Das (fast) ideale Naviphone

Navigationsprogramme für Smartphones werden immer ausgefeilter. Die GPS-Chipsätze, zumal in Verbindung mit Assisted GPS werden immer besser. Die Displays übertreffen zumindest in puncto Auflösung und Farbdarstellung die meisten reinen Navigationsgeräte bei weitem. Die Möglichkeiten in Zusammenhang mit der Internetverbindung sind vielfältig.

Aber ein Smartphone ist empfindlich, nicht wasserdicht, meist es hasst Staub und selbst ein paar kleine Spritzer können dem Gerät zum Verhängnis werden.

Casio tritt nun mit einem Gerät an, das zumindest einige der Smartphone-Nachteile für diesen Einsatz nicht mehr haben soll. Leider sind die Informationen noch spärlich. Robust und  wasserdicht (und damit staubfest) soll es sein. Wann es auf den Markt kommt steht noch nicht fest.

Am Bild sieht man aber schon den ersten Minuspunkt: der Stromstecker (und aller Erfahrung nach wird man den benötigen. wenn man auf Tour ist) ist – wie bei vielen Smartphones – auf der linken Seite unten. Was Hersteller (erlebt bei Nokia, HTC) reitet, dort die Micro-USB-Buchse hinzusetzen wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Hängt das Telefon am Strom, so hat man beim Telefonieren ständig das Kabel vor dem Mund (als Rechtshänder). Beim Outdoorphone, z.B. am Fahrradlenker (vom Hauptrahmen beim Liegerad mal ganz zu schweigen) ist diese Stelle der Stromzuführung auch äußerst unpraktisch.

Und eine weitere Befürchtung bleibt: mein gutes altes Garmin GPSMap 60CSx tut unter anderem deswegen so einen guten Dienst, weil es ein transflektives, bei Sonne extrem gut ablesbares Display hat (einzige Problemrichtung: Sonne kommt von vorn…). Bis zu Beweis des Gegenteils hege ich beim G-Shock die Vermutung, daß das Display unter diesen Bedingungen nicht annähernd so gut aubschneiden wird.

Aber grundsätzlich besteht die Hoffnung, daß es vielleicht doch mal irgendwann ein Kombigerät geben wird, das seinen Dienst tut. Ein zentrales Display für die Kommunikation zwischendurch, die Musik, die Navigation und aktuelle Wetterinformationen. Vielleicht sogar ein Regenradar-Layer im Navigationsprogramm, so daß man auf einen Blick abschätzen kann, wann man die Regenklamotten rausholen sollte. Was dann noch fehlt ist die kleine Bluetooth-Kamera, mit der man dann zum Twittern oder für die Live-Übertragung vom Helm, vom Lenkerhalter oder sonstiger Anbringung die Fotos schießen kann, die dann direkt im Smartphone-Navi verfügbar sind.

Genug geträumt. Für heute.

4 Gedanken zu „Das (fast) ideale Naviphone“

  1. Aha, mglw. Konkurrenz zum Takwak (http://www.takwak.com/navigation.html). Von dem zumindest schon ein ungefährer Release-Zeitraum angegeben ist. Und dass es OSM Offline-Karten unterstützen soll.

    Wo beim Takwak die USB-Buchse sitzt, konnte ich aber nicht erkennen. Das Gehäuse-Feature links unten ist es hoffentlich nicht…

    1. Also unter Android gibt es auch Möglichkeiten für OSM Offline Maps. Ich habe allerdings noch nicht getestet, wie es sich da mit ernsthaften Navigationsaufgaben für’s Rad drauf verhält. Das bliebe zu testen.
      Insgesamt aber schön zu sehen, daß es da noch einiges mehr gibt. Auf FB hatte ich auch schon ein Reply gekriegt mit anderen Vorschlägen (Michael, magst Du das hier nochmal kommentieren?). Da scheint sich ein Markt zu bilden – und Konkurrenz ist ja nicht nur gut für’s Geschäft, es belebt ja auch die Entwicklung.

  2. Es gibt noch so 3-4 weitere Telefone die ich hier in die ängere Wahl nehmen würde:
    Sony Ericson Xperia Active : ANT+ kompatibel :)
    Motorola Defy+ / Defy+ Mini
    Samsung Galaxy Xcover

    Alle mehr klassische Smartphones aber zumindest IP zertifiziert.
    Das Sony hat mir bisher wegen dem ANT+ Modul am besten gefallen. Da kann ich mein Garmin-Equipment weiter benutzen.
    Nachteile sehe ich vor allem beim Kartenmaterial. Ob es da eine vernünftige OSM Karte geben wird inkl APP, die ähnlich Funktioniert wie auf dem Garmin, wage ich zu bezweifeln.
    Und mit dem Display gebe ich Oliver vollkommen recht. Auch auf meinem Garmin Edge 705 ist alles bei Sonnenlicht sehr gut zu sehen. Da werden wohl die meisten Display nicht mitmachen.
    Und die USB-Buchse, naja, würde schon irgendwie gehen. Hauptsache es gibt nen brauchbaren Fahrradhalter.

    Was mich bei der ganzen Smartphononie am meisten nervt:
    Es gibt total schicke Gadgets für Smartphones, wenn das Smartphone ein Apfellogo hat und mit nem I anfängt. Total nervig. Wie gesagt, da find ich dann das ANT+ Modul vom Sony echt schick.
    Ob es dann auch die passende App zum ANT+ gibt, naja, das steht dann auf einem anderen Blatt.

  3. Ein Outdoor-Gerät am Rad ist ohne transflektives Display nicht ernsthaft zu gebrauchen. Warum diese Displays bei Smartphones so selten (nie?) eingesetzt werden, ist mir ein Rätsel. Vielleicht liegt es am höheren Preis? Die Bahn hat transflektive Displays in ihren Zuganzeigern am Gleis. Wenn da die Sonne drauf scheint, erkennt man den Vorteil, und die Schwäche eines TFT-Displays dagegen…

    Die Anbringung des Micro USB Steckers rechts oder links unten ist auch so ein Ärgernis. Doch dafür gibt es Abhilfe: das neue Motorola RAZR Droid hatte alle Anschlüsse auf der Oberseite, auch die Kopfhörerbuchse in 3,5mm, ist spritzwassergeschützt, leicht und es gibt es als MAXX Version auch mit 3Ah Akku – ideales Radreisegerät. Natürlich aber leider auch nicht transflektiv.

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