Füssen – Augsburg

Da der Campingplatz direkt am See liegt, sind die Zelte morgens natürlich reichlich feucht, wir wollen allerdings wegen meiner Bremsscheibe ohnehin noch in die Stadt zum Fahrradladen und können die Zelte in der langsam über die Berge steigenden Sonne trocknen lassen.
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Zunächst freuen wir uns aber mal auf das auf diversen Zetteln am Campingplatz angepriesene Frühstücksbuffet – was nirgendwo so deutlich wie an der Tür des Restaurants angepriesen war, waf jedoch: “Montag Ruhetag”. So fahren wir die 8km nach Füssen mit Hilfe einiger Vorräte aus unseren Taschen.
Wir finden den örtlichen Fahrradladen. Dieser hat eine Shimano-Stahl-Scheibe in 180mm vorrätig sowie sicherheitshalber noch einen Satz Bremsbeläge für die Werkzeug- und Ersatzteil-Sammlung. Während der Mechaniker die Scheibe montiert, gehen wir im nah gelegenen Biobäcker frühstücken. Als wir fertig sind, ist die neue Scheibe montiert und wir können los. Es geht zurück zum Campingplatz, wo wir die mittlerweile trockenen Zelte abbauen und uns langsam Abfahrbereit machen. Um kurz vor 13 Uhr geht es auf die Piste.
Der Weg führt mit sanftem Gefälle am See vorbei auf guten Straßen in ein sehr schönes Tal, wir rollen fast ohne zu treten mit 30 km/h dahin. Immer, wenn wir auf die Radroute (“Romantische Straße”) wollen, werden wir jedoch mit schlechtem Split oder schlimmer Schotter konfrontiert, so daß wir das ein oder andere mal umrouten, um dieses heillos unromantische Fahren auf solchen Strecken zu vermeiden.
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Später suchen wir uns einen Campingplatz aus Archies Liste aus. Der Name lässt mich stutzig werden, aber Micha beruhigt mich. Als wir vor einem verschlossenen Tor an einem nicht einsehbaren Grundstück stehen, erweisen sich meine ursprünglichen Befürchtungen allerdings als richtig: das ist kein Campingplatz, sondern ein FKK-Club… Die Sonne geht unter. Augsburg liegt nur noch wenige Kilometer vor uns – die Annahme, dort würde es schon irgendein Hotel oder Bett&Bike geben, wo wir unterkommen ist allerdings auch falsch – im Umkreis von 30km alles ausgebucht. Also steuern wir den nächsten Campingplatz an, der zwischen einer Autobahn, einer Bundesstraße, einer von landwirtschaftlichem Verkehr frequentierten Straße und dem Flughafen liegt. Nach einem ausführlichen Essen beim Italiener auf dem Platz (unerwartet stilvoll und gut) und einer Flasche Rotwein im Zelt können wir aber dennoch problemlos schlafen.