SPEZI 2010: Erster Tag

Angereist waren wir schon am Freitag per Auto. Nachdem wir unser Zimmer im Gasthof Braun in Bellheim in Beschlag genommen hatten fuhren wir rüber nach Germersheim und aßen gemeinsam in der Pizzeria Via Veneto auf dem Marktplatz. Vor der Tür standen schon einige Liegeräder und Trikes und wohl auch hundert Prozent der Gäste waren Spezi-Besucher. Als die Bedienung uns verriet, daß man ja etwas aufpassen müsse an diesem Wochenende in der Stadt, weil da so viele Leute mit komischen Rädern unterwegs seien, da war die allegmeine Erheiterung ringsum jedenfalls recht groß.

Am nächsten Morgen trafen wir in unserem Gasthof beim Frühstück einen Engländer, der auch zur Spezi wollte und unterhielten uns nett. Eine gemeinsame Taxi- oder Bahnfahrt schied aus, da er mit dem eigenen Rad (einem Birdy) unterwegs war. Wir fragten kurzerhand im Hotel nach, ob es eine Möglichkeit gäbe, Fahrräder zu leihen und wurden an den nächsten Fahrradladen eine Straße weiter verwiesen, wo wir auch problemlos zwei (normale) Räder für wenige Euro leihen konnten. Die Rückgabe spät am Abend war auch kein Problem und so konnten wir wenigstens halbwegs standesgemäß, vor allem aber zeitlich sehr flexibel, von Bellheim nach Germersheim fahren. Und schneller, als erst 20 Minuten zum Bahnhof zu laufen und in Germersheim einen ähnlich langen Fußmarsch anzutreten war es allemale.

In Germersheim erwartete uns neben schönstem Sonnenschein erstmal eine lange Schlange an der Kasse, es ging dann aber doch noch erstaunlich schnell. Als erstes gingen wir durch den großen Saal. Neben dem HP-Velotechnik-Stand und der Velomobil-Bühne war hier utner anderem auch Raptobike vertreten. Wir führten mit Arnold ein nettes Gespräch, bewunderten den neuen Mid-Racer und natürlich auch den klassischen Raptobike Lowracer. Sehr schöne Räder – und hätte ich nicht die Chance auf meinen M5 CrMo Lowracer gehabt, ich hätte mir wohl ein Raptobike gekauft – und das nicht unbedingt aus Preisgründen.

Weiter ging es in Halle 2, wo wir Azub und Challenge jeweils einen längeren Besuch abstatteten. Azub hatte sein neue Trike noch nicht enthüllt, bis dahin stand nur der aus dem Internet bekannte Koffer da. So interessierten wir uns vor allem für das 26/26″ Rad, das den EIndruck vermittelt, daß man damit ohne Probleme auch ruppigere Strecken bewältigen könnte – vor meinem geistigen Auge sah ich hunderte bis tausende Kilometer Schotterpiste in Patagonien. Anschließend trafen wir bei Challenge Walter, der im letzten Jahr mit seinem Fujin SL zumj Nordkap gefahren war – natürlich ein interessanter Gesprächspartner für mich! Er überzeugte mich mit seinen begeisterten Erzählungen und den unglaublich schönen Bildern davon, die Lofoten auf jeden Fall mit einzuplanen.

Wir treffen zufällig auf Hanno Hirsch und halten ein kleines Schwätzchen, bevor wir uns im Außenbereich mit Lars (Twitter: @Velolars) treffen und ersteinmal die Sonne genießen. Auch Markus (Twitter: @Kyoren) trifft bald zu uns und nach nette Gesprächen und etwas Apfelschorle geht es weiter. Zunächst erkunden wir das Außengelände, wir unter anderem Johannes Groß (unseren Händler, Feine Räder Berlin) am Bachetta Stand vorfinden. Der Besuch in Halle 3 fällt eher kurz aus, außer einem spannenden Carbon-Trike und den Kask-Helmen finden wir dort nicht viele Dinge, die uns speziell interessieren würden. Dafür treffen wir Thomas im Eingangsbereich (Twitter: @viertelnachvier).

Der Testparcours ist dieses Jahr deutlich größer und besser fahrbar als im Jahr davor, dennoch betrachten wir ihn nur von außen – das Chaos ist uns zu groß und keiner von uns hat spezielle Ambitionen, irgendein spezielles Rad auszuprobieren, wenn man unter den Menschenmassen denn rankäme.

Da ab 15 Uhr das Trike-Race, immer ein Höhepunkt der Spezi, angesetzt ist, treffen wir uns mit dem Rest der Truppe auf der Rasenfläche und schauen den Vorbereitungen zu. Da es bis zu eigentlichen Start noch etwas dauert, verstreuen wir uns zum Details Anschauen zwischenzeitlich nocheinmal in die Hallen, wo ich unter anderem den Troytec Lowracer und den Prototypen vom Highracer anschaue.

Zum Trike-Race sind wir dann wieder alle zusammen auf der Rasenfläche in der Mitte, von wo aus man alle interessanten Punkte der Strecke einfach einsehen kann. Mit viel Geschwindigkeit und Action geht es zur Sache, geschenkt wird sich nichts. Die Regeln bezüglich der Strecke am Start wurden etwas geändert, so daß die Tadpoles (zwei Räder vorne, eins hinten) den konstruktionsbedingt nicht ganz so kompakten Deltas den Weg nicht einfach versperren können. So ist die Übermacht der HP Trikes gegenüber den Hase Trikes dieses Jahr gebrochen. sogar soweit, daß am Ende Hase gewinnt. Allerdings waren in der Finalrunde HPs und Hases gleichermaßen vertreten, so daß die Regeländerung ihren Sinn wohl erfüllt hat, halbwegs eine Chancengleichheit herzustellen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Daniel Fenn und sein neues Evo R noch nicht gesehen, aber zwischen Freigelände und Testparcours trafen wir ihn dann. Natürlich mußte ich mal Platz nehmen im Evo R – deutlich anders als das “normale” Evo. Ich paßte gerade so rein, meine Schultern lagen seitlich gut an. Ich drehte nur eine kurze Runde auf dem Parkplatz, aber selbst das war schon fühlbar anders als mit dem “großen” Evo. Zum Thema Schulterbreite drückte mir Daniel eine Bierflasche in die Hand und meinte, ich solle sie einfach mal neben den Sitz stellen – siehe da, sind die Arme unten, sind die Schultern schmaler. War das der Grund für ihn, über die Panzerlenkung nachzudenken? Er verrät es nicht – ich kann nur mutmaßen.

Um den Abend gemneinsam ausklingen zu lassen treffen sich all die Recumbent-Twitterer und ihre Freunde und wir fahren gemeinsam zur Pizzeria Da Pino in der Altstadt, wo wir vorzügliche Pizza genießen. Um wegen des eher spärlichen Lichts an den Leihrädern noch in der Dämmerung nach Haus zu kommen verabschieden wir uns nach dem Essen von Markus und Thomas und fahren in Richtung Bellheim. Lars und sein Freund hatten vom Hotel ein Tandem geliehen bekommen, was Manuel und ich gleich ertsmal ausprobieren (und vor lauter Begeisterung vergessen uns von Markus und Thomas richtig zu verabschieden!). Für den Heimweg nach Bellheim steuere ich das Tandem und als Stoker sind Lars’ Kumpel hinter mir. In Bellheim setzen wir uns noch auf einen Cocktail in die (überschaubare) City, bevor wir müde von den Eindrücken und der Sonne des Tages in unseren Hotels in usnere Betten sinken.

6 Gedanken zu „SPEZI 2010: Erster Tag“

  1. Die Kombination des Kampfpilotenhelms mit Deinem Stasi 2.0 T-Shirt ist echt der Brüller ;-)

  2. das kleine evo würde das dann alles abrunden, denke ich … sehr schön auch das detail an der front der kanzel – sowas kenne ich sonst nur von den F 117-stealth-bombern.

    nächstes jahr muss ich da auch mal hin.
    schöner bericht!

    LG L

    1. Das Evo R hatte noch nicht die endgültige Scheibe (die eine leicht andere Wölbung haben wird), aber dazu schreib ich glaub ich auch nochmal was die Tage.

      Wir hatten angedacfht, nächstes jahr endlich mal standesgemäß hinzufahen und das ganze mit einer Radtour z.B. den Rhein hinauf zu verbinden.

  3. Schöner Bericht! Das mit der Radtour nächstes Jahr machen wir auf jeden Fall. War eine lustige Runde, schön, sich mal “in echt” kennenzulernen;-) Ich bin ja nur das normale EVO probegefahren, fand das aber schon hammermäßig.

    Schade, dass wir verpasst haben, ein Tandemfoto von euch zu machen, jetzt hast du gar keinen Beweis…

    Viele Grüße

    Lars

  4. Jup, fand ich auch primstens…
    Ich wäre da nächstes Jahr auf jeden Fall auch bei!

    Bye,
    Manu

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