Mai ’13: Harlingen – Warffum

Die Nacht im Zelt war kühl, über Nacht hatte der Wind auf West gedreht und zugenommen. Der Himmel begrüßte uns aber in schönstem blau und der Wind trocknete die Feuchtigkeit der Nacht schnell weg. Wir hatten uns am Abend vorher bereits ein Frühstück reserviert im zugehörigen Restaurant und so saßen wir im Warmen und Trockenen während die Zelte draußen trockengepustet wurden.

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Nach dem Aufbruch besuchten wir zunächst den örtlichen Aldi in Harlingen, um unsere Vorräte aufzufrischen. Saft, Nudeln, Soße und Schokolade. Sobald wir Harlingen verließen, hatten wir einen kräftigen Rückenwind. Dieser blies mit gut 25 bis 30 km/h, was an diesem ruhigen Tag, wir wollten nicht wieder über 150km fahren, in etwa unserer Fahrgeschwindigkeit entsprach. Sonne und kein Fahrtwind bedeuten zusmmengenommen: WARM. Auch wenn das Thermometer kaum über 15°C bis 17°C kletterte, so waren es doch gfühlte 25°C bs 30°C auf dem Rad – dementsprechend dünnten wir unsere Bekleidungsschichten aus, ich merkte aber auch, daß die aufgetragene Sonnencreme durch das Schwitzen langsam ihre Wirkung verlor.

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Wir wechselten ab und zu die Seite des Deiches, blieben aber immer auf demselbigen. Außen war die ruhige See – und an diversen Stellen das Watt – zu sehen: Niedrigwasser, auflaufend. Innen konnte man weit über das flache Land schauen. Eins aber blieb, außen wie innen, auf dem Deich wohnen Schafe. Unmengen Schafe. Und Lämmer, süße kleine Lämmer.
Schafe funktionieren in etwa so: sie produzieren aus Gras zweierlei, nämlich Wolle und Scheiße. Erste wärmt prima, zweitere sorgt dafür, daß der Deich schneller wächst, als der Meeresspiegel steigt. So jedenfalls haben wir den Plan verstanden. Auch wenn Schafe auf Gras glücklicher als auf Asphalt sind, kacken tun sie überall.

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Schafe schauen auch lustig, wenn man auf sie zufährt, denn die Wege teilt man sich mit ihnen. Irgendwann hat man gelernt, daß Schafe – komme was wolle – niemals rückwärts laufen. Entscheiden sie sich also, doch auszuweichen, was nicht oft vorkommt, dann rennen sie einem beherzt vor’s Rad. Es gilt lso konzentriert zu fahren. Wir haben es mit den unterschiedlichsten Mäh-Lauten versucht, eine Kommunikation war nur auf sehr niedrigem Niveau möglich.
Außer Deich und Schafen passiert nicht viel, ds ist aber auchh gut so. Der Rückenwind ist angenehm und die Fahrt äußerst stressfrei. Irgendwo legen wir eine kleine Mittagspause ein, später bei einer Pause in einem kleinen Café fragen wir nach einer Unterkunft, runde 100km sollen heute reichen, wir wollen auch früher ins Bett und einen ruhigeren Abend haben. So kommen wir in Warffum in einem kleinen, von ußen kaum erkennbaren, B&B unter. Abends geht es noch zu China-Restaurant gegenüber. Die Benutzung von Fähren ab Eemshaven oder Delfzijl mussten wir leider verwerfen und werden zur Ditzum-Fähre fahren, um nach Emden überzusetzen am morgigen Tag.

Mai ’13: Utrecht – Harlingen

Das Frühstück im Hotel hatten wir wegen exorbitanter Preise nicht gebucht, daher machtn wir einen kleinen Umweg auf dem Weg zurück zu unserem Track und versorgten uns im Supermarkt bzw. beim türkischen Bäcker daneben mit einem Frühstück, abgesehen vom morgendlichen Espresso auf dem Zimmer. Um die gewohnte Zeit um kurz nach neun waren wir dann auf dem Track.

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Die Fahrt heraus aus Utrecht über wunderschöne Radwege war stressfrei und reibungslos, erst kurz vor Amsterdam schwenkten wir auf einen kleinen Weg ein, der autobahnbegleitend verlief. Die eigentliche Einfahrt in die Innenstatd machten wir entlang der Kanäle, die vielen Radfahrer erfordern in dieser Stadt deutlich mehr Aufmerksamkeit als die Autofahrer.
Bei guten 50km auf dem Tacho nutzen wir die Gelegenheit und steuern erstmal ein Restaurant an, wo wir zu Mittag essen, es gibt Bio-Burger. Der Tourenkoller hat uns voll erfasst und un wird das regen Treiben in der Stadt schnell zu viel. Wir durchfahren mit wenigen Foto-Stops die Innenstadt in Richtung Bahnhof hinter diesem geht es dann auf die Fähre und dann entlang der kleinen Kanäle raus aus der Stadt. Endlich wieder Ruhe.
Sehr viel Abwechslung bietet das flache Land nicht gerade. Hinter Purmerend wird es ziemlich eintönig, dennoch aber schön zu fahren. Bei zwei kurzen Stops, an einer Tankstelle und später in einem Dorf überlegen wir, ob wir uns heute noch über den Deich wagen sollen. Am großen Abschlussdeich, der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt, gibt es aber keine Frage mehr. Es ist schon spät, aber da wir essen dabei haben und nur einen Campingplatz suchen, wollen wir die 32km noch hinter uns bringen.

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Die kleine Gaststätte im Monument, wo der Deich im Mai 1932 geschlossen wurde, ist leider schon zu und so müssen wir in der Mitte des Deiches eine Pause bei der Tankstelle einlegen. Ein Snack zu Abend, dann geht es auf die letzten 20 Kilometer. Mit einer interessanten Beobachtung: Ich sehe voraus am Horizont etwas, was wie eine Rauchsäule aussieht, der Rauch scheint (wie beim aktuellen Wind zu erwarten) nach Süden wegzuziehen. Irgendwann wechsle ich die Spur – und die Rauchfahne scheint nach Norden geschwenkt zu haben.  Ich traue meiner Beobachtung nicht und wechsle ein paarmal die Spur, der Effekt bleibt. Rauch kann es also nicht sein.

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Dann fällt es mir auf: Über dem Radweg wchwebt in ca. 1,5m Höhe eine Mückenwalze mit gut einem Meter Durchmesser. Was ich sehe sind Millionen von Mücken knapp über dem Fahrradweg, über mehr als 10km hinweg. Ein erstaunliches Schauspiel.
Nach dem Verlassen des Abschlussdeiches fahren wir bei Zurich auf die Außenseite des dortigen Deiches und folgen diesem, bis Harlingen, wo wir uns einen Campingplatz rausgesuch hatten. Neben uns taucht der Sonnenuntergang alles in ein herrliches Licht, ringsherum schauen uns die Schaffe und ihre Lämmer erstaunt an.
Genau mit Sonnenuntergang erreichen wir den Campingplatz, bauen die Zelte auf und kochen uns Nudeln, dann geht es noch zu einem nächtlichen Blick über die See auf den Deich, wegen der feuchten Kälte zieht es uns aber schnell zurück, wo wir in den Zelten die Wärme der Schlafsäcke genießen.

Mai ’13: Tüddern – Utrecht

Sonst wohl eher als Monteursunterkunft genutzt, bot unser Hotel am Morgen ein deftiges und mehr als ausreichendes Frühstück. Rührei mit Speck, 3 gekochte Eier für zwei Personen, eine riesige Wurst- und Käseplatte, literweise Tee und Kaffee, 8 Brötchen und diverse Marmeladen. Da es sich allerdings mit einem zu sehr gefüllten Magen schwer fährt, schafften wir nur einen Bruchteil davon.

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Um kurz nach neun ging es dann wie üblich los. Nach wenigen Kilometern haten wir auf Wirtschaftwegen Deutschland verlassen, was sich sofort in der extrem guten Fahrradinfrastruktur und den zivilisierteren Teilnehmern im Straßenverkehr positiv bemerkbar machte. Wir wechselten jetzt auch auf größere Straßen, jeweils mit guten Radwegen oder Radspuren und begannen Kilometer zu fressen. Ewig ging es auf dem nun flachen Land geradeaus, teils vielleicht etwas langweilig, aber dafür kamen wir gut voran – das Ziel stand zwar noch nicht fest, aber wir wollten so nah es geht an Amsterdam herankommen.
An Maaseik durchfuhren wir einen kleinen Zipfel Belgiens. Auch hier sehr gute Radspuren, aber der Unterschied in der Wegequalität nach dem endgültigen Wechsel in die Niederlande war unverkennbar. Entlang großer Nationalstraßen oder auf Wegen parallel der Autobahn preschten wir bis Eindhoven durch, wo wir in einer Tankstelle unsere Energievorräte etwas auffüllten. Weiter ging es dann bis ‘s-Hertogenbosch auf ähnlichen Wegen. Zwischendurch gab es einige kleine Umleitungen, die waren aber meist gut ausgeschildert.

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‘s-Hertogenbosch durchrollten wir im langsamen Kulturtempo, aber letztlich wollten wir weiter und im richtigen Tourenmodus sind wir beide kaum aufnahmefähig für touristische Highlights. Hinter der Stadt wurde unsere Wegppanung aber dann ruhiger: Auf dem Massdeich fuhren wir nach Heusden, einer kleinen Festungsstadt, die ich ich schon einige male besucht habe und immer wieder faszinierend finde, dort machten wir die erste ausgiebige Pause in einem Café nach gut 130 Kilometern.
Die Bergsche Maas überquerten wir auf einer Brücke. Die folgenden Kilometer fuhren wir zumeist auf Straßen, die auf den Deichkronen entlang führen. Afgedamte Maas und Waal passierten wir auf Fähren. Auf sehr schönen Radrouten ging es dann bis Nieuwegein, wo wir eigentlich noch eine Fähre nehmen wollten, die allerdings nicht mehr fuhr, so daß wir über die nahe Brücke ausweichen mussten. Wir hatten uns ein Hotel am Rande von Utreecht gebucht, was wir nach knapp 175km erreichten.
Nach dem Duschen und Umziehen wollten wir in der Utrechter Innenstadt noch etwas essen, allerdings waren wir wenige Minuten nach 22 Uhr dort – und um 22 Uhr hatten alle Küchen geschlossen. So mussten wir im Bahnhof den Spätkauf plündern, nach so einem langen Tag nicht ideal. Aber mit diesen restriktiven Öffnungszeiten hatte ich in einer Stadt dieser Größe einfach nicht gerechnet.

Mai ’13: St. Vith – Tüddern

Als wir morgens in der Jugendherberge aufwachen ist das Wetter draußen noch etwas grau, aber es ist trocken und die Wolkendecke hat leichte Strukturen, ein gutes Zeichen, daß sie irgendwann aufreißen wird. Sonnencreme gehört auf jeden Fall zum Morgenritual. Die Taschen stehen gepackt im Zimmer, als wir zum Frühstück gehen, wo wir uns mit einem anderen Radfahrer unterhalten, der in die entgegengesetzte Richtung fährt und vom Vennbahnradweg berichtet.

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Nach dem Losfahren erwartet uns zunächst mal eine Steigung in den Ort hinein, wo wir auf den hier noch nicht fertig gestellten Vennbahnradwed einschwenken. “Nicht fertig gestellt” heisst, es ist eine provisorische verdichtete Decke vorhanden, auf der man problemlos fahren kann, asphaltiert wird später. Allerdings geht es auch jetzt erst einmal weiter aufwärts, wenn auch mit der sanften Bahnradwegsteigung.
Wo der Weg fertig gestellt ist, ist er mit Liebe zum Detail und teils großem Aufwand, bis hin zu aufwändigen Brückensanierungen, angelegt. Wo sich zwei Banhstrecken im spitzen Winkel treffen, sind schöne Abbiegungen ausgeführt, auf denen man selbst mit einem Kinderanhänger noch bequem rangieren könnte. Allerding merken wir auch, daß der Feiertag und das mittlerweile sonniger und wärmer werdende Wetter eine Menge Ausflügler anzieht.
An einer Stelle, wo wir eine Umleitungüber Straßen fahren müssen (was natürlich auch gleich wieder knackige Steigungen bedeutet), treffen wir einen älteren Herren mit KTM-Rad (aber Rohloff!), der uns erzählt, daß er vor wenigen Jahren, mit 72, den Jakobsweg mit diesem Rad gefahren sei. In 13 Tagen, fast 175km pro Tag im Schnitt. Respekt, in dem Alter möchte ich auch noch so fit sein!

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Weil wir an einer Stelle die richtige Auffahrt auf den noch nicht ausgeschilderten, da noch nicht komplett fertiggestellten, Radweg nicht finden, müssen wir nach einem Stück Schotterweg durch einen Graben klettern und die Räder gemeinsam auf den Radweg wuchten – alles ist besser, als noch länger auf dem Schotter festzuhängen. Der Weg selbst ist fertig, allerdings ist an den Straßenübergängen die farbige Markierung noch nicht getrocknet, das ist der Grund für die fehlende Freigabe. Wir schieben auf wenige Centimeter breiten Stücken das Rad um die Absperrungen herum.
Irgendwo, wo auf dem Bahndamm noch Schienem liegen (die Baufahrzeuge zum Umbau auf Asphalt stehen schon bereit) verpassen wir die Umleitungsbeschilderung, weil wir nicht auf die auffälligen gelben Schilder gepolt sind. Zur Strafe führt unser Weg über die nächste 10%-Steigung auf einem nicht asphaltierten Waldweg. Aber selbst hier wird die Pinkelpause zur Herausforderung, denn allein sind wir auf dieser Streke bei weitem nicht. Wanderer und Mountainbiker grüßen allenthalben. Über einen mit Gras zugewachsenen Weg wollen wir doch nicht, also noch ein Kilometer Schotter, immerhin bergab, bis wir die offizielle Umleitung wiedertreffen und kurz vor Kaltherberg auf einen perfekten Weg stoßen. Allerdings gilt auch von hier bis Mönchau: Noch mehr Steigung, auf über 600 Meter geht es hinauf, die höchste Stelle unserer Tour.

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Da irgendjemand von einer Sekunde auf die andere bei Micha den Energiehahn zudrehte und auch ich langsam Huger verspürte, suchten wir eine Stelle, wo wir den Kocher auspacken könnten – bevor wir eine fanden, fanden wir einen Imbiss, den wir stattdessen nutzten. Ab hier ging es nun endgültig bis Aachen ins Gefälle. Zunächst galt es noch, zwei Kilometer nicht asphaltierten (aber gut verfestigten) Weges zu absolvieren,  absichtlich wegen der Feuersalamander, die auf dunklem Asphalt nicht überleben würden. Dann aber folgte schönster Babypopoasphalt bis nach Aachen. Trotz des zunehmenden Feiertagsverkehrs, können wir über weite Strecken mit über 40km/h fahren. Lediglich Velotorculus generalis, zu dem sich zunehmend auch Velotorculus electricus gesellt, stellt ein Problem dar. Das einzig wirklich sinnvolle Verhalten, wenn wir mit freundlichem klingeln auf einen anstehenden Überholvorgang aufmerksam machen wollten, legte unter gefühlten 2000 Menschen ein geistig behindertes Mädchen an den Tag, das sich umschaute und uf der rechten Wegseite ohne großes Chaos ruhig weiterlief. Ansonsten die üblichen Reaktionen: 2 Radfahrer fahren nebeneinander auf voller Wegbreite. Einmal klingeln, der linke fährt nach rechts, der rechte nach links. Bremsen, nochmal klingeln, nächster Versuch. Fußgänger bestätigen meine Theorie des Dualen Reaktionismus: Sie reagieren entweder gar nicht oder springen panisch ins Gebüsch.

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Kurz vor Aachen kommt uns noch ein Langlieger entgegen, kurzer Gruß, dann ist man aneinander vorbei. In Aachen selbst gönnen wir uns eine Pause mit Kuchen und Koffein, bevor es in Richtung Heerlen geht. Auf dem Weg aus der Stadt treffen wir noch einen Flux-Fahrer, natürlich auch Germersheim-Besucher und Forumsmitglied. Micha hat genügend Kaffee getnkt, um noch einen MTBler herauszufordern, ich bremse den Wettkampf diesmal allerdings aus. Es ist sonnig und warm und nach dem ständigen Beschleunigen auf dem Bahnradweg bin ich eher für gemütliches Fahren zu haben.
In den Niederlanden macht Micha erste Erfahrungen mit der hervorragenden Fahrradinfrastruktur, die wir in den kommenden Tagen nutzen können. Wir durchfahren einen Naturpark, dann sind wir auf ruhigen Wirtschaftwegen unterwegs in die westlichste Gemeinde Deutschlands, wo wir in Tüddern zufällig am Wegesrand ein Schild “Fremdenzimmer” sehen und so unser Nachtquartier finden.

NL 2011: Biddinghuizen – Deventer

Sonne, 25°C, leichter Rückenwind. Ideale Bedingungen also für die etwa 50 Kilometer, die von der Cycle Vision nach Deventer vor mir lagen. Um trotzdem kein Risiko einzugehen, fuhr ich etwas mehr als drei Stunden bevor mein Zug ab Deventer gehen sollte in Biddinghuizen los. Anstelle der N306 vorbei am Freizeitpark Walibi World entschied ich mich diesmal für den Radweg am Ufer entlang. Ich umfuhr Elburg und bog vor Nunspeet auf kleinere Straßen ab.

Nach wenigen Kilomtern erreichte ich dann ein ausgedehntes Waldgebiet, das ich auf guten Radwegen durchquerte. Mein Nettoschnitt lag bei etwa 30 km/h, der Bruttoschnitt kaum drunter. Lediglich ein paar kurze Passagen mit schlechterem Pflaster bremsten meine Fahrt zwischendurch etwas, belohnt wurde das aber immer wieder mit langen sehr gut ausgebauten Strecken, auf denen ich ungeniert mit ca. 35 km/h auf dem Tacho den Schnitt wieder nach obentreiben konnte.

Erst nach dem Verlassen des Naturschutzgebietes auf öffentlichen Straßen mit der ein oder anderen Kreuzung, was in den Niederlanden in aller Regel einen Kreisverkehr bedeutet, wurde meine Fahrt wieder etwas langsamer. Nicht ganz regelkonform scherte ich oft vom sonst hervorragenden Radweg auf die Straße aus, um die Kreisverkehre mit größerer Geschwindigkeit queren zu können und zumindest nach dem Einfahren in dieselbigen Vorfahrt zu haben.

Mein Schnitt lag immernoch gut über 29km/h, als ich Deventer erreichte, allerdings kostete mich die nicht ganz eindeutig ausgeschilderte Auffahrt auf die Brücke – ich erwischte den Fußweg am Ende – über die Ijssel noch etwas Zeit, so daß ich am Bahnhof dann einen Nettoschnitt von knapp weniger als 29km/h zu “beklagen” hatte. Alles in allem lag ich aber so gut in der zeit, daß ich mir in Devneter noch eine gute Portion Nodeln gönnen konnte, beim Supermarkt noch getränke für die Zugfahrt kaufte und anschließend sogar noch gute 20 Minuten auf demBahnsteig warten mußte.

Der zug fuhr – für mich ungewohnterweise – via Südkreuz, so daß ich mir die Heimfahrt vom Hauptbahnhof sparte. Dennoch stieg ich nicht in die S-Bahn, sondern fuhr die letzten Kilometer durch das nächtliche Berlin, womit ich meinen Kilometerstand auf 6500km seit Jahresbeginn bringen konnte.