Schenkenhorst-Runde

Das Wetter hat uns dieses Jahr zwar bisher mit einem ordentlichen Winter, der diesen Namen auch verdient hat, allerdings kaum mit sonnigen Frühlingstagen verwöhnt. 22°C und Sonne am Freitag mit der Aussicht, danach deutlich kältere Temperaturen und Regen zu haben, brachten mich dazu, alles daran zu legen, das Büro früh genug zu verlassen, um die Jungs und Mädels von der rennradgruppe.de pünktlich um 16 Uhr am Auerbachtunnel zu treffen.

Zwar waren wir keine 10 Leute, aber eine gut motivierte Schar mit auch ein paar frischen Gesichtern. Der Start entlang der Krone verlief gemäßigt, zum Warmwerden und um die Gruppenordnung zu finden, dann steigerte sich das Tempo langsam auf die angekündigten 27-30 km/h. Am S-Bahnhof Nikolassee bogen wir ab zu einem kleinen Schlenker durch Zehlendorf, dann ging es via Stahnsdorf nach Schenkenhorst.

Die Straßen waren nicht so voll wie befürchtet, das Wetter hielt sich auch und so konnten wir mit recht guter Geschwindigkeit dann die Schleife nach Steinstücken und über Wannsee wieder zurück drehen. Als i-Tüpfelchen dieser schönen Runde fuhren wir abschließend noch über die Havelchausee – einmal den Willi bezwingen. Leider hatte sich zu diesem Zeitpunkt die Gruppe schon etwas verkleinert – da hatte wohl irgendwer nicht genug zu Mittag gegessen – Tank leer.

Die traditionelle Einkehr im Vereinsheim an der Waldschulallee rundete den Abend ab. Ich persönlich hab den Heimweg noch via Hüttenweg verlängert und war gegen 20 Uhr zu Haus. Das war auch gut so, denn schon bald kam das erste Wetterleuchten und nicht lang danach zogen kräftige Schauer über die Stadt.

Die Runde mit ihren etwa 60 Kilometern legten wir mit einem ordentlichen 27 km/h Schnitt zurück, laut Tacho hatte ich am Willi in der Abfahrt maximal 58 km/h drauf. Echte Berge gibt es hier nicht, insofern gab es nur etwa 350 Höhenmeter zu erklimmen.

Schenkenhorst-Runde

Fahrradfreier Tag

Strahlende Sonne, frühlingshafte Temperaturen und die Mail von feine raeder, daß ich meine Speedmachine mit stärkerer Feder vorn und einem übergangsweisen Stahldämpfer hinten abholen könnte, so daß ich in der Wartezeit auf den Service meines DT-Swiss Luftdämpfers die Speedmachine schon auf die Rolle stellen könnte (wo ja derzeit das M5 steht) – so begann der Tag!

Ich kündigte also an, etwas später im Büro zu sein (was sich nur kurze Zeit später durch technische Problme dort rächte…) und zog los – feine raeder liegt ja neuerdings in Laufweite. Dort angekommen stand meine HP Velotechnik Speedmachine vor mir – und Johannes begrüßte mich mit der Mitteilung, daß der Luftdämpfer bereits auf dem Rückweg nach Berlin sei. Wenn ich also noch bis Samstag warten würde, dann könnte ich mir den Umbau des Dämpfers sparen (was ohne passende Halterung für das Rad immer etwas fummelig wird) und meine bestellte Ventisit-Matte für den M5 CrMo Lowracer wäre dann eventuell auch schon da.

So ging ich dann also zu Fuß, die Cleats schabten im Streusand, wieder nach Hause und holte mein T300 aus dem Keller. Ein leises chrrrt chrrrrt beim Schieben erinnerte mich an die fällige Jahresinspektion, die sanfte Acht im Hinterrad und den schwergängigen Kolben meiner hinteren HS-11. Da ich nun schon zu Öffnungszeiten meines Radhändlers gegenüber dabei war, brachte ich das T300 dann also auch gleich weg, denn das Radarbild ließ eh für den Nachmittag Regen erwarten (in Übereinstimmung mit dem Wetterbericht).

Natürlich stiegen die Temperaturen heute in den zweistelligen Bereich, die Sonne blieb über den ganzen Tag und der Regen, der zog nördlich an Berlin vorbei.

Kleiner Nachtrag zum Liegeradschnack

Eigentlich wollte ich ja noch ein paar Worte zum Liegeradschnack am letzten Samstag verlieren – allerdings hat Lars irgendwie schon alles wichtige erwähnt. In Kürze: Es hat Spaß gemacht, war spannend und informativ und sollte definitiv im nächsten Winter wieder stattfinden!

Einen kleinen Nachtrag in eigener Sache habe ich allerdings: Nachdem meine Routenplanung für die Strecke von Trelleborg zum Nordkapp eigentlich schon recht weit fortgeschritten war und ich sie grob auf dem Liegeradschnack vorgestellt hatte, habe ich sie jetzt noch einmal völlig über den Haufen geworfen.

Zwei Leute, die teilweise mehrfach dort unterwegs waren und die Route an Schwedens Ostküste über die E4 kennen haben mir eindringlich davon abgeraten, diese Route zu nehmen. Ich hatte vorher schon gelesen, daß auf der E4 mit einigem Verkehr zu rechnen und diese nicht empfehlenswert sei. Ich hab das zwar enrstgenommen, habe das aber dem Ziel schnell vorwärtszukommen und vielleicht am Rande der STrecke doch etwas zu sehen – ich liebe nunmal das Meer – untergeordnet. Die letzten zwei, die ich direkt danach gefragt habe, die haben mir das detaillierter dargelegt: Die E4 ist in der Nähe der größeren Orte für Fahrräder verboten, der Verkehr ist erheblich und kommt dem Radfahrer sehr nahe (ich habe das in Schweden schon erlebt) und die Alternativstrecken bringen einen nicht wirklich gut voran.

Somit plane ich jetzt meine Strecke über die Inlandsroute. Mehr Mücken, weniger Verkehr – vor allem aber viele gute Möglichkeiten sein Lager aufzuschlagen. Etwas eintöniger, aber es geht gut voran, so gut, daß erfahrene Radler meine zeitliche Planung nicht für völlig abwegig halten. Das sind überzeugende Argumente, auch wenn es heißt, manchmal tagelang links und rechts nur Bäume und vor mir das graue Band der Straße zu sehen.

1500 Meter Speedmachine fahren

Die Straßen trocken, der Himmel klar, die Sonne scheint. Auf diesen Tag warte ich jetzt schon eine Weile. Heute war es soweit und so befreite ich die Speedmachine aus dem Keller, kontrollierte den Reifenluftdruck (der nach zweieinhalb Monaten nur gelegentlichen Nachschauens erstaunlich gut war) und gab der Kette ein wenig Profi Dry Lube – denn die Kette, die ich ja eh zum Anfang der Saison austauschen will, hatte unter Standzeit etwas gelitten und einige Gelenke waren fest – was sich allerdings mit etwas Geduld ausreichend beheben ließ um loszufahren.

Nach so langer Zeit das erste mal wieder richtig draußen fahren auf dem Liegerad ging erstaunlich gut, man verlernt das eben nicht. Aber nach hunderten Kilometern auf dem Aufrechtrad war es doch mal wieder ein anderes, schönes Gefühl. Leider war der Weg, den ich heute zurückzulegen hatte nicht sonderlich weit: Nur eineinhalb Kilometer zu feine raeder, der jetzt in meine Nähe gezogen ist – eigentlich noch näher, aber ich umfuhr die vereisten Nebenstraßen.

  • Der DT Swiss Dämpfer geht zur Inspektion, das soll er eigentlich jährlich, aber im letzten Winter war es mir dann doch noch zu früh.
  • Die Feder der vorderen Gabel soll durch eine härtere ausgetauscht werden, um bei Fahrten mit Gepäck mehr positiven Federweg zu geben.
  • Der Schraubring, der mir in Dänemark nach einigen Rüttelpisten das Spiel in der Lenkung bescherte, soll nachgezogen und (falls durch HP freigegeben) per Loctite gesichert werden.

Eigentlich wollte ich größere Scheiben an meinen Bremsen haben, allerdings wird das wohl bei der Federgabel der Speedmachine zu eng, gerüchteweise geht es bei der ungefederten Gabel, aber das wär mir dann auch nichts. So bleibt es dann dabei.

Zu Beginn der Saison werde ich den Antrieb erneuern, eine Rohloff-Kette liegt schon bereit, neue Kettenblätter und Ritzel wird es auch geben. Zudem werde ich vorsorglich noch Sitzkissen und vielleicht auch Kettenleitrohre tauschen. Die derzeitigen sind sicher noch brauchbar, daher werden sie als Ersatzteile eingelagert.

Tja – und so stehe ich nun, da das Wetter (vielleicht) etwas liegeradfreundlicher wird, erstmal ohne meine Speedmachine da. Für wie lang steht noch nicht fest.

Eis, Schnee und klirrende Kälte

Ich konnte es nicht lassen und bin, wohl wissend, daß das Problem mit dem vorderen Bremszug noch bestand, mit der Speedmachine zur Arbeit gefahren. Trotz -11°C war mir in meinen Klamotten warm genug. Mein Bremszug war allerdings schneller und fester eingefroren, als ich mir das so vorstellen konnte.

Schon bei der dritten Bremsung, keine 5 Minuten nach verlassen des warmen Kellers, spürte ich erheblichen Widerstand, aber das Bremsen ging noch. Problematischer war, daß ich beim Versuch anzufahren fast umgefallen wäre, weil sich die Bremse nur minimal wieder gelöst hatte und das Vorderrad noch ziemlich fest hielt. Ich mußte erst mit der Hand nachhelfen. Daraufhin habe ich dann den bei diesem Wetter auch nicht gerade freudbringenden Stunt gebracht und nur noch die Hinterrad-Bremse benutzt. Das erforderte extrem vorausschauendes Fahren. Die Vorderrad-Bremse blieb zu jedem Zeitpunkt für eine (Not-)Bremsung einsatzbereit, das teste ist ab und zu kurz an. Aber je näher ich dem Büro kam, desto fester war sie gefroren und desto stärker (durch das antesten) schliff sie.

Im Büro taute alles auf. Auf dem Rückweg bin ich beim Fahrradladen vorbeigefahren und habe mir einen neuen Zug gegönnt (war eh auf dem Plan, die alte Zughülle hatte Risse – wohl mit der Grund für das Problem). Während die eingebaut wurde habe ich mir nebenan bei meinem Lieblings-Japaner leckeres Sushi gegönnt. Danach konnte ich dann problemlos nach Hause fahren.

Wegen der Straßenverhältnisse und weil ich morgens ja beim Impfen war hielt sich meine Geschwindigkeit meist im Rahmen von 20, maximal 25 km/h. Auffallend war lediglich die völlige Koordinationslosigkeit unter Autofahrern. Und das Salz hat genervt – als ich heute abend nach Hause kam, hat die kette erstmal eine gute Menge Schmiermittel abbekommen, denn sie hatte bereits Flugrost angesetzt. Morgen werde ich wohl das Rad mal etwas putzen, um das aggressive Salz von den empfindlichen Teilen zu kriegen.