Südwest 2011: Via Rhona

Donnerstag, 22.09.2011

Kühl, aber sonnig begrüßt mich der Morgen vor dem Hotelfenster. Ich genieße mein Frühstück, diesmal gibt es zu den rohen Eiern eine Maschine, die nach 10 Minuten Benutzung aus kalten Glibber warmen Glibber produzieren kann. Dann geht es los.

Zunächst auf der D-Straße nach Lyon. In der Stadt selbst wechsle ich auf die andere Seite der Saone, will an den Zusammenfluß von Rhone und Saone, was mir aber wegen Baustellen nicht gelingen mag. Dann geht es weiter auf den in der Karte angekündigten Radweg Via Rhona. Dazu durchfahre ich ersteinmal ein Gewirr stark befahrener Ausfallstraßen, die in einem Gewirr von Kraftfahrstraßen enden. Als ich aus purer Verzweiflung, weil ich weder vor noch zurück finde, eine dieser Autobahnähnlichen Straßen benutze, stelle ich fest, daß ich nichteinmal hier angehupt werde – der durchschnittliche Franzose überholt seelenruhig mit großzügigem Abstand.

Dann erreiche endlich den Radweg. Das heißt, ich erreiche einen Weg, der nach kurzer Zeit in einer Baustelle endet, die Umfahrung ist mindermäßig ausgeschrieben und geht über übelsten Schotter. Bis zum eigentlichen Fernradweg, der sich als übler Schotterweg zwischen Rhone und Industrieanlagen durchzwängt. Nachahmern empfehle ich die westliche Seite der Rhone mit ihren D-Straßen zu nutzen bis zu dem Punkt, wo der Radweg wieder auf diese Seite wechselt.

Zunächst muß ich noch auf den der D-Straße fahren, die zumindest teilweise aber eine Radspur hat, dann geht es endlich wieder auf extra angelegte, schöne Radwege am Ufer der Rhone. Ich kann die Fahrt genießen. Zwischen luß, Weinbergen und Gemüseplantagen kommt Urlaubsstimmung und Mittelmeerfeeling auf.

Als ich ohnehin gerade eine Pause machen will, sehe ich am Wegesrand zwei Räder. Ortlieb-Taschen, Lichtanlage … das können nur Deutsche sein. Und ich hab recht, ich treffe Jonathan und Marcel, die der Rhone von der Quelle zur Mündung folgen. Wir fahren fortan zusammen. Einige male ist der Radweg unterbrochen, die Route führt über mehr oder wenige stark befahrene Straßen – der Via Rhona Radweg ist noch in der Realisierungsphase, fernab der Fertigstellung, wenn man aber Karte und Realität vergleicht, scheinen in erheblicher Geschwindigkeit neue Abschnitte dazuzukommen.

Kurz vor Tournon beschließen wir, den Abend gemeinsam zu beschließen, also geht es heute ins Zelt. Zur Versorgung Gehen wir noch Einkaufen, dann geht es zum Campingplatz. Beim Kochen gesellt sich noch Robin aus Paris zu uns, der hier in der Gegend Trauben für den berühmten Wein erntet und davon auch welche mitgebracht hat.

Es stehen 135km auf dem Tacho.

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