Ich war zeitig wach und Beine und Körper fühlten sich bereit an. Ich zog also meine Fahrradklamotten an, packte meine Tasche uns besorgte mir in der Boulangerie ein Frühstück, das ich in der Unterkunft in der kleinen Gemeinschaftsküche verspeiste.

Dann machte ich das Rad fertig, knipste ein Foto mit dem Rad vor dem Café Velo und machte mich auf den Weg zurück zum Canal Lateral du Loire und den Eurovelo 6. Die Loire liess ich damit auch schon wieder hinter mir, es war ein kurzes Zwischenspiel.
Am Kanal überholte ich einen anderen Reiseradler, den ich kurz danach an der Brücke über die Allier wieder traf: er war von Konstanz losgefahren, wollte auf dem EV6 bis zum Atlantik, dann am Atlantik bis zu den Pyrenäen, von West nach Ost durch diese und dann über Rhonetal und die Schweiz wieder zurück nach Konstanz. Respekt, eine große Runde mit unklarer Wettersituation am Ende. Aber er sah aus, als hätte er schon einige Touren hinter sich und viel Erfahrung.

Ich bog dann noch kurz an die Allier ab, verließ diese aber nach wenigen Kilometern auf ruhigen Straßen in Richtung Saint-Amand-Montrond. Bis dahin gab es nur etwas Vorspiel, die Route war noch relativ flach. In Saint-Amand-Montrond machte ich eine kurze Pause an einer Boulangerie, wäre ich eine Ecke weiter gefahren hätte ich gemütlicher sitzen können in einer netten Fußgängerzone bzw. am Marktplatz.
Ab nun an ging es bergauf und bergab im steten Wechsel, insgesamt immer etwas höher. Keine großen Anstiege, meist nur ein bis zwei Kilometer bei vier bis fünf Prozent. Aber die ständigen Lastwechsel und kurze Rampen bei guten zehn Prozent schlauchten.
Nach einem Abstecher auf eine Radroute, die auf teils etwas schlechten Wegen unterwegs war, ging es dann auf eine D-Straße, auf der aber wenig Verkehr war, so dass ich dort relativ ungestört unterwegs war. Ab und zu warnte mich das Radar, dass von hinten etwas käme, meist war aber Ruhe.

In Villers verpasste ich eine Möglichkeit, nochmal eine Bar zu besuchen, so musste trank ich dann einfach während der Fahrt aus meinem Vorrat. Erst in Préveranges machte ich eine Pause auf einer Bank, aß einen Riegel und entschied ab dem Puy Gilbert, nach dem es nur noch bergab gehen sollte bis Boussac, dann die Abkürzung auf der D-Straße zu nehmen, statt wieder auf die kleinen Nebenstrecken auszuweichen.
In Boussac, nach knapp 135 Kilometern und mehr als 1100 Höhenmetern, suchte ich mir schließlich eine Unterkunft. Nach Dusche, Einkaufen, Abendessen fiel ich totmüde ins Bett.