Wolkentour an die Oder

Um kurz nach halb zehn holte ich Micha ab, der Weg führte ohnehin direkt bei ihm vorbei. Zunächst fuhren wir auf altbekannten Wegen: Auf dem A100-Deckel in Britz, dann auf der Ostkrone nach Süden und durch Adlershof nach Köpenick. Die EInfahrt zum Müggelsee verpassten wir und kürzten über den Müggelheimer Damm ab. Dem Radweg D3 folgten wir noch bis Altbuchholz.

Straße nach Klein Wall

Dort startete dann ein Experiment: Wir bogen auf die Straße nach Klein Wall ab. Diese führt ruhig und gut asphaltiert durch den Wald und ist auf jeden Fall ein guter Tipp. In Klein Wall gibt es kurz eine sandige Stelle, die hatte OpenStreetMap auch so vorhergesagt. Der dahinter weiter führende G1-Track entpuppte sich, wie bereits vermutet, eher als G2 ohne Asphalt, aber mit verdichtetem und gut fahrbaren Grund. Auch mit meinen dünnen Reifen konnte ich dort problemlos fahren, für reine Asphalt-Freaks ist es nichts.

Dies ist also eine alternative Querverbindung zwischen dem nördlich von Küstrin an die Oder laufenden D3 und dem weiter südlich laufenden Oder-Spree-Radweg, dem wir natürlich alternativ auch schon ab Erkner hätten folgen können. Von Hangelsberg führt der Weg noch ein kurzes Stück entlang der Straße, bevor er zu Müggelspree abbiegt und nahe an deren Ufer durchs Grüne führt.

Oder-Spree-Radweg

In Fürstenwalde (Spree) versorgen wir uns beim Bäcker und pausieren auf einer Bank auf dem Marktplatz. Frisch gestärkt vom Brötchen und einem Heißgetränk folgen wir der Route entlang der Straße. Wo für Autos wegen einer Baustelle eine lange Umleitung beginnt, können Radfahrer einseitig auf einem Weg an der Baustelle vorbei fahren. Von Berkenbrück führt dann eine für den Autoverkehr uninteressante Straße weiter, die später zu einem reinen Radweg wird, der durch den Wald verläuft.

Erst in Neubrück landen wir wieder auf der Straße, aber der Verkehr ist auch hier eher dünn bis Müllrose. auf der Bundesstraße ist trotz Ortsumgehung einiges los und wir sind froh, als wir wieder auf ruhigen Radwegen entlang des Friedrich-Wilhelm-Kanals sind.

In Finkenheerd müssen wir uns entscheiden, ob wir in die Regionalbahn springen und via Frankfurt(Oder) nach Hause fahren oder ob wir per Rad nach Frankfurt oder Eisenhüttenstadt weiter fahren wollen. Wir entscheiden uns für die längste Variante, noch einmal 26 Kilometer, dafür flach und ruhig hinter dem Oderdeich entlang. So geht es weitem Bogen bis Eisenhüttenstadt. Von Westen zieht bereits eine dunkle Wolkenwand heran. IN Eisenhüttenstadt angekommen gibt es eine Regionalbahn nach Frankfurt mit gutem Anschluss an den RE1 nach Berlin. Zwar käme eine halbe Stunde später der durchgehende Regionalexpress, aber die Verbindung mit Umsteigen ist dennoch deutlich früher in Berlin, deshalb entscheiden wir uns dafür.

Hinter dem Oderdeich

Kurz nach Verlassen von Frankfurt(Oder) kommt schon der erste Regen, kurz vor Berlin wird es dunkel und sehr nass draußen. Wir sind froh, im Zug zu sitzen. Am Ostkreuz angekommen hat es aber schon wieder aufgeklart und wir beschließen, dass beide vor der nächsten Regenfront zu Hause sind, wenn wir von hier mit dem Rad fahren. Am Mauerweg trennen wir uns, denn für Micha ist der südliche Weg besser, ich bleibe nördlich des Tempelhofer Feldes.

Beide sind wir mit einsetzendem Regen zu Hause, gerade rechtzeitig, bevor es richtig losgeht.

R1 Berlin-Küstrin

Frühling, Sonne und herrliches Wetter sind für den Sonntag angekündigt – also war in Anbetracht der anstehenden Tour klar, daß Micha und ich das für eine weitere Tagestour ausnutzen mussten. Quasi in der Schublade lag der R1 von Berlin nach Küstrin, mit der Option, noch bis Frankfurt(Oder) zu verlängern.

Am Rande Berlins Ich fuhr morgens also zu Micha, das lag auf dem Weg östlich aus der Stadt heraus. Schon um kurz nach neun war es nicht mehr wirklich kühl, eher sehr angenehm. Die Sonne strahlte, die Straßen waren leer und so waren die ersten acht bis neun Kilometer leicht geschafft. Von dort aus ging es dann auf kürzestem Weg zur Ostkrone und dann mit einem kurzen Abschnitt durch die Stadt raus zum Müggelsee. Auf dem Radweg geht es jetzt durch’s Grüne, wegen des schönen Wetters sind natürlich eine ganze Menge Ausflügler unterwegs, zwischendurch kommen uns Läufer irgendeiner Veranstaltung entgegen.

Flache Brandenburger LandschaftIn Müggelheim, Rahnsdorf und Erkner erahnt man noch die letzten Ausläufer der Stadt, dann ist man raus und es geht über Land. Entlang der Seen bis Kagel ist es bewaldet, dann geht es über die für Brandenburg so typische offene Landschaft bis in die Märkische Schweiz. Wie der Name vermuten lässt, wird es hier etwas hügeliger, Alpen sollte man allerdings keine Erwarten. Der Weg bleibt aber dadurch abwechslungsreich. Die Wegqualität ist größtenteils recht ordentlich, wo es Kopfsteinpflasterstraßen gibt, sind am Rand für Radfahrer gut befahrbare (wenn auch teils enge) Streifen angelegt.

Mittags beim KochenBei Neuhardenberg führt der Weg ein Stückchen abseits der Straße, wir nutzen das für eine Mittagspause, wie üblich kochen wir uns ein paar Nudeln – diesmal gibt die Infrastruktur sogar Tisch und Bänke her.

Wir kommen in die Nähe der Oder, die Landschaft ist jetzt flach und offen, die Radroute führt über Wirtschaftswege. Teils sind dies Plattenwege, allerdings ohne große Absätze und Löcher, so daß es gut fahrbar bleibt, bis wir auf die Oder treffen. Der Oder-Radweg, teils hinter, teils auf dem Deich ist dann natürlich wieder perfekt. Glatter Asphalt, keine Drängelgitter, keine engen Kurven. Allerdings auch kein Schutz vor den südlichen Winden. Am Oder-RadwegTrotzdem kommen wir noch recht zügig bis Küstrin.

Über 130 Kilometer habe ich bereits auf dem Tacho, jetzt stellt sich die Frage: Ab hier den Zug nehmen oder weiter nach Frankfurt(Oder). Wir entscheiden uns einstimmig und ohne großes Abwägen dafür, die ca. 35km auch noch zu fahren, machen lediglich am Deich an der Ortsausfahrt noch eine kleine Pause, wo wir die Reste unserer Tagesvorräte aufessen, auch der Wasservorrat neigt sich dem Ende.

Gemütlich fahren wir dann bis Lebus, wo es von der Oder dann in einer Steigung noch zur Straße geht. Radweg am DeichNeben der B-Straße ist ein breiter, gut fahrbarer Radweg angelegt, allerdings ist der Verkehr nebenan schon auffällig, wenn man vorher so viele Kilometer ohne irgendeine Begegnung mit den dröhnenden und stinkenden Blechdose durch die Natur fahren konnte.

Der Weg durch Frankfurt(Oder) ist auch nochmal durch ein gewisses auf und ab gekennzeichnet, wir erreichen die Station genau mit Sonnenuntergang. Die halbe Stunde bis zur Abfahrt unseres Zuges nutzen wir, um uns am Bahnhof noch notdürftig mit Essen und Trinken zu versorgen, dann geht es im Regional Express zurück nach Berlin.

Radweit nach Frankfurt/Oder

Kuchen bei OmaSonntag Vormittag und in meinem Kopf befindet sich der diffuse Gedanke, ich wolle eine kleine Tour unternehmen. Da kommt es mir gerade recht, daß @Verkehrsrot auf twitter ankündigt, daß er auch mittags irgendwann losrollen würde. Auf dem Plan steht die Radweit-Strecke nach Frankfurt/Oder. Als besonderen Service bekomme ich nach der Verabredung den Track zugemailt, so daß ich ohne weitere Vorbereitung mein GPS befüllen kann. Um 12:30 Uhr ist der Treffpunkt in Neukölln ausgemacht.

Das Wetter sieht wechselhaft aus, die Wolken sind teils bedrohlich grau, wenn, dann erwarten uns allerdings nur kurze Schauer. Der Wind weht aus Nordwest, wird uns also unterstützen.

Radweit ...Die Ausfahrt aus der Stadt zieht sich. Selbst als wir Neukölln und Köpenick hinter uns haben und Müggelheim durchqueren, sind die Ausläufer des Stadtverkehrs noch spürbar. Neben uns brettert die Blechlawine vorbei, entspanntes Fahren ist anders. Erst hinter Neu-Zittau wird es langsam ruhiger,wir fahren auf kleineren Straßen. In Hartmannsdorf machen wir einen kleinen Abstecher zur Kuchen-Oma, wo es hervorragenden selbstgebackenen Kuchen nebst Apfelschorle gibt. EinBlick auf den Tacho verrät, daß wir deutlich schneller als geplant unterwegs waren und wir nehmen uns einen Gang zurück, knapp unter statt knapp über 30 km/h.

Entspanntes DahinrollenWir fahren ein angenehm gleichmäßiges Tempo. Die Landschaft ist nur bedingt abwechslungsreich, aber zunächst geht es auf sehr angenehmen und ruhigen Straßen bis Fürstenberg, erstkurz davor treffen wir wieder auf etwas belebtere Landstraßen, an diesem Sonntag hält sich das allerdings noch im Rahmen. Unsere gleichmäßig hohe Geschwindigkeit hält uns allerdings ohnehin von größerem Sightseeing ab, viel zu sehen gibt es hier aber wohl auch nicht.

Hinter Fürstenberg folgt die Strecke weiterhin der hier ruhigen Landstraße, im Zickzack-Kurs treffen wir immer wieder auf die Bahnlinie, die uns später zurückbringen wird. Eine letzte Pause machen wir vielleicht 12 bis 13 Kilometer vor Frankfurt/Oder auf dem Jacobsweg (dem wir aber nicht folgen, es ist ein Feldweg) nahe Pilgram. Angekommen in Frankfurt/OderAls kleines Highlight gibt es ein paar Hügel, bevor es dann auf einigen netten Abfahrten nach Frankfurt/Oder hinein geht.

Da wir schon um 17 Uhr ankommen, beschließen wir einen Abstecher zu einer kleinen Bar an der Oder zu machen, wo wir uns eine Stärkung gönnen. Das sonnig-blaue Wetter über Polen täuscht allerdings, eine dicke graue Wand, die sich aus Westen nähert fällt uns zufällig auf und so zieht es uns mit einem eher zügigen Aufbruch in Richtung Bahnhof. Eine letzte Steigung noch vor selbigem, dann kaufe ich drinnen meine Fahrkarte und noh etwas Wegzehrung. Auf dem (glücklicherweise überdachten) Bahnsteig angekommen schüttet es wie aus Eimern – wir sind keine fünf Minuten zu früh hier gewesen.

Dem Regen entkommenAus dem Zug sehen wir noch einmal ein paar Stellen, die wir nur Stunden zuvor aus eigener Kraft nahmen. Das Wetter hat sich beruhigt, die nächste graue Wolke erwartet uns erst in Berlin – naß wird aber keiner von uns auf dem Heimweg.

Ab Treffpunkt bis Frankfurt haben wir knappe 100km mit einem ordentlichen 28er Schnitt hingelegt. Die Strecke ist wie die meisten Radweit-Strecken recht gut fahrbar, sie gehört aber sicherlich nicht zu den Schönsten.

Track FFO Tour

Oder-Radweg: Schwedt bis Hohensaaten

Nachdem recht positiven Test des Abschnitts von Eberswalde über Hohensaaten nach Frankfurt/Oder in der letzten Woche wollte ich diesmal den Weg von Schwedt/Oder nach Hohensaaten in Augenschein nehmen und als Piste für eine schnelle Fahrt mit dem Lowracer, vielleicht in Begleitung einer flinken Rennradler-Gruppe evaluieren.

Der Vorteil, in Schwedt auf den Oder-Radweg aufzusetzen, ist vor allem, daß man die Fahrt auf von Autos frequentierten Straßen relativ kurz hält. Ab dem Bahnhof sind es nur wenige hunderte Meter, bis man auf den Oderdeich stößt. Nur ein kurzer Abschnitt vorbei an einem Wehr ist nochmal mit Vorsicht zu genießen, dann kriegt man sofort einen Eindruck, welche herrliche Rennstrecke der Oderdeich bietet. Leider nicht sehr lange. Denn dann steht man vor der Baustelle, die ich auch im letzten Jahr schon durchqueren mußte. Im letzten Jahr konnte ich noch durch den Baustellen-Schotter manövrieren, das war zwar unangenehm, aber nach vielleicht zwei Kilometern überstanden. In diesem Jahr: Bauzäune, Vollsperrung, Umleitung.

Die Umleitung hat es dann auch gleich in sich: Zuerst mal 50 Meter übelstes Kopfsteinpflaster, dann auf ruhigen Straßen durch Ortschaften. Nach einigen Kilometern aber geht es auf einen Plattenweg. Die übelste Sorte: Zweispurig, schmale Platten mit Löchern und Metallhaken. Die Platten sind teils stark verschoben, es gibt immer wieder tiefe Schlaglöcher und Kanten. Das ist kein Pflaster, um mit der Rennliege oder einem Rennrad darüber zu fahren. Und der Weg zieht sich über diverse Kilometer hin. Beim Test kostete er Manuel am gefederten Rad das hintere Schutzblech, dessen Kunststoff an einer Verschraubung irgendwann nachgab, so daß wir es demontieren mußten.

Nach dem Ende der Umleitung gab es zwei Wegweiser: Oderdeich und Oder-Neiße-Radweg. Klug wäre es hier gewesen, wieder auf den Deich zurückzufahren, wir aber machten den Fehler und folgten dem offiziellen Verlauf des Radwegs. Nicht schlimm, denn allein durch die Umleitung hatte sich die Strecke ja für eine Rennradfahrt bereits disqualifiziert, aber teils nervig: Kleine Abschnitte auf Plattenwegen und eher schmale asphaltierte Abschnitte machten die Fahrt etwas holpriger als nötig, dafür dürften wir den landschaftlich reizvolleren Weg gewählt haben.

Hinter Lunow geht es zurück auf den Oderdeich und die Fahrt erfolgt schnell und in gewohnter Qualität, ein breiter, asphaltierter Weg, an dieser Stelle sogar oben auf dem Deich mit schönem Blick über die Landschaft. Bis Hohensaaten: Die Ortsdurchfahrt bremst mit diesen Plattenweg-Abschnitten und Schlaglöchern dann doch etwas.

Nach einer Stärkung in Hohensaaten fahren wir, den Rennrad-tauglichen Straßenabschnitt kenne ich ja bereits, über den offiziellen Havel-Oder-Radweg: Eine staubige, miese Schlaglochpiste, auf der ich mich immer wieder auf den leicht längeren Weg über die Landstraße wünsche. Diese Piste, die teils mit dem Rad nur mit gefährlichen Schlenkern zu befahren ist, als Radweg auszuweisen ist eine Frechheit.

Ab Oderberg geht es auf dem bekannten Weg über die Hügel nach Niederfinow, ab dort folgen wir dem zwar nicht Rennradgeeigneten, aber für unsere Fälle schöneren, Havel-Oder-Radweg an eder Wasserstraße entlang bis Eberswalde.

Die Bahnen fahren heute nur bis Bernau, die ODEG lassen wir fahren, sie ist überfüllt. Zwanzig Minuten später kommt ein RE, der auch voll, aber nutzbar ist. Erst in Bernau wird es wieder chaotisch: Die S-Bahn beweist mal wieder ihr absolutes Geschick und erhöht keineswegs den Takt, wenn die großen Regionalzüge ihre Massen von Menschen auf dem Bahnhof ausspucken. Eine absolut katastrophale Fehlplanung – leider von dem Laden ja nicht anders zu erwarten.

 

Oder-Radweg – Streckentest die Zweite

DIe Oder erreichtNach meiner letztjährigen guten Erfahrung mit dem Oder-Radweg als geeignete Strecke für eine schnelle Tour mit meinem Lowracer, plane ich demnächst eine kleine Gruppenfahrt mit ein paar Rennradlern. Nach ein paar Rückfrage bezüglich der Wegbeschaffenheit, entschied ich mir spontan selbst einfach ein Bild von der Lage zu machen.

Ursprünglich wollte ich ab Schwedt/Oder die Strecke inspizieren, war aber leider schon so spät dran, daß ich mich dann doch für die Strecke ab Eberswalde entschied. Damit fehlt mir immernoch der Überblick über den aktuellen Zustand der Strecke zwischen Schwedt und Hohensaaten – dort hatte ich letztes Jahr eine Baustele, es gab diverse Umleitungen auf für Rennräder oder gar den Lowracer eher ungeeigneten Abschnitten. Hier steht also noch ein kleiner Streckentest aus.

Die Strecke von Eberswalde nach Hohensaaten abseits des Havel-Oder-Radwegs, der für eine schnelle Gruppenfahrt eher ungeeignet ist, war ich bisher noch nicht persönlich gefahren, sie gehört allerdings bei den beliebten Oderbruch-Touren zum Programm – und das zu recht: Pause in HohenwutzenKaum hat man Eberswalde hinter sich gelassen,  führt der Weg über kleine und mäßig befahrene Landstraßen, die als Anreiz die ein oder andere Steigung (inklusive der zugehörigen Abfahrt) bieten. Die Orte am Wegesrand sind beschaulich, ab und zu kann man einen schönen Blick über die Landschaft erhaschen. Der Straßenbelag der meisten Strecken ist neu und schlaglocharm, leider jedoch ein wenig rauh, so daß man hier nicht das volle Geschwindigkeitspotential ausfahren kann. Lediglich die B158 zwischen Oderberg und Neuendorf ist etwas holprig, aber immernoch gut fahrbar.

In Hohensaaten geht es dann auf den Oder-Radweg. Dessen Schwachstellen sind die Ortsdurchfahrten, so auch hier – aber der schlechte Belag ist mit wenigen hundert Metern leicht zu vergessen, wenn man an die schöne Strecke denkt, die dafür im Anschluß kommt. Bis Hohenwutzen ist es nur ein kurzes Stück, die Ortsdurchfahrt  ist nocheinmal mit Klinkerpflaster ein kleiner Bremser. Am Ortsausgang gibt es die Möglichkeit einzukehren. Da ab hier eine fast 50km lange Hochgeschwindigkeitsstrecke bis Küstrin folgt, statte ich dem Gasthaus Fuchsbau einen Besuch ab, sättige mich Matjes und trinke eine genügende menge Apfelschorle.

Hinter dem DeichBis Genschmar geht es nun unbehelligt von Autos, nur wenige Kurven oder Engstellen bremsen die Fahrt auf dem glatten Asphalt. Ca. 45km pures Draufhalten, die letzten paar Kilometer vor Küstrin auf einer angenehmen, sehr wenig frequentierten Landstraße. Nach der Einfahrt nach Küstrin dann die Bremsung, denn hier erwarten einen ein paar hudnert Meter nicht asphaltierten Weges und eine kurvige Ortsdurchfahrt. Die einzige Versorgungsmöglichkeit auf der deutschen Seite ist ein Bude mit Fischbrötchen und einer Getränkeauswahl kurz vor der Oderbrücke, etwas abseits des ausgeschilderten Radwegs. Vorsicht allerdings mit den Öffnungszeiten, ich hatte gegen 16 Uhr gerade noch Glück, Getränke zu bekommen, Fischbrötchen waren da schon nicht mehr zu haben. Die freundliche Dame hat mir allerdings noch etwas von ihrem Kuchen überlassen – ich sah nach der wilden Fahrt wohl etwas verhungert aus.

Auf dem DeichAuf die letzten 30km nach Frankfurt/Oder war ich gespannt, daher auch mit meiner HP Velotechnik Speedmachine unterwegs – denn diesen Abschnitt kannte ich noch gar nicht. Zunächst geht der Weg wie hinter Hohenwutzen gewohnt am Deich weiter, prim zu fahren, breit, glatter Asphalt. Bis Lebus, ca. 10km vor dem bahnhof in Frankfurt/Oder. Dort kommt ein unangenehmes Stück mit Kopfsteinpflaster, das zu allem Überfluß auch noch auf einer ca. 5% Steigung liegt. Der durchschnittliche radtourist schiebt, der Rennradler flucht und auch mit meiner Rennliege hätte ich hier wohl keinen Spaß. Die offizielle Ausschilderung lotst einen dann kurz vor der Bundesstraße 112 auf einen Parallelweg – ich folge diesem nur bis zu nächsten Abbiegung – er ist nicht angenehm fahrbar. Die belebte Bundesstraße hat einen guten straßenbegleitenden Radweg, in einer Gruppe würde ich aber vielleicht doch die STraße vorziehen. Ab Lebus bis zum Bahnhof kommen noch eine kleine Hügel, aufgrund der Verkehrsdichte sind die letzten 10km aber ohnehin nur noch zum Ausrollen und Erreichen des Bahnhofs zu gebrauchen.

Insgesamt allerdings eine lohnende Tour, die paar kurzen ärgerlichen Stücke kann man in Kauf nehmen für die ultimative Rennstrecke, die der Weg sonst bietet. Offenes LandDa die Wegstrecken zwischen den einzelnen Dörfern bzw. Gasthäusern ohnehin zu lang für die meisten Sonntagsradler sind kommt man auf dem breiten Weg selbst an sonnigen Sonntagen mit ein paar beherzten Achtung-Rufen in hoher Geschwindigkeit durch.

Die Bahnverbindung nach Eberswalde (der gleiche Zug fährt bis Schwedt durch) ist ab Südkreuz oder Hauptbahnhof perfekt, der Rückweg ab Frankfurt/Oder führt über Hauptbahnhof bzw. Zoo – ab Küstrin würde man Lichtenberg fahren, was zumindest für mich eher ungünstig ist. Bei einer Fahrt in der Gruppe bietet sich das Brandenburg-Ticket an.

Track Oder-Radweg (ohne Anfahrt)

(es gab da leider einen Aufzeichnungsfehler, daher der Aureißer in der Mitte)