Trainingsfahrt durch die Dunkelheit

Auf der Mailingliste der [rennradgruppe.de] hatte ich zum Light-Ride geladen. Im Gegensatz zu den sonst angekündigten Night-Rides, die durch die beleuchteten Straßen der Stadt führen, hatte ich eine Strecke auserkoren, die vor allem über unbeleuchtete Wege führen sollte – die abends dann im Gegenzug freie Bahn garantieren.

Ich wies schon in der Ankündigungsmail darauf hin, daß mehr als Positionslampen am Rad nötig seien und hatte schon meine Befürchtungen, weil ich ja die Funzeln kenne, die die Rennradler in der Regel an ihren Kampfmaschinen mit sich führen. Meine Bedenken bestätigten sich und es meldete sich nur ein einziger eifriger Mitstreiter – und ausgerechnet jemand, der vorher noch nicht mit der rennradgruppe gefahren war. Dementsprechend überrascht war der arme Mensch dann auch, als ich um 20:30 Uhr mit der HP Velotechnik Speedmachine am Auerbachtunnel eintrudelte – ein Liegerad hatte er nicht erwartet.

Mein Mitfahrer ließ sich davon aber nicht abhalten und so starteten wir eine schöne Zweierrunde, etwas schneller als in meiner Ankündigungsmail, denn wenn man nur zu zweit ist, dann kann man sich ja auch leichter abstimmen. Wir nahmen die Krone in der letzten Dämmerung mit, fuhren nach Wannsee und über den Schäferberg. Als wir an der Glienicker Brücke auf den Uferweg einbogen war es nahezu komplett dunkel und die Lichtkegel unserer Scheinwerfer wiesen uns den Weg. Und mein Edelux bewies mal wieder, daß er eine herausragende Wahl war: hohe Leuchtkraft und breite Ausleuchtung machten auch Geschwindigkeiten um die 30 km/h problemlos möglich.

An Moorlake vorbei ging es zur Pfaueninselchaussee, dann wieder zurück zum Kronprinzessinnenweg, wie schon zwei Tage zuvor auf dem Rückweg aus Caputh. Allerdings hängten wir noch einen Ritt über die nächtliche Havelchaussee hinten dran und trennten uns schließlich am ICC, wo jeder nach Hause fuhr.

Immerhin ein 26er Schnitt bei einem Ritt durch die Dunkelheit war durchaus akzeptabel, die Runde über die leeren Wege war aber insgesamt sehr schön.

Light Ride am 13.04.2010

Kleiner Besuch bei Einstein

Der Sonntag war grau und wolkenverhangen, kein Wetter, das unbedingt einläd eine Radtour zu machen. Der vorige Abend war schon lang gewesen – und weil ich Geld und Monatskarte zu Hause vergessen hatte mußte ich mitten in der Nacht mit dem T300 aus Wannsee nach Hause radeln.

Dennoch entschloss ich mich gemeinsam mit Manuel einen kleinen Ausflug zu machen wir erkoren Caputh als Zielort aus. Caputh liegt von mir aus kurz hinter Potsdam, die Strecke ist schön und führt ab Potsdam am Wasser entlang – größtenteils auf einem gut fahrbaren Radweg neben einer ohnehin nicht stark befahrenen Straße, jedenfalls bei diesem Wetter.

Schon beim Treffen in Dahlem-Dorf fielen vereinzelte Regentropfen, doch nichts, was wirklich schlimm war, noch nichtmal in einer Art, daß Regenklamotten nötig gewesen wären. Wir fuhren über die Argentinische Alle, Mexikoplatz, Nikolassee und Wannsee hinaus. Dank meiner Trainingseinheiten stellten der Schäferberg kein bemerkenswertes Hindernis mehr dar, ich fuhr ihn einfach hinauf.

In Potsdam neben dem Hauptbahnhof stellte die echte Wegeführung im Park eine, zugegeben kleine, Herausforderung dar – korrellierte allerdings besser mit der OSM Karte als mit meiner Interpretation derselben, wie ich am Ende feststellte. Hinter der Baustelle am Hauptbahnhof ging es dann (regelgerecht auf einer radspur) in entgegengesetzter Richtung durch eine Einbahnstraße. Leider hatten nicht alle entgegenkommenden Radler das System verstanden und benutzten unsere und nicht ihre Radspur, aber auch das meisterten wir.

Entlang des Templiner Sees fuhren wir nach Caputh, wo uns Manuels Freundin bereits erwartete, wenn auch auf der anderen Seite der Fähre. Da wir aber im gemütlichen Fährhaus Caputh einkehren wollten, kam sie herüber. Wir aßen Fisch und verleibten uns ob der geleisteten und kommenden körperlichen Anstrengung natürlich noch einen Nachtisch ein, dann ging es mit der Fähre auf die andere Seite und wir folgten alsbald dem R1 wieder in Richtung Potsdam. Um möglichst wenige Wege doppelt zu fahren durchquerten wir die Potsdamer Innenstadt und schlängelten uns entlang kleiner Straßen, teilweise auf Kopsteinpflaster, neben dem Heiligen See zum Jungefernsee hindurch. Gleich hinter der Glienicker Brücke fuhren wir wieder von der Königstraße ab auf R1, der hier dem Mauerweg folgt. In Moorlake entschieden wir uns weiter am Wasser zu fahren bis zur Pfaueninselfähre. Anschließend fuhren wir in aufkommender Dunkelheit gemütlich den Kronprinzessinnenweg ab, bogen am Auerbachtunnel durch Grunewald nach Dahlem ab und trennten uns kurz hinter dem Roseneck, wo jeder nur noch wenige Kilometer bis nach Hause hatte.

Ein paar Tropfen gab es, naß geworden sind wir aber nicht wirklich. Und das ganze grau konnte uns auch nichts anhaben, ebenso nicht die Temperaturen, die zum Ende bei nur noch ca. 7°C lagen. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.

Tour nach Caputh 11.04.2010

Randnotiz

Nach einer Diskussion gerade auf Twitter dachte ich, es müßte nochmal ausführlicher als in 140 Zeichen festgehalten werden: Wieviel Prozent die Steigung am Willi (Havelchaussee in nördlicher Richtung zum Grunewaldturm hinauf) hat, ob drei, vier oder fünf Prozent, ist mir (und vermutlich den meisten anderen, die sie regelmäßig fahren) eigentlich herzlich egal. Sie taugt nicht, damit anzugeben, aber die Havelchaussee ist das Beste, was Berlin in dieser Richtung zu bieten hat. Und ob man fünf Prozent oder in einem höheren Gang und schneller drei Prozent hochfährt, am Ende bleibt eine Erkenntnis: Unabhängig von aller Theorie und Meßmethode ist am Ende der am fittesten, der es häufigsten getan hat.

So, mußte mal gesagt werden.

März-Bilanz

Die März-Bilanz sieht nicht ganz so gut aus, wie ich mir das erhofft hätte, da mich zwischendurch ja eine Erkältung plagte. Dennoch ist natürlich das langsam bessere Wetter deutlich zu sehen: Weniger Aufrecht- und mehr Liegeradkilometer. Und kaum noch Rolle.

  • Rollentraining: 57km
  • Aufrechtrad: 109km
  • Speedmachine: 221km
  • Rennlieger: 26km

Das sind dann 413 Kilometer für den März und insgesamt, 1207 in diesem Jahr, 738km davon auf der Straße und 469km auf der Rolle. Ich hätte mir sicherlich ein paar Kilometer mehr gewünscht, aber es ist zumindest nicht bedenklich wenig. Ich hoffe, der April bringt dennoch ein paar Kilometer mehr.

Die Rollentrainer-Saison erkläre ich allerdings hiermit für beendet! Jetzt geht’s wieder raus.

Schneller zum Nordkap

Nach der extrem guten Erfahrung mit dem M5 schon bei der ersten Fahrt habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Akribisch bin ich meine Packliste durchgegangen, habe mir immer wieder die Heckverkleidung angeschaut und bin schlußendlich zu dem Ergebnis gekommen, daß es möglich ist:

Ich werde mein Gepäck auf ein Minimum reduzieren (Tarp statt Zelt, Kochen in Dosen auf dem Lagerfeuer, keine elektrische Ausstattung, …), so daß alles in die Seitenfächer der Rennhutze paßt. Mit dem schnelleren und leichteren Rad sollte es möglich sein, den Weg zum Nordkap ab Trelleborg in maximal zwei Wochen zu schaffen.

Den Rückweg werde ich über den relativ einfachen und schnellen Weg durch Finland legen. Ganz bin ich mit der Etappenplanung noch nicht durch, aber wenn ich dann ab Helsinki die Fähre zurück nach Deutschland nehme, kann ich die Zeit für die Tour auf gute vier Wochen abkürzen.

Da ich ja bereits alle Vorbereitungen für eine zweimonatige Tour getroffen habe bliebe mir so ein ganzer Monat: nach einem kurzen Stop-Over in Berlin breche ich auf in den Süden. Durch Deutschland, die Schweiz mit ihren Pässen geht es ans Mittelmeer. Entlang der französischen Küste rüber nach Spanien und dann soweit ich komme – natürlich hoffe ich, daß ich mich bis Gibraltar durchschlagen kann. Von dort würde ich versuchen mit dem Flugzeug wieder zurück zu kommen.