Vom Fahren im Schnee

In der letzten Woche lag eine Menge Schnee – jedenfalls für Berliner Verhältnisse im Dezember. Das Aufziehen der Schwalbe Smart Sam hatte sich also schnell bezahlt gemacht, später mußten sie aufgrund zunehmenden Eises doch den Spike-bewährten Snow Studs weichen.

Fahren im Schnee fordert heraus, teilwesie muß man sich gut konzentrieren und auch die Kraft wird neben der Geschicklichkeit gefordert, wenn der Schnee mal etwas tiefer wird. Da in Berlin auf den Straßen leider Salz gestreut wurde, daß das Tote Meer ein Dreck dagegen ist, vermied ich größtenteils die Hauptstraßen und verzog mich, wo machbar, auf Nebenstraßen und Parkwege. Der Arbeitsweg zum Büro zum Beispiel führte mich durch den Sportpark Wilmersdorf, dann über die Friedrichsruher Straße neben der Autobahn nach Halensee. Die Busspur auf dem Kudamm ist dann zwar wieder gesalzen, fährt sich aber von der Verkehrssituation her dafür relativ angenehm.

Nachdem mich eine kleine Reise und eine kurze Darmgrippe als Reisemitbringsel in der ersten Wochenhälfte vom Fahren abhielten, wagte ich mich am Donenrstag an den Besuch der Firmen-Weihnachtsfeier in Charlottenburg (Rückweg über Grunewald und Dahlem) und am Samstag zu auf eine Fahrt nach Schlachtensee zu Solon. Das Wochenende versprach (leider!) Tauwetter und so wollte ich es nochmal ausnutzen.

Die Fahrt über den Kronprinzessinnenweg ging unerwartet gut voran. Der Weg war teilweise geräumt bzw. der Schnee durch entsprechendes Gerät gleichmäßig festgefahren, so daß ich mit ca. 20 bis 25 km/h bei gleichmäßigem Tritt vorankam. Auf dem Rückweg allerdings stieg die Temperatur langsam und war nahe des Gefrierpunkts. Der Niederschlag kam in Form gefrorenen Nieselregens, der allerdings zunehmend feuchter wurde.

Die leichte Schneedecke auf dem kalten Boden ließ noch ein weiteres Problem entstehen, das mir vermutlich vor allem deswegen auffiel, weil ich meinen zusätzlichen Ixon IQ nicht dabei hatte und “nur” mit dem Cyo T unterwegs war: Der stark profilierte Reifen zog den puklvrigen Schnee mit sich. Dieser wehte unter dem Schutzblech hervor und wurde sofort durch den Fahrtwind in einer Wolke seitlich und nach oben weggdrückt, wo er nach hinten verschwand. Da der Cyo T recht dicht über dem Schutzblech angebracht ist, wehte der Schnee direkt auf diesen. Die Helligkeit litt ein wenig durch den sich auf der Scheibe absetzenden Schnee. Jedoch befindet sich unterhalb der Schutzscheibe ja noch die Leiste mit den zwei LEDs und dem Sensor dazwischen. Da hier der Schnee durch den überstehenden Teil darüber sich gut in der Kante anlagern konnte, setzte er bald diesen Bereich zu. Die LEDs blieben weiter sichtbar, aber mindestens zweimal hatte ich das Gefühl, daß der Scheinwerfer durch den hell erleuchteten Schnee vor dem Sensor in den Tagesmodus umschaltete und daher das Hauptlicht deutlich dunkler wurde. Da ich zuerst leider nicht auf die Idee kam, daß das das Problem sein könnte, reinigte ich dann immer kurz den gesamten Scheinwerfer und testete nicht explizit, wie sich die Helligkeit durch Reinigen nur der Sensorleiste oder nur der Scheibe vor dem Hauptlicht veränderte. Der Winter wird aber voraussichtlichnoch einige Gelegenheiten bieten, hier genauere Tests auszuführen.

Ein konzeptionelles Problem sind dann natürlich noch die Felgenbremsen. So gut die Maguras auch sein mögen, aber auf eisigen Felgen nach Fahrenten durch etwas tieferen Schnee dauert es doch prinzipbedingt manchmal eine Weile, bis die Bremswirkung einsetzt – und dann tut sie das in der Regel recht abrupt. Das Rad bietet aber leider keine Aufhängungen für Scheibenbremsen, damit muß ich also wohl leben.

Ein Gedanke zu „Vom Fahren im Schnee“

  1. Hmm, ich habe gestern nach den 10cm morgens um 6 mich auf den Weg nach Potsdam gemacht. 32mm Schwalbe Marathon reichen solange aus, bis man auf halb-festgefahrenen Schnee kommt, dann war das Lenken anspruchsvoll ;-)

    Das warmweisse Licht meiner Fernleuchte war deutlich besser als das weisse meiner B&M (s. gelbe Nebelscheinwerfer Frankreich), leider konnte ich es nur selten anschalten :-S

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