Spring15: Turin – Dormeletto

Auch wenn der Morgen nicht so warm war wie der letzte Abend, lange Kleidung brauchten wir nach dem Frühstück definitiv nicht mehr. Dafür gute Nerven.

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Der italienische Verkehr verlangt einem einiges an ständiger Rundumsicht ab, was angesichts von Schlaglöchern gigantischen Ausmaßes schon für sich nicht einfach ist. Überhaupt, dass Ferrari und Lamborghini nutzlos sind ist ja eine Sache, bei der Infrastruktur ihres Heimatlandes dürften sie hier auch ziemlich unbenutzbar sein.
Die Po-Ebene bietet viele Strassen, aber wenig Abwechslung. Meist herrscht spürbarer bis hin zu nervigem Verkehr, Alternativen sind dünn gesät oder in Zweifel zwar als Radroute ausgeschrieben, vor Ort aber bestenfalls Schotter – und die Qualität der OpenStreetMap und anderer Karten in der Ausweisung des Untergrundes lässt auch zu wünschen übrig. Kurzum: bis auf kurze Abschnitte machte die Etappe wenig Spaß. Die Dörfer waren teils ganz nett, aber keines fiel wirklich durch malerische Schönheit auf.
Da wir noch Vorräte zu verbrauchen hatten, wollten wir kochen. Von netten Pausenplätzen mit Tisch und Bänken war nicht zu träumen, so war unsere einzige Anforderung, wegen drückender Schwüle wenigstens ein wenig Schatten zu finden. Wir fanden diesen unter einer Eisenbahnbrücke auf einem staubigen Feldweg. Schön geht anders, aber schlechter als Imbisse in den Orten direkt an der Strasse mit den Lkw war es dann auch nicht.

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Am Ende, etwa 20km vor dem Ziel am Lago Maggiore, fing es schließlich an zu regnen. Am einer Tankstelle wollten wir uns eigentlich nur umziehen, da aber ein Gewitter in der Nähe war warteten wir das Gröbste ab.
Auf der kleinen kurvigen und hügeligen Strasse grenzte es an ein Wunder, dass wir nicht Zeugen eines Unfalls wurden, überholt wurde in der Kurve und bei Gegenverkehr. Uns teilweise nah, den Gegenverkehr problemlos aber auch mit nur Zentimetern Abstand passierend.
Am Lago Maggiore hatten wir ein nettes Hotel gefunden, wo wir uns einquartieren. Duschen, essen, entspannen. Es folgen ruhige Tage, also gab es sogar etwas Wein zum Abendessen.

Track Turin – Dormeletto