Der Blick aus dem Fenster am Morgen offenbarte einen grauen Himmel, Dunst – aber es hatte über Nacht zumindest nicht mehr geregnet. Britta hatte für frische Brötchen gesorgt, es gab ein reichhaltiges Frühstück, bevor wir uns dann gemütlich auf den Weg machten. Zunächst mal mit einer schönen Abfahrt – auf die dann aber auch gleich die erste Steigung folgte.
Schon nach kurzer Zeit biegen wir auf einen Bahnradweg ein. Dieser ist zunächst zwar nicht asphaltiert, aber der feste Untergrund ist unproblematisch. Später folgen asphaltierte Abschnitte auf oder entlang der stillgelegten Bahnstrecke. Die Wolkendecke wird dünner, reisst langsam auf, so daß die ersten Sonnenstrahlen zu erahnen sind, ds Thermometer klettert bald schon über 10°C, das Wetter beginnt angenehmer zu werden.
Über einige hundert Meter führt unsere Route uns entlang eines Sees auf einen Waldweg, aber auch dieser ist trotz des Regens der letzten Tage gut fahrbar, so daß wir nicht drumherum routen müssen. Bis Homburg geht es dann weiter auf schönen Radwegen, die Durchquerung der Stadt ist alllerdings von der Radverkehrsführung eine gefährliche Zumutung, wir sind froh, als wir das Örtchen wieder verlassen können und uns wieder auf ruhigen Wegen in einem grünen Tal bewegen.
Bis Saarbrücken müssen wir noch eine längere Steigung auf der Straße überwinden, bei der Einfahrt nach Saarbrücken wird es auch nocheinmal hügelig, bis wir den Saar-Radweg erreichen. Dieser führt flach am Ufer entlang und ist angenehm zu fahren – sieht man vom beständigen Dröhnen der nahen Autobahn ab. Und so findet auch die Mittagspause romantisch im Biergarten zwischen Autobahn und Kraftwerk statt.
Gut gestärkt geht es weiter entlang der Saar, Industrieanlagen und die Autobahn sind allerdings ständige Begeiter, so daß es über Kilometer hinweg zwar keine direkte Konfrontation mit Autofahrern gibt, wir aber dennoch unter dem Lärm und den Abgasen zu leiden haben. Unter diesen Aspekten ist eine Autobahn ein mehrere Kilometer breiter Streifen zerstörter Landschaft.
Erst bei Merzig wird das Tal offener, die Autobahn zweigt ab und der Weg wird ruhiger, Erholung kehrt ein. Wir beide spüren dennoch die Steigungen vom Morgen in den Beinen und die Geschwindigkeit läßt auch aufgrund des langsam zunehmenden Gegenwindes etwas nach. Wir schauen und langsam nach einer Übernachtungsmöglichkeit um, als uns die Route bei Besseringen regulär auf die andere Saarseite führt. Die Saarschleife allerdings können wir nicht fahren: Auf dieser Seite führt ein G2-Track eher bescheidenen Zustands durch die Schleife, auf den geplanten Track kommen wir wegen einer Brückensperrung nicht. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns zähneknirschend dafür, auf der B51, die keinen Radweg hat, nach Mettlach zu fahren. Das ist zwar nicht weit, aber es liegt ein ziemlicher Anstieg mit guten 8% zwischen uns und unserem Ziel. Zum Glück gibt es auf dem Anstieg zwei Richtungsspuren und eine Geschwindigkeitesbegrenzung, so daß es vom Verkehr weniger schlimm als befürchtet ist. Auf der Abfahrt nach Mettlach geht es mit 10% und gut über 70km/h zur Sache. Im Ort finden wir schnell eine schöne Bett&Bike Unterkunft.
Nach dem Duschen besorgen wir noch neue Vorräte im örtlichen Supermarkt, dann gehen wir noch essen. Die anstrengende Fahrt und die viele Sonne und die zumindest in Teilen frische Luft haben uns müde gemacht, so daß es kein allzu langer Abend mehr wird.