Vorsätze für das neue Jahr

Eigentlich bin ich kein großer Freund, zum neuen Jahr irgendwelche Vorsätze ins Spiel zu bringen. Aber mit dem großen Ziel für das Jahr 2010 (Nordkapp) vor Augen dachte ich mir, daß kleinere Ziele für dieses jahr im Rahmen der Vorbereitungen ja schon gar nicht so abwegig seien.

Einer der Vorsätze ist regelmäßiges Training, um im Winter nicht die Fitness des Sommers zu verlieren, vielleicht sogar noch etwas aufzubauen.

Der andere Vorsatz ist, etwas abzunehmen. Derzeit sind es knapp über 90kg. Mein Ziel sind etwa 80kg. Das ist bei 1,90m Größe dann nicht mehr am oberen Ende meines BMI-Bereichs, sondern schön mittendrin. Und es sind 10kg weniger, die einen Berg hochpedaliert werden müssen. Oder die Möglichkeit, etwas mehr Ausrüstung bei noch immer geringerem Gesamtgewicht mitzunehmen. Ich hab mir 10kg in 10 Monaten vorgenommen, das sollte problemlos machbar sein. Ich fange damit an, meinen Fleischkonsum etwas zu reduzieren und nicht mehr so viel Zitronentee zu trinken, dafür mehr Wasser.

Eine Idee reift: Projekt Nordkapp

Schon als ich mir im Frühjahr ein ganz normales Tourenrad gekauft hatte und einige Kilometer hinter mir hatte wuchs der Wunsch, mal eine Radtour zu machen, die über kleine After-Work-Touren hinausgeht. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich daran, mal durch Ostfriesland zu fahren, durch Mecklenburg-Vorpommern oder entlang der Oder.

Der Frühling kam, der Sommer kam und ich wurde fitter. Fit genug eigentlich für Touren, aber es fehlte ein wenig die zeit und vielleicht auch noch das Selbstvertrauen. Doch der Wunsch wuchs.

Ich kaufte mir mein Liegerad. Und nachdem ich mich an das Fahren auf diesem Gefährt gewöhnt hatte wußte ich: Das ist es. Mit der Speedmachine erweiterte sich der Radius und die Möglichkeiten.

Im Herbst war ich dann gut genug im Training, um mit der Ostfriesland-Mini-Tour mal eine Art Generalprobe zu starten. Am Ende wußte ich, daß ich mehr will.

Meine Gedanken schweiften. Berlin-Kopenhagen? Mal von Berlin bis Tilburg fahren? Alles interessant. Aber alles viel zu klein, ich wollte mir höhere Ziele setzen. Ich las unzählige Tourberichte im Netz, von Menschen die mit dem Tourenrad oder dem Liegerad unterwegs waren. Und eine Sache faszinierte mich dabei besonders: das Nordkapp. Dieser (fast) nördlichste Punkt Europas. Tausende Kilometer von zu Hause. Der Weg dahin gepflastert mit Prüfungen. Mücken, endlose Waldlandschaften in Schweden oder unzählige Anstiege in Norwegen. Das alles, um zu einem Ort zu gelangen, in einer kargen Landschaft gelegen – die Baumgrenze liegt dort auf Meereshöhe – und oft kühl oder regnerisch. Ein Ort, der mehr durch seine Symbolkraft glänzt als durch seine Schönheit. Aber eben dieses symbolische macht aus dem Nordkapp ein so faszinierendes Ziel. Für den Norweger ist die Durchquerung seines Landes von südlichsten Punkt in Lindesnes zum nördlichsten am Nordkapp so etwas wie für den Muslim die Reise nach Mekka.

Auf dieses Ziel heißt es nun hinzuarbeiten. Mein Wunsch wäre es, diese Reise 2010 in Angriff zu nehmen. Gerne zu zweit oder zu dritt, notfalls auch alleine. Für die Streckenplanung bleibt viel Zeit, das Jahr 2009 sollte mir Gelegenheit für vorbereitende Touren geben, um einzuschätzen, wieviele Kilometer am Tag zu schaffen sind, um die Ausrüstung zu optimieren. Nur eine Frage war dringend: Wie im Winter die Fitness erhalten? Wie gut, daß man kurz vor Weihnachten immer ein offenes Ohr für Wünsche findet. Ein Rollentrainer mußte her, um nach dem Winter gleich durchstarten zu können.

Tückischer Schleicher

Gestern hab ich mich das erste mal bei richtig Geschwindigkeit hingelegt. Nachdem mein Mantel weges des Schadens durch den Platten Utrecht Anfang Oktober doch etwas ramponiert war, habe ich den gleich inklusive Schlauch (wegen des Ventils) mit auswechseln lassen, als die Lowrider angebaut wurden.

Leider hatte die neue Kombination wohl einen schleichenden Platten. Es war nicht zu sehen, allerdings war nach ein paar tagen wohl genug Luft raus, damit unter Belastung der Reifen umklappt. Bei einem Schlenker in einer Kurve am Breitenbachplatz erwischte es mich. Durfh das Umklappen des Mantels vorne rutschte danach gleich noch das Hinterrad weg und ich hab mich bei ca. 20 km/h auf die Seite gelegt.

Die linke Kurbel war verbogen, so daß ich nur unter Mühe zurückfahren konnte, mir ist aber bis auf einen blauen Fleck am Knie nichts passiert. Auf dem Aufrechtrad hätte die Aktion vermutlich anders ausgesehen!

Montag früh hab ich das Problem dann beim Fahrradladen gegenüber beheben lassen, war weniger teuer als erwartet. Und vermutlich das erste mal, daß der Mensch an einem Liegerad geschraubt hat. Schon abends hatte ich das Rad mit dem ausgetauschten Teil wieder!

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Neue Lowrider

Meine kleine Tour hat mich ein paar Dinge über Gepäck am Liegerad gelehrt:

  • Gepäck gibt dem Rad ein stabileres Fahrverhalten
  • Seitentaschen am Gepäckträger sind trotzdem zu weit hinten und zu weit oben
  • auf einer wirklich langen Tour brauch ich mehr Platz

Die letzten beiden Punkte lassen sich ideal durch Lowrider und entsprechende Taschen lösen. Lowrider sind etwas kleinere Gepäckhalter, die bei Liegerad unter dem Sitz angeracht sind. Die Taschen dafür sind die gleichen, wie man sie beim Aufrechtrad am Vorderrad nutzen kann.

Es gibt auch noch dedizierte Liegeradtaschen, die sich bananenförmig vom hinteren Gepäckträger zu den Lowridern durchziehen. Das ist von Gewichtsverteilung und Aerodynamik natürlich nochmal etwas günstiger. Ich für meinen Teil werde aber zunächst mal die etwas flexiblere Lösung mit mehreren Taschen ausprobieren.

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Bicycle Race

Manuel war heute bei feine räder, um sich auch mal auf dem Markt für Liegeräder umzutun. Spätestens unserer Ostfriesland-Tour hat ihn wohl überzeugt, daß das ein Liegerad ein ideales Gefährt für Radreisen ist.

Ich habe mein Rad aus der Wartung geholt und dabei nebenher im Laden etwas gesehen, was beweist, daß Liegeräder auch manchmal nicht so tourentauglich sind – dafür aber gnadenlos sportlich und schnell sein können: Ein Challenge Fujin SL II Carbon Low Racer.

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