug nach Leeuwarden zu nehmen, also führte unser erster Weg zum Bahnhof, nur ein paar hundert Meter. Der Fahrkartenkauf ging schnell und unkompliziert und so hatten wir mehr als 20 Minuten Wartezeit am Bahnhof, bevor um vier Minuten nach neun unser Zug nach Leeuwarden abfuhr.
In Leeuwarden bunkerten wir an der nächstbesten Tankstelle zunächst noch Flüssigkeit (Eistee, Wasser…), dann verließen wir die Stadt auch schon, vorbei an unserem ursprünglich geplanten Hotel. Die Stadt machte auf uns nicht den gleichen schönen Eindruck wie Groningen und so haben wir unsere Entscheidung dort zu nächtigen auch nicht bereut.
Solange unsere Hauptfahrtrichtung Westen hieß, in Richtung Harlingen, wehte uns ein strammer Wind aus nordwestlicher Richtung entgegen. Zwischendurch fuhren wir leicht geschützt durch kleine Hecken, meist hatten wir aber durchaus etwas zu kämpfen. Ich hielt mich oft in Lars’ Windschatten auf, er ist ja doch etwas besser trainiert. Interessanterweise kamen uns bis Harlingen nur Rennradfahrer entgegen, aber kein einziger überholte uns. Noch extremer als in Deutschland: Rennradler grüßen selten mal. Tourenradler eigentlich fast immer.
In Harlingen machten wir zunächst Pause an einem McDonald’s: ich blieb draußen, Lars aß Hamburger … Fast Food war’s aber nicht. Die Tankstelle gegenüber war eine Automatentanke, an der es folglich für mich auch nichts weiter gab. Nur wenige hundert Meter weiter mußten wir nocheinmal fünf Minuten pausieren, weil sich eine Zugbrücke direkt vor uns öffnete. Belohnt wurden wir alerdings, als wir Harlingen verließen: Fahrtrichttung Süd, Wind von hinten! Nur einmal noch kurz Wind von vorn, als wir den Harlingerweg verließen und in Richtung Deich fuhren.
Bei Zurich (ich dachte schon, wir wäre etwas zu weit südlich…) fuhren wir dann zum schauen über den Deich und dann etwas auf der Außenseite entlang. Die Seeluft wehte uns um die Nase und wir konnten die vielen Yachten und chiffe sehen. Kurz danach ging es in den Windschutz des Deiches und auf den Afslutidijk (Abschlußdeich, der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt).
Der Deich schützt uns vor dem seitlichen Wind, auf dem breiten geteerten Radweg können wir schnell und angenehm fahren. Da uns langsam dünkt, daß es später als erwartet wird und auch heute wieder deutlich mehr Kilometer als von Google vorhergesagt auf dem tacho stehen werden, schlüpfe ich wieder in Lars’ Windschatten und mit meist über 30 km/h geht es kilometerweise geradeaus, nur kurz unterbrochen von kleinen Auffahrten zu Schleusen. Das erste mal auf unserer Fahrt überholt uns ein Rennradler. Auf ein Rennen lassen wir uns lieber nicht ein, denn das würde jetzt stark an den Kräften zehren.
In der Mitte des Afslutidijjk, in Breezanddijk, pausieren wir und versorgen uns an der Tanke mit Nachschub. Wir liegen in der Sonne und ruhen etwas aus, bevor es weiter geht. Die Überquerung der Brücke zurück zum Radweg mit guter Steigung und erheblichem Gegenwind ist zum Glück nur kurz, dann geht es wieder im windgeschützten bereich hinter dem Deich weiter bis Den Oever, womit wir Noord-Hooland erreichen und bei angenehmem Rückenwind nach Süden in Richtung Amsterdam fahren.
Radwege sind in den Niederlanden sehr gut ausgebaut und das Fahren auf Ihnen ist eine Freude. Es gibt auch extra für Radfahrer eine Beschilderung, der man folgen kann. Allerdings ist diese beschilderung nicht immer völlig konsistent. Mal steht Amsterdam dran, an der nächsten Abbiegung wieder muß man wissen, daß man dem Schild Hoorn folgen sollte. Im wesentlichen folgt der Radweg zunächst aber dem Verlauf der Autobahn A7.
In Wieringerwerf wird unsere Fahrt etwas gebremst: Umleitung – wegen eines Radrennens! Als ich meine Speedmachine über eine grasbewachsene Mittelinsel auf die Nebenstrecke schiebe, fällt mir auf, warum ich so ein schwammiges Fahrgefühl hatte auf den letzten Kilometern: Mein Vorderrad verliert Luft. Das Rad also auf die Seite gelegt, Mantel ab Schlauch raus. Schnell ist das Loch im Schlauch gefunden und wir finden auch den Übeltäter im Mantel und können ihn entfernen. Ein neuer Schlauch, Aufpumpen, alles zsuammenpacken – und schon wieder fehlt uns eine halbe Stunde.
Auch wenn, wie beschrieben, der radweg sich im wesentlichen am verlauf der Autobahn ausrichtet, so merken wir, daß er in Wirklichkeit einige Haken schlägt. Immer wieder geht es ein paar hundert Meter weg von der A7, dann unter ihr hindurch oder oben drüber. Es geht um kleine Gewässer oder riiesige Gewächshäuser herum – und die Kilometer und die Zeit summieren sich. Unser Zeitpolster für Amsetrdam schmilzt dahin, Lars’ Zug geht um 19 Uhr. Verpassen ist keine Option.
Je näher wir Amsterdam kommen, desto schwieriger wird es, der Beschilderung der radwege zu folgen, oft ist nicht klar, wo es jetzt nach Masterdam weiter geht, welches Centrum gerade gemeint ist. Dennoch schaffen wir es, durch Purmerend hindurch auf kleinen Pfaden näher an unser Ziel zu kommen. Schnell kommen wir hier alerdings nicht mehr voran.
In Amsterdam selbst, es ist mittlerweile nach 18 Uhr, wird es Lars zu knapp und enimmt meinen bereits vorher geäußerten Vorschlag an, doch einfach kräftig in die Pedale zu treten, denn er ist schneller ohne mich im Schlepptau, gerade im Stadtverkehr.
Vor dem Hauptbahnhof treffen wir uns um 25 Minuten nach sechs wieder. Ich habe gerade Judith getroffen, die mit Liegeradlern aus Frankreich redet, als Lars aus dem Hauptbahnhof kommt – er hat wohl die Fähre direkt vor mir erwischt. Aufgrund der knappen Zeit verabschiedet sich Lars dann aber auch bald wieder von uns und sucht seinen Platz im Zug.
Ich gehe mit Judith in Amsterdam noch zum Azuma I, unserem bevorzugten Japaner vor Ort, und tanke Proteine. Um viertel vor zehn macht sich Judith auf den Heimweg mit dem Motorrad, ich fahre zum Hauptbahnhof und schaffe es inklusive Fahrkartenkauf sogar noch, den Zug um 22:07 Uhr zu bekommen. Noch einmal umsteigen in ‘s-Hertogenbosch, zum Glück auf dem selben Bahnsteig. In Tilburg ist das Verlassen des Bahnsteigs mit dem vollbepackten Lieger nicht so einfach: Es gibt keeine Fahrstühle und sie vorhandene Rampe ist nicht nutzbar, da sie an einer abgeschlossenen Tür endet. Also bugsiere ich das Rad vorsichtig über die an der Seite der Treppe angebrachte Schiebestrecke.
Ziemlich müde aber glücklich nach einer langen Tour komme ich zwei Kilometer später an.