Mai ’13: Gries – Mettlach

Der Blick aus dem Fenster am Morgen offenbarte einen grauen Himmel, Dunst – aber es hatte über Nacht zumindest nicht mehr geregnet. Britta hatte für frische Brötchen gesorgt, es gab ein reichhaltiges Frühstück, bevor wir uns dann gemütlich auf den Weg machten. Zunächst mal mit einer schönen Abfahrt – auf die dann aber auch gleich die erste Steigung folgte.

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Schon nach kurzer Zeit biegen wir auf einen Bahnradweg ein. Dieser ist zunächst zwar nicht asphaltiert,  aber der feste Untergrund ist unproblematisch. Später folgen asphaltierte Abschnitte auf oder entlang der stillgelegten Bahnstrecke. Die Wolkendecke wird dünner, reisst langsam auf, so daß die ersten Sonnenstrahlen zu erahnen sind, ds Thermometer klettert bald schon über 10°C, das Wetter beginnt angenehmer zu werden.
Über einige hundert Meter führt unsere Route uns entlang eines Sees auf einen Waldweg, aber auch dieser ist trotz des Regens der letzten Tage gut fahrbar, so daß wir nicht drumherum routen müssen. Bis Homburg geht es dann weiter auf schönen Radwegen, die Durchquerung der Stadt ist alllerdings von der Radverkehrsführung eine gefährliche Zumutung, wir sind froh, als wir das Örtchen wieder verlassen können und uns wieder auf ruhigen Wegen in einem grünen Tal bewegen.

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Bis Saarbrücken müssen wir noch eine längere Steigung auf der Straße überwinden, bei der Einfahrt nach Saarbrücken wird es auch nocheinmal hügelig, bis wir den Saar-Radweg erreichen. Dieser führt flach am Ufer entlang und ist angenehm zu fahren – sieht man vom beständigen Dröhnen der nahen Autobahn ab. Und so findet auch die Mittagspause romantisch im Biergarten zwischen Autobahn und Kraftwerk statt.
Gut gestärkt geht es weiter entlang der Saar, Industrieanlagen und die Autobahn sind allerdings ständige Begeiter, so daß es über Kilometer hinweg zwar keine direkte Konfrontation mit Autofahrern gibt, wir aber dennoch unter dem Lärm und den Abgasen zu leiden haben. Unter diesen Aspekten ist eine Autobahn ein mehrere Kilometer breiter Streifen zerstörter Landschaft.

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Erst bei Merzig wird das Tal offener, die Autobahn zweigt ab und der Weg wird ruhiger, Erholung kehrt ein. Wir beide spüren dennoch die Steigungen vom Morgen in den Beinen und die Geschwindigkeit läßt auch aufgrund des langsam zunehmenden Gegenwindes etwas nach. Wir schauen und langsam nach einer Übernachtungsmöglichkeit um, als uns die Route bei Besseringen regulär auf die andere Saarseite führt. Die Saarschleife allerdings können wir nicht fahren: Auf dieser Seite führt ein G2-Track eher bescheidenen Zustands durch die Schleife, auf den geplanten Track kommen wir wegen einer Brückensperrung nicht. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns zähneknirschend dafür, auf der B51, die keinen Radweg hat, nach Mettlach zu fahren. Das ist zwar nicht weit, aber es liegt ein ziemlicher Anstieg mit guten 8% zwischen uns und unserem Ziel. Zum Glück gibt es auf dem Anstieg zwei Richtungsspuren und eine Geschwindigkeitesbegrenzung, so daß es vom Verkehr weniger schlimm als befürchtet ist. Auf der Abfahrt nach Mettlach geht es mit 10% und gut über 70km/h zur Sache. Im Ort finden wir schnell eine schöne Bett&Bike Unterkunft.
Nach dem Duschen besorgen wir noch neue Vorräte im örtlichen Supermarkt, dann gehen wir noch essen. Die anstrengende Fahrt und die viele Sonne und die zumindest in Teilen frische Luft haben uns müde gemacht, so daß es kein allzu langer Abend mehr wird.

Mai ’13: Bellheim-Gries

Nachdem der Samstag und die SPEZI sehr verregnet war, war am Sonntag morgen nur noch ein schmales Band auf dem Regenradar zu sehen. Wir frühstückten gemütlich,während draußen der letzte Schauer vorbeizog und packten unsere Taschen. Nach dem Auschecken vom Hotel war es nichteinmal mehr nötig, die Regenkleidung überzuziehen, nur noch sehr schwacher Niesel begleitete uns. Die Temperatur war mit 6°C nicht gerade komfortabel.

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Natürlich haben wir genügend warme Sachen mit, aber grau und weit unter 10°C ist einfach nicht das, was man sich für eine Tour Ende April vorstellt.
Von Bellheim ging es durch das relativ flache Rheintal nach Neustadt an der Weinstraße. Je näher man allerdings den Vogesen kommt, desto hügeliger wird es. Die kleinen Dörfchen an der Weinstraße sind malerisch und zwischendurch fahren wir oft auf kleinen Wirtschaftswegen oder manchmal auch straßenbegleitenden Radwegen.
Bei der Durchquerung von Neustadt biegen wir einmal falsch ab – und stehen prompt vor einer Treppe. Große Umwege gibt es in kleinen Orten zu Glück nicht und so biegen wir alsbald auf die B39 ein. Die Bundesstraße ist wie immer eher nervig, aber an dieser Stelle für wenige Kiloeter unumgänglich. Der in der OSM eingezeichnete begleitende Radweg entpuppt sich bei näherem Hinsehen an einigen Stellen als völlig unbenutzbar: nicht asphaltierte Wege sind bei diesem Wetter ein absolutes No-Go. Zum Glück ist Sonntag und so sind auch diese Stellen zu meistern. Dennoch sind wir froh, als wir endlich auf die L499 abbiegen können. Ab sofort wird es wesentlich ruhiger, wir können (fast, Idioten gibt es auch hier) unbehelligt auf der Straße fahren. Dafür beginnt es hier mit den Steigungen, allerdings ist kaum mal mehr als sechs bis sieben Prozent auf der Strecke, so daß dies selbst für Micha gut machbar ist, der wetterbedingt etwas eingeschränkt ist.

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In Elmstein biegen wir von der Straße ab, um ein kleines Mittagessen zu uns zu nehmen. Gegenüber vom Bahnhof, wo ein Traditionszug mit Dampflok abfahrbereit steht, finden wir ein offenes Retaurant, wo wir uns aufwärmen, stärken und trocknen – die Feuchtigkeit ziht ja doch in jede Ritze, selbst wenn es nicht regnet.
Zum Nachmittag klart es zwar nicht auf, aber gefühlt wird das Wetter etwas freundlicher. Auf einer langgezogenen Steigung nach Johanniskreuz wird uns auch richtig warm – dafür werden wir von hier bis Heltersberg mit einem wunderbaren Radweg belohnt, der neben ein paar kleinen Steigunge auch schöne Abfahrten enthält. In Heltersberg verlassen wir die L499, weil wir uns ab ier in Richtung Gries durchschlängeln, wo wir heute Abend bei Britta, einer Freundin, die ich lange nicht gesehen habe, unterkommen.

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Die Landschaft wird nochmal etwas hügeliger, aber für uns geht es jetzt oft bergab. An einer Stelle mit 11%. Daß Micha hier die 80km/h knackt fälllt mir zunächst nur dadurch auf, daß er vor einer Kurve so stark abbremst, daß ich noch mehr als 50 Meter hinter ihm die angeschmorten Bremsbeläge riechen kann.
Britta wohnt in Gries, wie sollte es anders sein, auf einem Berg. Und so sind die letzten 1,5km nochmals ziemlich anstrengend. Da auf uns aber eine warme Dusche, Gegrilltes, nette Gespräche und eine trockene und warme Unterkunft (auch für die Räder) warten fällt das kaum auf. Wir verbringen also einen netten Abend bei Speis und Trank und sind zufrieden mit einem schönen Start in unsere Tour, auch wenn der Taho nur knapp mehr als 100km für diesen Tag zeigt.