Frankreich 2014: Portbou – Cerbère

Bis auf die wenigen Kilometer über den Berg nach Frankreich stand mir heute nichts mehr bevor, insofern begann der Tag ohne Wecker und ohne größeren Plan. Nach dem Frühstück ging ich kurz zum Supermarkt und kaufte noch etwas zu trinken für den Tag.

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Da ich bis um 12 Uhr das Zimmer räumen musste, ordnete ich noch einige Dinge, packte meine Sachen und ging dann erst einmal zum Hafen und anschließend einen Salat essen. Ein wenig spazieren gehen, ein wenig einfach sitzen und die warme Seeluft und die Sonne genießen – der Tag war sommerlich.
Ich schlüpfte dann noch in die Badesachen und ging im Meer schwimmen, ein Spaß bei den Wellen. Als ich nach dem Umziehen im Hotel und dem Einkaufen von Essen und Getränken für die Fahrt dann noch im Restaurant essen wollte, stellte ich fest, daß es auch hier in Spanien eine kurze Zeit gibt, wo die Küche zumacht. Allerdings war es kein Problem, dann noch Bars zu finden, die Sandwiches, Pizza und ähnliche Dinge boten, mit denen ich mich noch einmal gut sättigen konnte, bevor ich nach Cerbère fuhr und in den Zug stieg.
Schließlich holte ich Taschen und Rad von Hotel ab und fuhr über den Pass nach Cerbère. Oben machte ich ein Gedenkfoto, dieser Pass war vor drei Jahren mein erster „Pyrenäenpass“, vorsichtig ausgedrückt. Und eigentlich steht auch noch eine Tour Anschlusstour weiter in den Süden aus.

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Durch den Wegfall der Verbindung nach Cerbère ab kommendem Jahr wird es allerdings schwierig, mit der Bahn hier her zu kommen und auch irgendwie wieder zurück. Und Liegerad und Flugzeug geht, aber ich streube mich immer etwas vor dem Aufwand und den Risiken.
Am Bahnhof war ich jedenfalls viel zu früh. Ich versicherte mich, daß der Zug meinen Wagen und das Radabteil hatte und rollte dann nochmal in den Ort. Eigentlich wollte ich noch einen Salat essen, wegen der eher langsamen Bedienung verlegte ich mich dann aber auf eine Crema Catalana. Danach ging es wieder hoch zum Bahnhof und ich sicherte die Speedmachine im Radabteil und verzog mich in mein Schlafwagenabteil. Es war relativ klar, daß ich wohl wieder Glück hatte und mein Abteil für mich hatte. Kurz hatte ich noch Bedenken, als der Zug Verspätung bekam und das Personal anfing Leute aus anderen Wagen auf Abteile in meinem Wagen zu verteilen, doch ich blieb allein. Somit hatte ich Ruhe und genügend Platz.
Da der Zug sonst keine großen Attraktionen bot und es draußen mittlerweile stockduster war, ging ich dann auch bald schlafen.

Frankreich 2014: Platja d’Aro – Portbou

Platja d’Aro ist so ein richtig quirliger Touristen-Mittelmeerort, ich war hier vor drei Jahren auf dem Weg nach Barcelona schon einmal hängen geblieben. Mein Hotel war OK – aber auch groß. Das Frühstücksbuffett mit den vielen Menschen ging mir auf die Nerven.

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Viele Kilometer standen mir heute nicht bevor, ein paar Höhenmeter – aber nicht vergleichbar mit den Pyrenäen. Also liess ich es ruhig angehen. Was mir allerdings nach einem kurzen Abstecher auf ruhige, bergige und kurvige Landstraßen des Hinterlandes bevorstand war die Ebene von Figueres. Meine Erinnerungen an diese Ebene von vor drei Jahren: Heiss, langweilig, große Straßen. Und meine Erinnerungen täuschten mich nicht. Lachen musste ich nur später beim Lesen meines eigenen Blogbeitrags aus dieser Zeit – die exakt gleiche Erfahrung wie dieses mal: Ungewöhnlich häufig für spanische Verhältnisse wurde ich eng und gefährlich überholt. Und es waren durchgehend deutsche Kennzeichen. Manche Dinge ändern sich nicht.
In Roses am Rande des Naturschutzgebietes machte ich Halt für ein Mittagessen. Anschließend ging es in den Aufstieg von 290 Metern. Ich hätte Zeit und Gelegenheit gehabt, diesmal nach Cadqués abzubiegen, aber es reizte mich nicht. Die letzte Etappe einer Tour kennt nur noch ankommen. Ich freute mich darauf, in Portbou gemütlich am Meer zu sitzen mit einem Glas Rotwein und etwas Jamon Iberico, dem hervorragenden spanischen Schinken. Also fuhr ich auch diesmal an der Abfahrt zu dem kleinen, angeblich schönen, Küstenort vorbei. Irgendwann einmal werde ich es dorthin schaffen.

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Jetzt folgten die Küstenstraße hier an der Costa Brava, ständig ein wenig auf und ab, immer wieder tolle Ausblicke auf die wunderschöne Küste. Nur kurz vor Portbou würde es noch einmal auf 200 Meter hoch gehen, denn durch den Tunnel wollte ich nicht fahren: der Ausblick auf die kleine Stadt mit dem riesigen Bahnhof, wenn man die Straße über den Pass nimmt ist einfach wunderschön.
In Portbou duschte ich im Hotel, dann gönnnte ich mir Rotwein, Jamon und  Meerblick. Nach einem kleinen Spaziergang musste ich zunächst meine Sachen trockenlegen und mich umziehen – es stand noch immer eine große Welle auf den Felsen – bevor ich dann am Hafen ein Abendessen zu mir nahm. Ich war müde und so schlief ich schnell ein, nachdem ich wieder zurück im Zimmer war.