Ich war spät eingeschlafen und wachte auch spät auf. Nach frühstücken und packen war es fast schon 10 Uhr, als ich endlich los kam.
Aus der Stadt heraus führte ein breiter und guter Radweg, der von Radfahrern und Skatern offenbar als Trainingsstrecke genutzt wird. Als ich diesen dann verließ und auf eine andere Straße sonnig, war auf dieser allerdings auch relativ wenig Verkehr, auch wenn sie nach ihrer Einordnung eine Hauptverkehrsstraße sein sollte – allerdings ist es ja auch Samstag.
Die heutige Etappe war, von ein paar Hügeln abgesehen, relativ flach, wenn im Gesamtprofil auch etwas ansteigend. Trotzdem kam ich recht gut voran. Im Gegensatz zu den letzten Tagen veränderte sich die Landschaft auch sonst. Hatte ich auf den letzten Etappen viele abgeerntete Felder gehabt, gab es heute vereinzelt kleine Baumgruppen und vor allem eines: Wein.
Ich fuhr dutzende Kilometer durch Weingüter, links und rechts waren die Felder bis zum Horizont zu sehen. Auf der Straße klebten die Reifen an den Resten der von den Erntewagen gefallenen Trauben, die sich als glänzender dunkler Belag auf dem Asphalt verteilten. Immer wieder standen neben der Straße große moderne Gebäude, in denen die Trauben gleich vor Ort verarbeitet wurden (das legte zumindest der Geruch nahe). Aus Gepäckgründen müsste ich leider davon absehen, mich in den Venta directa, den Werksverkäufen, einzudecken und aus Gründen der sicheren Teilnahme am Straßenverkehr verzichtete ich auch auf eine Verkostung.
Was leider nicht so bald an der Strecke lag, war ein Ort mit Bar, speziell einer Bar mit Essensangebot. Und so kam ich erst bei 90km dazu, ein paar Tapas zu erstehen. Mein Körper hat sich allerdings in den letzten zwei Wochen gut genug an die abgeforderte Leistung gewöhnt, so daß dies gerade beim heutigen Streckenprofil unproblematisch blieb.
Insgesamt standen bis Salamanca nur knapp 130km auf dem Plan, nach dem Mittag ging es also auf eine kurze Etappe. Ich hatte mir auch entsprechend Zeit gelassen. In Salamanca drehte ich eine kleine Runde, suchte mir dann ein Hotel und machte mich frisch, bevor ich zum Supermarkt ging, um dem morgigen Sonntag vorzubeugen und mich mit Wasser und Saft eindeckte.
Ein Stadtrundgang mit anschließendem Abendessen in der schönen Altstadt rundete den Tag ab.