Kopenhagen 2013 – Rückfahrt Kopenhagen-Rostock-Berlin

Dienstag, 13.08.2013

Zwischen Nykøbing und GedserWir konnten halbwegs ausschlafen, räumten unsere Sachen halbwegs zusammen, dann gingen wir erstmal frühstücken. Anschließend packten wir und bugsierten die Räder durch die engen Hotelflure. Nach dem Checkout ging es zum Bahnhof. nur wenige hundert Meter entfernt. Im Gegensatz zu deutschen Fahrkartenautomaten sind die dänischen traumhaft einfach zu bedienen und so hatten wir schnell die passenden Tickets gekauft und warteten am Gleis auf usneren Zug. Das freundliche Personal konnte uns in gutem englisch Auskunft geben, wo wir die Fahrradabteile finden würden. Der Regionalzug hatte zwar nicht wie die S-Bahn WLAN, aber die auch aus Deutschland bekannten großen Fahrradabteile im unteren Bereich der Doppelstockwagen.

Die Fahrt ging nach Nykøbing – denn die Zugverbindung nach Gedser ist seit einigen Jahren eingestellt. Von dort sind es dann noch ca. 25km bis zur Fähre in Gedser. Gemütliche dreieinhalb Stunden hatte ich dafür angesetzt. Graue Wolken drohen unsAllerdings rollte es dann durch den schräg von hinten kommenden Wind sehr gut und eine dicke schwarze Regenwolke gab den Rest an Motivation, doch etwas schneller zu fahren. Um kurz nach 12 Uhr kamen wir aus dem Zug, um zehn nach zwölf waren wir auf der Strecke und schon kurz danach peilten wir die Fähre um 13:30 Uhr an. Eine wilde Fahrt begann. Ich spürte meinen Fuß, aber warm und in Bewegung war das machbar.

Und wirklich, um 13:10 Uhr waren wir am Fährterminal und konnten Tickets kaufen. Genau in diesem Moment fing es auch an, leicht zu regnen. Wir konnten aber bald auf die Fähre, wo wir uns einen Tisch am Fenster ergatterten und uns Getränke und einen Snack gönnten. Zu uns gesellte sich ein amerikanischer Radfahrer auf Europa-Tour, den wir schon im Zug getroffen hatten. Er hatte die Fähre nur sehr knapp noch erreicht und war vorher in einen Hagelschauer geraten. Ich war heilfroh, daß wir so Gas gegeben hatten.

Micha und Jake in RostockIn Rostock fuhren wir mit unserem amerikanischen Freund noch bis zum Stadthafen bzw. zur Innenstadt. Meine Idee, dort (ohne wieder in den Hafen runter zu müssen und danach dann mit schmerzender Sehne wieder bergauf zum Bahnhof) irgendetwas außer der immergleichen Systemgastronomie zu finde scheiterte kläglich und so gingen wir dann ins Alex, um noch zu essen. Um 18:34 Uhr nahmen wir den Zug nach Berlin, der auch pünktlich in Südkreuz ankam.

Ich nehme mir jetzt also eine Auszeit vom Radfahren mit, wirklich große Enttäuschung, die Strecke Kopenhagen-Gedser nicht fahren zu können machte sich allerdings nicht breit, diese lohnt sich vermutlich nur auf der wirklich langen Route, dann möchte ich sie aber lieber mal in zwei Tagen fahren. Die Tour war für mich ein voller Erfolg, weil wir es wirklich gut im Plan nach Kopenhagen geschafft haben, trotz einiger Hindernisse.

Kopenhagen 2013 – Trelleborg-Kopenhagen

Sonntag, 11.08.2013

Morgens in SüdschwedenUm fünf Uhr morgens klingelt mein vorsichtshalber gestellter Wecker, auch aus dem Telefon schallt der Weckruf. Aufstehen, Packen, Keycard an der Rezeption abgeben. Nach kurzem Warten geht es zum Autodeck, während wir auf die Öffnung warten, hören wir die mächtigen Motoren der Bugstrahlruder, die die Fähre im Hafen in Position manövrieren. Um wenige Minuten nach sechs Uhr rollen wir von der Fähre und verlassen so schnell wie möglich das Hafengelände – der unglaubliche Strom an LKW und PKW ist uns dicht auf den Fersen.

Da wir aber hinter dem Hafengelände sofort auf kleinere Straßen abbiegen und uns von der großen Hauptstraße entfernen, sind wir das Getöse bald los und um diese Uhrzeit quasi allein auf weiter Flur. Die Sonne scheint. Wir fahren ein paar Kilometer, dann suchen wir uns eine windgeschützte Stelle und frühstücken aus unseren Vorräten eine Kleinigkeit.

Weiter geht es dann nach Malmö. Ich habe die Route mit einem kleinen Haken versehen, um die Öresund-Brücke mal aus nächster Nähe (von Land aus und nicht im Auto auf der Autobahn die drüber fährt) bestaunen zu können. So nah ist Kopenhagen nun, daß man es schon sehen kann. Da wir aber nicht über die Brücke fahren dürfen, sind es für uns noch gut 120 Kilometer.

Öresund-Brücke

Meine rechte Achillessehne meldet sich und auch Michas Knie sind nicht ganz beschwerdefrei. Wir fahren erstmal nach Malmö in die Innenstadt und suchen uns ein Café für eine ausgiebige Frühstückspause. Es gäbe die Möglichkeit, mit der Bahn über die Brücke zu fahren. Wir schauen uns an: nein, das will jetzt keiner von uns. Langsam fahren, kein großer Druck auf den Pedalen – wir haben Zeit. Und wir wollen das Ding durchziehen.

Es geht nördlich, grob dem EV7 folgend. Die schwedischen Städte haben sehr gut ausgebaute Radwege, auf den großen Fernverbindungen sind oft auch zwischen den Orten gut ausgebaute Radwege in angenehmer Qualität und mit brauchbarer Ausschilderung zu finden. Und wo das nicht der Fall ist, begegnen uns die Autofahrer mit Respekt und Gelassenheit. Es wird nicht gedrängelt, nicht gehupt und schon gar nicht zu eng überholt.
Der ÖresundImmer wieder haben wir einen guten Blick auf den Öresund, der bei strammem Westwind eine gute Welle und Schaumkronen aufweist. Die Segler haben gut zu tun, die Surfer und Kite-Surfer freut es. Wir fahren in Richtung Nord-Nordwest und spüren den Wind immer dann deutlich, wenn sich der Weg zu sehr nach Westen wendet. Das Fahren auf den Straßen (wo das überhaupt nötig ist) macht hier Spaß.

 

Die Fährverbindung zwischen Helsingborg und Helsingør ist sehr dicht und so ist es kein Wunder, daß, als wir ankommen, die nächste Abfahrt kurz bevor steht. Einen Fährplan braucht man hier wirklich nicht. Irgendwann fahren wir doch los. Sobald ich fahre geht es und so ziehen wir (von einer Toilettenpause in einem Hafen abgesehen) bis Kopenhagen in einem Rutsch durch. Der Verkehr auf der Küstenstraße ist selbst an einem Sonntag recht dicht und die Fahrweise ist hier eher deutsch – also für Radfahrer äußerst unangenehm.

Fähre Helsingborg-Helsingør

Wir versuchen auf der Straße abzukürzen (und Höhenmeter zu sparen), aber irgendwann wird es mir zu doof und wir fahren hoch auf den Radweg, der wenig nivelliert neben der Bahnlinie entlangführt. Bei der Einfahrt nach Gentofte folge ich unvorsichtigerweise einem Umleitungsschildchen, das im Nichts verendet, den Rest der Strecke nach Kopenhagen routen wir dann einfach nach GPS und Wegpunkt. Die vielgepriesene Kopenhagener Fahrradinfrastruktur wird erst mit zunehender Nähe zur Innenstadt Kopenhagens wirklich spürbar. Wir zahlen und können fast direkt auf die Fähre rollen. Dort gönnen wir uns etwas zu trinken und genießen die kurze Überfahrt. Während es Micha besser geht, hat mein Achillessehne durch die lange Fahrt merklich gelitten, so daß wir die Pause in Helsingør in einem Café noch etwas verlängern. 50km liegen noch vor uns.
Wir erreichen das CabInn City, das relativ zentral und in der Nähe von Tivoli und Hauptbahnhof gelegen ist, und checken ein. Es gibt keine wirklich guten und sicheren Plätze für Fahrräder in diesem Hotel, allerdings hat man auch kein Problem, uns mit den Rädern ins Zimmer zu lassen.

Kopenhagener Radwege

Wir haben im Zimmer ein Etagenbett, so daß es selbst mit beiden Rädern im Zimmer problemlos vom Platz ist. Nach Einzug und Dusche schlendern wir müde in die Innenstadt und gehen noch essen. Ein Stadtbummel steht für den kommenden Tag auf dem Plan.Wer hier allerdings ein zweites Amsterdam erwartet, der wird enttäuscht. Es gibt schöne Express-Radwege, auf denen man gut vorankommt und fairerweise muss man sagen, daß das Kopenhagener Modell ja vor allem eines dafür ist, eine Stadt auf zunehmenden Radverkehr auszurichten im Gegensatz zu Amsterdam, wo Fahrradkultur (im gesamten Land) seit über hundert Jahren gelebt und geplant wird.

trelleborg-kopenhagen

Kopenhagen 2013 – Berlin-Rostock

Samstag, 10. August

254km to go! Tourstart in SpandauAm Samstag trafen wir uns um kurz nach sechs Uhr morgens auf der Havelbrücke in Spandau. Obwohl um diese Zeit wohl noch wenig Verkehr auf den Straßen herrschte, hatten wir uns entschieden, bis Hennigsdorf, dem Berlin-Kopenhagen-Radweg entlang der Havel zu folgen, abseits von Autos in angenehmer Ruhe. Die Sonne war gerade aufgegangen, es war frisch, aber nicht wirklich kalt und es herrschte eine ruhige, schöne Stimmung. In Hennigsdorf wichen wir von der ursprünglichen Planung wegen der ruhigen Straßen ein wenig ab und kürzten nach Marwitz über die L17 ab. Seit dem neuen Radweg ist das ohnehin die bessere Alternative als über den Bötzower Weg und die L20 zu fahren. Die erste Pause machten wir in Schwante, wo es einen Bäcker gibt, bei dem man gemütlich frühstücken kann.

Der Radweg an der B-Straße bis Kremmen ist gut fahrbar, hinter Kremmen bis Beetz wird es etwas ruhiger. Der anschließende kleine Wirtschaftsweg ist zwar trotz teilweise Plattenwegbauweise gut fahrbar, hat aber den kleinen Nachteil, für PKW freigegeben zu sein. Zwar herrscht kein dichter Verkehr, aber durch den engen Weg ist nicht jede Begegnung mit der landestypisch aggressiven Fahrweise eine dem Samstag Morgen angemessene Freude. Die Windräder stehen still, die Sonne lacht, der Himmel ist blauAb Pabstthum geht es dann aber wieder mit der Straßenbreite, nur die Ortsdurchfahrt in Radensleben mit ihrem Kopfsteinpflaster bzw. den kaum weniger holprigen Fusswegen nervt, ist aber nur wenige hundert Meter lang, bevor es bis Neuruppin wieder angenehme Landstraßen gibt.

Die Fahrt durch Neuruppin selbst bringen wir so schnell wie möglich hinter uns, dann geht es auf die schon von der Tour nach der SPEZI 2013 bekannte Strecke nach Wittstock (Dosse). Wir wählen, wie schon beim letzten mal, wieder den Prignitz-Express-Radweg auf einem (harmlosen) Plattenweg bis Katerbow, lediglich zwischen Verlassen der Bahnstrecke bis zum Ortseingang Katerbow wird es etwas schottrig, dafür ist man abseits des PKW-Verkehrs unterwegs und spart auch ein paar Kilometer. Endlose leere Straßen in Mecklenburg-VorpommernAb Katerbow folgen wir dann aber doch lieber der Landstraße und biegen nicht nach Netzeband ab, weil dies keinen Vorteil bringt, aber der Weg potentiell stark ausbremst.

Die kleine Umfahrung von Herzsprung ist definitiv empfehlenswert, sie spart Kilometer und ist perfekt und ohne Autoverkehr zu fahren. In Wittstock (Dosse) suchen wir uns einen Supermarkt mit Bäcker für einen Snack. Obwohl es schon kurz vor Ladenschluss ist, werden wir freundlich bedient und können unsere Flaschen auffüllen und in aller Ruhe aufessen (und sogar die Toilette benutzen). Micha kauft im Supermarkt noch schnell Zahnbürste und andere Utensilien, die zur ungünstig frühen Abfahrtszeit am Morgen dann ungeplanterweise den Weg in die Tasche nicht mehr gefunden hatten.

Gewitter nahtHinter Wittstock (Dosse) geht es dann nördlich zunächst auf der Landstraße nach Wredenhagen, dort biegen wir auf kleinere Straßen ab und fahren in genügendem Abstand für einigermaßene Ruhe parallel zur Autobahn bis Malchow. Kurz bevor wir dort sind, beginnt der Regenalarm zu piepen, eine Gewitterfront ist im Anmarsch – aber noch in sicherer Entfernung. In Malchow müssen erst einmal warten, denn die Ersatzbrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Elde ist gerade für Bootsverkehr geöffnet. Die Gewitterfront kommt näher. Die Entscheidung ist schwierig: Viele Orte mit potentiellem Schutz kommen nicht mehr hinter Malchow, aber wenn wir zu früh einkehren verlieren wir wertvolle Fahrzeit – die Fähre wartet nicht und wir  müssen rechtzeitig am Terminal sein. Obwohl am Himmel schon erste graue Schleier zu sehen sind und es drückender wird, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt. Nach dem Gewitter: Sonne und nasse StraßenNoch sind wir auf einer Landstraße unterwegs, auf der alle paar Kilometer eine Bushaltestelle kommt.

In Nossentiner Hütte sehen wir ein Restaurant mit Biergarten. Der Wind ist komplett weg, die berühmte Ruhe vor dem Sturm, die graue Wand droht am Himmel mittlerweile sehr nahe. Wir kehren ein. Die Räder stehen sicher unter einem Dach, wir ziehen, als es nach kurzer Zeit anfängt heftig zu stürmen und zu regnen, mit Glas und Teller in die Innenräume um. Perfektes Timing für eine ordentliche Mittagspause, so einem Gewitter möchte man nicht unbedingt in freier Natur ausgesetzt sein, zumal nicht im auf der Strecke folgenden Wald ohne sinnvolle Schutzmöglichkeiten. Im Gasthof kommt eine Pumpe zum Einsatz, die das Wasser aus dem für solche Fälle zu klein dimensionierten in größere Abflüsse pumpt.

Heading: north!Kaum haben wir fertig gegessen, ist der Regen auch weg. Die Straße ist noch naß, aber schon zieht wieder Sonne auf, so daß Dampf aufsteigt. Ich empfinde das noch als recht angenehm, für Micha ist die Feuchtigkeit allerdings weniger zuträglich. Wegen tiefer Pfützen und herumgewehter Äste und Blätter kommen wir aber ohnehin nicht so schnell voran.

Wir treffen zeitweise wieder auf den D11 (Berlin-Kopenhagen-Radweg), fahren aber auch diverse Abkürzungen über die Landstraßen. Auf dem Radweg (wie sollte es anders sein!) einer Bundesstraße fahre ich mir dann allerdings einen riesigen Steinsplitter in den Reifen, so daß zunächst einmal Flicken angesagt ist. Ein Abendessen in Rostock (das eh nur für den Fall, daß wirklich alles glatt läuft drin gewesen wäre) ist damit nicht mehr möglich, aber unser zeitlicher Puffer ist groß genug, um nicht hetzen zu müssen. ReifenkillerSo geht es dann über Güstrow und Schwaan nach Rostock weiter, das wir auf unserer Route nur kurz streifen, bevor wir am Stadthafen wieder auf der offiziellen Berlin-Kopenhagen-Route sind, der wir für die letzten Kilometer bis zum Fährterminal folgen, mit einem wunderbaren Sonnenuntergang im Blick.

Um kurz nach 21 Uhr treffen wir am Fährterminal ein, noch vor der Fähre. Diese legt pünktlich an, Unmengen von PKW und LKW rollen runter, bevor die wenigen Radfahrer fast als erste in den Bauch des großen Schiffes fahren dürfen. Wir beziehen unsere Kabine, duschen und schauen den vielen zur Hansesail einlaufenden Schiffen vom Deck aus zu, sowie einem Feuerwerk in Warnemünde. Nachdem die Huckleberry Finn die Mole passiert hat, gehen wir in unsere Kabine und legen uns schlafen. Der Wind hat die Ostsee aufgewühlt, so daß uns sanftes Schaukeln in den Schlaf wiegt.

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Kopenhagen 2013 – Die Idee

Die Idee

Berlin-KopenhagenAm Anfang stand eine Idee: Ein Kurztrip nach Kopenhagen. Es gibt den Berlin-Kopenhagen-Radweg, der sicherlich schön ist – aber für einen Kurztrip nicht geeignet, er hat zu viele Stellen, wo er einen ausbremst und er windet sich über viele Kilometer durch’s Land. Wer schnell von Berlin nach Kopenhagen will, der muss andere Wege fahren.

Michael und ich wollten den Weg von Berlin nach Kopenhagen in zwei Tagen angehen. Dazu bedienten wir uns auf der deutschen Seite Von Berlin bis Neuruppin eigener in diversen Touren ergründeter Strecken, von Neuruppin bis Rostock folgten wir weitgehend der Radweit-Route. Anstatt die Fähre nach Gedser zu nehmen, planten wir die Nachtfähre nach Trelleborg ein und führten die weitere Planung über Malmö nach Helsingborg, weiter mit der Fähre nach Helsingør und von dort wieder südlich nach Kopenhagen. Das ganze ist sicher keine Tour für Anfänger, aber die geplante Strecke war mit rund 270km am ersten Tag und nochmal gut 165km am Zweiten in einem für uns zu bewältigendem Rahmen. Für Notfälle gibt es auf dieser Route auch immer wieder Ausstiegsmöglichkeiten mit Bahnverbindung.

Mai ’13: Neuruppin – Berlin

Obwohl wir keinen Wecker gestellt hatten, waren wir recht früh wach, aber wir ließen es ruhig angehen. Nur noch gut 80km lagen vor uns auf dem Weg nach Hause, das Wetter war passabel und wir fühlten uns nach der gestrigen Entspannung auch ganz gut obwohl wir eine zweiwöchige Tour mit zwar unterschiedlichen Intensitäten, dennoch aber ohne wirklichen Ruhetag hinter uns hatten.

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So gingen wir auch erstmal Frühstücken und räumten erst danach unsere Taschen ein. Beim Frühstück freute ich mich über Blutorangensaft – und war dann hellwach, als ich merkte, daß es sich in Wirklichkeit um Tomatensaft handelte. Wie können Leute das ernsthaft gerne trinken? Abfahrbereit waren wir um 10 Uhr. Jedenfalls fast, mein Pufferakku war aus unbekanntem Grunde entladen. Ich musste das Telefon zum Live-Tracking also an meinen großen Puffer hängen, das GPS erstmal über die eigenen Akkus betreiben, bis der der Pufferakku langsam wieder Kapazität gewann. Eine genauere Analyse steht noch aus. Bis zu Hause reichte es auch erstmal so.
Aus Neuruppin heraus folgen wir der Radweit-Route auf Radwegen, die großenteils von der Straße abgesetzt verlaufen, später gibt es dverse Kilometer Landstraße, aber auch immer mal wieder Strecken abseits des Verkehrs, der sich aber heute ziemlich im Rahmen hielt. So fahren wir bis nach Spandau, dann routen wir auf bekanntem Terrain abseits irgendwelcher Planungen nach Hause.
Mich fährt aber Westend einen anderen Weg als ich. Ich werde – dank Live-Tracking – vor meiner Haustür bereits von meinen Eltern begrüßt, die mir auch helfen, die Taschen hochzutragen. Sowas nenne ich mal einen Empfang nach 1857,51km Radtour in zwei Wochen!