Die erste Woche ist fast um – oder sagen wir lieber der erste Abschnitt vom Start bis zum ersten Ruhetag. Ich bin gut vorangekommen und habe eine Menge Erfahrungen gemacht.
Ein paar Zahlen: Die Planung sah von Trelleborg bis Orsa inklusive eines Bonus für Umwege (Lagerplatz suchen, Einkaufen, verfahren … was so ist) 800km vor. Rechnerisch wären das bei 150km/Tag 5 1/3 Tage. Gefahren bin ich laut Tacho 799,79km – wenn das mal keine Punktlandung war! Da ich den Ruhetag für Orsa eingeplant hatte, habe ich versucht die Strecke in 5 Tagen zu schaffen, was mir auch gelungen ist – ein Schnitt von 160 km/Tag. Anstrengend – und wenn ich das weiter halten will (zumindest die rechnerischen 150 bis zum Nordkap), dann muß ich auf jeden Fall meine Ernärhung disziplinierter angehen, insbesondere auch weil die Möglichkeiten hier oben dünner werden!
Wie ich schon auf der Reise letztes Jahr bemerkte, scheinen Liegeräder hier oben nahezu unbekannt zu sein. Wenn ich das Rad vor einem Laden oder einer Tankstellep parke, dauert es meist nicht lange, bis der erste davorsteht und es genau mustert, am liebsten von allen Seiten – manchmal sogar mit Foto. Die Reaktionen sind aber immer sehr positiv und die Fragen weitaus klüger als das ewig gleiche “schläft man darauf nicht ein?”, das ich aus Deutschland kenne. Auch die Frage nach dem Preis ist deutlich seltener und kommt wenn dann eher zurückhaltend am Ende der Konversation.
Ansonsten ist Schweden für Reiseradler ein attraktives Land. Im Süden abseits der großen Straßen kann man sehr bequem fahren und mit ein wenig Planung findet sich auch immer ein Supermarkt und ein Campingplatz. Weiter im Norden wird es anspruchsvoller – weniger Auswahl an fahrbaren Straßen und dünne Besiedlung sind dann nur noch für Leute interessant, die auch gerne mal längere Strecken fahren – dafür sind die Tage sehr lang und die Natur ist einzigartig. Das Gelände ist hügelig, auf den Straßen kann man schonmal kleine Anstiege zwischen 4% und 6% erleben, aber das ist immer endlich und es geht auch irgendwann wieder bergab.
Nach dem sehr erholsamen Ruhetag bei Christoph ging es heute weiter nach Norden. Da sich Christoph beruflich bedingt stark mit der Natur in seiner Umgebung auseinandersetzt, hatte ich in den letzten Tagen wertvolle Informationen mitnehmen können. Meine gesichteten Elche zum Beispiel waren in dieser Gegend eher eine Seltenheit: wegen der Bären- und Wolfspopulation. Ob mich das nun für das Wildcampen beruhigen konnte? Weiter im Norden soll es wieder andersrum sein. Wichtiger aber für meine Etappe: Hinter Orsa geht es erstmal bergauf.
Der Himmel war wolkenlos, es gibt hier nichtmal die bei uns allgegenwärtigen Kondensstreifen der Flugzeuge, die Sonne schien und ich setzte mir meinen neu erworbenen Hut auf. Und dann fuhr ich die nächsten 30 Kilometer quasi nur bergauf. Die kleinen Stücken Erholung dazwischen dienten nur als Rechtfertigung, daß die Steigung danach mit 5% bis 7% gleich wieder richtig zuschlagen durfte. Von 160m ü. NN auf fast 600 ü. NN. Sicher, nichts gegen eine Alpenüberquerung oder gegen das, was mich vermutlich in Norwegen erwartet. Aber ein ganz schöner Humpen, wenn man seine 150km Tagesschnitt schaffen möchte.
Die Landschaft wird zwar nicht eintönig, gerade die kleinen Seen und Flüsse bieten immer wieder idyllische Anblicke am Rand der Straße und manche der Rastplätze laden zum Verweilen ein – leider kommen die meist ghenau dann, wenn man aus lauter Verzweiflung gerade vorher an einem weniger schönen Platz eine Pause gemacht hat. Die Vorstellung, jetzt eine Woche durch genau diese Landschaft zu fahren ist meditativ schön auf der einen Seite, auf der anderen auch irgendwie etwas bedenklich.
Plötzlich sehe ich vor mir auf dem grauen Band der Straße einen leuchtend gelben Punkt. Dieser bewegt sich, wird langsam größer und Autos machen einen großen Bogen drum. Das kann nur ien Radfahrer sein! Ich lege einen Zahn zu und hole den Radfahrer ein. Besser gesagt die Radfahrer. Ein Ehepaar auf einem gelben Tandem mit Anhänger! Die Wahrscheinlichkeit für dieses Treffen auf der Straße hatte ich als äußerst gering eingeschätzt, eher erwartet, die beiden vielleicht zu überholen, wenn sie auf einem Campingplatz pausieren und ich abends noch am Fahren bin. “Hallo, Guten Tag!”, sage ich freudig. Vier Augen blicken mich fragend an … “Do you speak english???” – Ich bin verdutzt, mir war ja von einem deutschen Ehepaar erzählt worden – in WIrklichkeit sind die beiden aber Franzosen, die schon von ihrer Heimat an der Atlantikküste aus unterwegs sind, zum Nordkap und zurück wollen. Wir unterhalten uns kurz auf der Straße und beschließen, eine gemeinsame Essenspause einzulegen. Helene und Gilles (ich hoffe, ich buchstabiere das gerade halbwegs korrekt) haben vier Monate Zeit. Sie zollen mir Respekt für meine Kilometerleistungen – insgeheim bin ich eher neidisch auf die viele Zeit, die sie für die Reise haben. Sie waren auf dem Campingplatz in Orsa und fahren etwa 80km pro Tag, so trennen sich unsere Wege nach Austausch der Internetadressen und Erinnerungsfotos wieder, denn ich will heute noch bis hinter Sveg und habe es etwas eiliger. Ich sehe sie nochmal kurz wieder, weil ich nach ein paar Kilometern eine Pause mache, um Wasser nachzubunkern.
Die Flüsse hier oben sind langsam sauberer, wenn ich nicht genug Leitungswasser hätte, damit würde ich problemlos kochen und es vermutlich sogar direkt trinken. Apropos Leitungswasser: Wo immer ich hinkam in Schweden versicherte man mir, daß an gerade dieseer Stelle einfach das beste Wasser aus der Leitung käme. Es schmeckt tatsächlich immer etwas unterschiedlich – über besser oder schlechter mache ich mir bei meinem Durst wenig Gedanken.
Die Fahrt nach Sveg ist wenig ereignisreich, Sveg auch eher ein verschlafener Ort, allerdings bietet er eine Pizzeria (wie immer im türkischer oder arabischer Hand) und offene Supermärkte, so daß ich mich noch versorgen kann. Am Sonntag wird das schwierig – nicht weil Sonntag ist oder keine Orte kommen, sondern weil am schwedischen Nationalfeiertag kein Geschäft offen hat. Wasser werde ich irgendwo bekommen, ansonsten muß ich morgen dann wohl meine Vorräte an Fertigessen dezimieren.
Hinter Sveg fällt mir die Fahrt etwas schwerer, mein rechter Fuß schmerzt ein wenig an der Ferse. Trotzdem krtiege ich die 150km noch voll, so daß mein nächstes Ziel, Östersund, in erreichbare Nähe rückt. Außerdem finde ich durch Zufall einen wunderbaren Lagerplatz, den ich mir mit einem deutschen Camper (Wohnwagen) teile. Ich zelte direkt am Fluß und habe das erste mal mit Mücken zu kämpfen. Diese sind sehr penetrant, aber offenbar noch nicht sehr stechwütig.
Im heller Dämmerung gehe ich um kurz vor Mitternacht schlafen und weiß, in dreieinhalb Stunden beginnt die Sonne mein Zelt zu trocknen, falls sich überhaupt Feuchtigkeit in der Nacht darauf sammelt.
Als ich aufwache schaut noch ein paar mal kurz die Sonne zwischen den Wolken hindurch, aber langsam zieht es sich zu. Und irgendwann höre ich, wie die ersten Regentropfen auf das Zelt prasseln. Erst wenige, dann immer mehr. Ich nutze die Zeit und packe im trocknen und warmen Innern des Zeltes meine Sachen. Östersund steht auf dem Programm und ich will nicht allzu spät loskommen. Ich frühstücke, der Schauer geht vorüber. Ich ziehe das Tarp vom Rad, ziehe die Häringe des Zeltes und unterhalte mich mit meinen Campingnachbarn, während ich das Zelt abtrockne. Und es fängt wieder an zu regnen. Schnell lege ich notdürftig das Zelt zusammen, spanne das Tarp über das Rad und kauere mich neben mein Zelt unter dem Behelfsdach ins Trockene.
Der Camper läd mich auf einen heißen Tee in den warmen und trockenen Wohnwagen ein – das lasse ich mir nicht entgehen. Ich kriege sogar noch Frühstück angeboten, will aber die Gastfreundschaft nicht zu sehr ausnutzen und habe ja auch gerade schon etwas gegessen. Die Familie kommt oft hierher und ist sehr naturverbunden, da kann ich als Großstadtkind wieder nützliche Informationen mitnehmen.
Als es endlich aufhört zu regnen ist es fast 12. Ich rolle mein nahezu trockenes Zelt ein, packe das Rad und mache mich auf den Weg, bevor es wieder anfängt. Der Plan geht auch auf, das dunkle grau bleibt hinter mir. Auch geht es erstmal ein gutes Stück sanft bergab und bleibt dann zwar leicht hügelig, allerdings kommen keine bösen Steigungen mehr – und das ist auch gut so: mein linker Fuß macht sich bemerkbar. Weniger beim Fahren an sich, als eher nach Pausen für ein bis zwei Minuten. Ich freunde mich mit dem Gedanken an, in Östersund eine Zwangspause einzulegen und einen Arzt sicherheitshalber anschauen zu lassen, was ich für ein Problem habe mit dem Fuß.
Ungewohnt viele Tankstellen liegen hier am Weg und so kann ich mich zwischendurch sogar besser als gewohnt versorgen, es gibt auch mal etwas anderes als nur Hotdogs zur Auswahl. Unter anderem Obst. Irgendwo muß ich wegen des Fußes nach einer Steigung eine Pause machen und trinke in einer kleinen Hütte einen heißen Kakao. Der Besitzer reicht mir (aufs Haus!) die Spezialität: Waffeln mit Multebeeren. Eigentlich bin ich noch satt, aber sowas geht ja bekanntlich immer!
Danach kommen wieder einige eher ereignislose Kilometer – bis plötzlich vor mir ein Bär auf der Straße steht, keine 50 Meter entfernt. Er schaut mich an, flüchtet dann von der Straße. Mein Adrenalinspiegel schnellt in die Höhe. Ein kleiner Bär, soviel habe ich erkannt, aber genau das macht die Situation für mich schwer einschätzbar. Bären sind hier in der Regel scheu und meiden die Konfrontation mit dem Menschen, es sei denn, man gerät zwischen eine Mutter und ihr Junges. Dieser Bär war aber offenbar schon alt genug, um allein unterwegs zu sein und so sehe ich ihn noch ein wenig neben der Straße durch den lichten Wald rennen, bis er im Dickicht verschwindet.
Das Fahren fällt immer schwerer, speziell nach Pausen. Ich denke mir, ich sollte nicht übertreiben und Östersund doch lieber streichen. Die Temperatur fällt von 16°C am Morgen auf mittlerweile 12°C und weiter. Der Luftdruck fällt plötzlich rapide, starker Gegenwind kommt auf und von hinter mir (also entgegen der Windrichtung am Boden) zieht eine dunkelgraue Wolke auf, ein Zeichen für eine Windwalze und für jeden, der sich mit dem Wetter mal auseinandergesetzt hat: Alles zusammen sind höchste Warnsignale. Ich schaue mich nach Schutz um, Bushaltestellen, Tankstellen – irgendwas. Nichts. Und ich habe Glück. So plötzlich, wie es aufzog, so plötzlich verzieht sich das Wetter wieder. Die Temperatur steigt um ein paar Grad an, selbst der Luftdruck geht wieder etwas höher und ich habe blauen Himmel vor mir.
Östersund rückt mit nur noch 40 bis 50 km Entfernung in erreichbare Nähe. Bei Hackas biege ich von der E45 ab und folge einer kleinen Seitenstraße am See, die wunderbare Ausblicke auf die noch immer schneebedeckten Berge im Westen bietet. Der Wind bringt kalte Luft vom See herauf, nur noch sechs bis sieben Grad zeigt das Thermometer und die letzten Kilometer werden immer schwerer.
Von dieser Seite kommt der erste Campingplatz noch vor Östersund. Obwohl ich völlig fertig bin und es schon halb elf ist entscheide ich mich, noch bis zum Östersund Camping zu fahren, der näher am Ort ist – über die Östersund-Brücke. Eine gewaltige Kulisse, leider fehlt mir für ein Foto die Kraft, die FInger frieren fast ab.
In der Stadt ist alles zu. Wirklich alles. Wäre ich an einem passenden Hotel vorbeigekommen, es wäre meins gewesen – es kamen aber nur volle und geschlossene. Und teure sowieso. Also zum Campingplatz, die Stellen zum Zelten gesucht, das Zelt aufgebaut. Ich koche mir noch Nudeln auf meinem Kocher, da kann ich währenddessen die Hände wärmen und anschließend wärmt das Essen auch das Zelt. Gegen eins gehe ich schlafen. Eine Lampe habe ich nicht gebraucht.
Morgens ging ich mich erstmal an der Rezeption des Campingplatzes anmelden und dann duschen. Mein linker Fuß ist deutlich zu spüren, eine leichte Schwellung zu sehen und wenn man den Fuß bewegt, dann fühlt es sich an dieser Stelle komisch an.
Ich stelle mein Rad, voll bepackt, nach dem Abbau des Zeltes in der Rezeption des Campingplatzes unter und fahre mit dem Taxi zum Krankenhaus. Es dauert schonmal bis ich mich anmelden kann, dann komme ich zur Voruntersuchung durch medizinisches Personal (keine Ärzte), nachdem ich alle Fragen zweimal bei verschiedenen Leuten beantwortet habe und mein Auslandskrankenschein problemlos akzeptiert wurde, wird mir mitgeteilt, ich solle im Wartebereich Platz nehmen und warten, bis ich aufgerufen werde. Von mehr als acht Stunden sagt niemand etwas.
Ich vertreibe mir die Zeit mit dem schwedischen Fernsehprogramm und der Bezwingung des Futterautomaten. Und ich mache mir Gedanken. Wenn ich jetzt ein paar Tage Aufenthalt habe, wo werde ich mich einquartieren? Kilometerleistung zurücknehmen? Bei wievielen Tagen liegt mein Limit? Weil es so ewig dauert reserviere ich telefonisch beim Campingplatz ein Zimmerchen.
Und irgendwann bin ich dran. Die Diagnose steht schnell fest, ein Problem mit der Achillessehne. Typische Sportverletzung. Ich schildere dem Arzt meine Situation, um eine Grundlage für meine Entscheidung zu erhalten. Er bietet mir an, eine kurze und schnelle Heparin-Therapie zu machen. Aber ich bin kein Freund von Holzhammer-Methoden und habe Angst vor den langfristigen Folgen, falls ich das nicht gut auskuriere und lehne das ab. Ich kriege Diclofenac (symptomatische Behandlung) und den Hinweis, maximal leichte Belastungen einzugehen.
Damit ist das Ende der Tour besiegelt.
Informationen, die ich mir später aus Berlin geben lasse, bestätigen die Entscheidung. Lieber jetzt abbrechen, dafür eine sichere Behandlung in Berlin anfangen, um Spätfolgen zu vermeiden. Hart. Ich bin fertig, als ich mein Zimmerchen beziehe.
Der Traum ist aus. Der Traum ist aus.
Aber ich werde alles geben, daß er Wirklichkeit wird.
(Rio Reiser)
Aber nicht daß ihr denkt, damit sei jetzt hier alles vorbei. Die Rückreise wird sicherlich auch noch ein Erlebnis für sich. Und nach der Tour ist ja vor der Tour. Diesmal hat mich das Land oder mein eigener Ehrgeiz besiegt. Aber ich habe den festen Willen, das nochmal zu versuchen. Und wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann werde ich ihn analysieren und daraus lernen. Und wenn es einfach Pech war, dann lasse ich mich davon nicht entmutigen.
Morgens stellte sich die Frage: Wie komme ich jetzt eigentlich zurück nach Berlin? Nach einem kleinen Frühstück fing ich an, zu telefonieren, im Internet zu recherchieren und zu rechnen:
Mit dem Nachtzug mit Radbeförderung nach Göteborg, dann mit der Fähre nach Kiel und von dort mit der Bahn weiter nach Berlin
Mit dem Mietwagen nach Göteborg, Fähre Kiel, Bahn in Deutschland
Mit dem Flugzeug ab Östersund mit ein oder zwei Zwischenstopps nach Berlin
Der Nachtzug und die anschließende Fährreise dauern ziemlich lange, zwischen Bahnm, Fähre und wieder Bahn müßte ich das beladene Rad irgendwie bewegen. Mit dem Mietwagen wird das marginal besser, abgesehen von den Preisen, die hier für einen One-Way-Mietwagen mit den zu fahrenden Kilometern (schon ohne den Sprit) anfallen. Was blieb, war das Flugzeug, die Idee hatte ich anfänglich am weitesten weg geschoben. Der Flug am nächsten Tag mit Radbeförderung kostet sicher seinen Preis, wenn dann noch Taxikosten zum Flughafen und die Verpackungskosten für das Rad hinzukommen, dann ist es aber immernoch billiger als nurder Mietwagen bis nach Göteborg (wenn man den Sprit mit reinrechnet). Und vor allem ist es ein Reisetag, an dem ich das Rad und das Gepäck relativ wenig bewegen muß.
Nach Rücksprache wegen des Liegerades an der SAS Hotline buche ich den Flug im Internet. Leider ist die SAS Hotline danach nur noch schwer erreichbar und so beschließe ich, das Problem mit dem Gepäck und dem Rad schon heute am Flughafen zu lösen. Mein Ansinnen löst dort eine Lawine aus, am Ende waren es wohl sieben Personen, die irgendwie beteiligt waren. Keine machte den Eindruck, als hätte man ein grundsätzliches Problem, das Rad zu transportieren, nichtmal die noch immer leicht nach Benzin riechende Flasche vom Kocher (offen, ohne Inhalt versteht sich) machte irgendwem Sorgen. Aber die Verpackung des Rades. Die SAS Hotline bot gegen Entgelt einen Verpackungsservice an – leider galt das offenbar nicht für den kleinen Flughafen in Östersund… Und so konnte ich mein Rad und mein Gepäck zwar dort lassen, allerdings noch nicht einchecken und schon gar nicht verpacken. Ich begab mich also auf die Suche nach Verpackungsmaterial. Man empfahl mir in Fahrradläden zu fragen, die hatten allerdings nur ihre normalen Versandkartons. In der Touristeninformation fand man schließlich einen Laden für mich, der Bubblewrap haben sollte. Dort fuhr ich hin. Die Folie gab es dort auch. Aber entweder in homöopathischen Dosen oder in ganz groß. Um kein Risiko einzugehen entschied ich mich für groß. Ein Meter breit und 75 Meter lang. Das sollte für mein Rad reichen. Dazu noch zwei Rollen Klebeband. Mit dem Taxi transportierte ich das dann zurück zum Campingplatz.
Dort angekommen traf ich die beiden Franzosen auf ihrem Tandem wieder, die völlig durchnäßt nach einem kompletten Regentag auch gerade hier angekommen waren. Sie wollten noch eine kleine Stadtbesichtigung wagen (im Regen).
Als die beiden wieder aus Östersund zurück kamen, kochten wir zusammen meine Reste und einige Dinge, die die beiden eingekauft hatten und saßen gemütlich zusammen. Etwas wehmütig wünschte ich am Ende den beiden eine gute Reise und bat sie, meine Grüße mit ans Nordkap zu nehmen.