Am letzten Tag wollten wir noch das 4-Stunden-Kriterium mit Le-Mans-Start genießen und fanden uns rechtzeitig kurz vor dem Start an der Strecke ein. Auch diese Strecke wurde wieder geändert wegen geparkter Autos und enthielt jetzt sehr enge Kurven, wieder keine guten Bedingungen für verkleidete Räder und Velomobile.
Wir beobachteten den Start und standen genau bei Barbara Buatois, der amtierenden Weltmeisterin der Frauen – und sie startete mit sehr viel Pech ins Rennen: In dem Moment, als ihr Helfer das Rad verlassen mußte stellte er fest, daß das Hinterrad einen Platten hatte. Zwar dauerte der Schlauchwechsel nur etwa eine Minute, aber das bedeutete, daß sie sich von hinten durch das gesamte Feld kämpfen mußte. Kurz nachdem sie das geschafft hatte erhielt ihr Helfeer per Funk die Nachricht: Hinterrad schon wieder platt! Er setzte sich aufs Rad um Barbara zu suchen, während sie mit einem Platten von der anderen Seite angeradelt kam; als wir ihr bescheid sagten, daß ihr Helfer gerade losgefahren sei, quittierte sie das mit einem „Merde!“, das von Herzen kam. Helfer anderer Teams spendierten ein neues Hinterrad (ja, ein ganzes Laufrad), der Umbau dauerte natürlich etwas länger. Als sie den Vorsprung nach einer Aufholjagd von fast zwei Stunden wieder aufgeholt hatte wurde sie vom dritten Platten dieses Rennen ausgebremst – kurz nachdem sie die Spitzenposition bei den Frauen erobert hatte. Trotz des nicht mehr aufholbaren Rückstands reichte es zusammen mit den anderen Rennen am Ende dennoch wieder zum Weltmeistertitel!
Andere mußten das Rennen nach Stürzen aufgeben, wieder andere weil sie sich am Anfang übernahmen und die vier Stunden nicht durchhielten. Ymte, eine Legende im Velomobil, setzte das Rennen nach einem Crash unbeirrt fort. Insgesamt ein hartes Rennen, das auch für die Zuschauer extrem spannend war.
Die schnellsten Velomobile erreichten trotz der Streckem mit Nadelkurven und engen Schikanen in den vier Stunden Schnitte deutlich über 40 km/h, das heißt sie fuhren fast 170km! Auch die teilverkleideten Tieflieger konnten ihr volles Potential auf dieser Strecke nicht ausspielen, so daß die Schnitte über diese Distanz auch bei ihnen nur bei 40-41 km/h lagen.
Pünktlich nach dem Ende des Rennens (aber zum Glück nicht vorher) fing es an zu regnen, allerdings nur kurz, der dicke Schauer zog knapp vorbei. Ein spannendes Event auf einer leider nicht ganz idealen Strecke.