Nacht der nassen Füße

Vor fast einer Woche, am Mittwoch, den 19.01., war nach der Arbeit ein Nightride angesagt. Manuel wollte eigentlich mit seiner Neuerwerbung fahren, entschied sich wegen fehlender An- oder Umbauten dann doch für sein Muddy Fox, ich nahm das MTB, es sollte ins Gelände gehen.

Nun ist das nachts nicht unbedingt einfacher. Schon gar nicht, wenn einem nicht die übliche Beleuchtungsstärke zur Verfügung steht: Ich hatte nur meine Ixon IQ und Manuel nutzte meine Fenix Stirnlampe, da seine eigene eine nicht ganz so große Lichtausbeute besaß. Normalerweise ist beim Fahren im Gelände der Mix aus Stirnlampe und fest installiertem Licht ideal. Der Bereich vor dem Rad ist großflächig ausgeleuchtet, mit der Stirnlampe hat man auch in Kurven gute Möglichkeiten zu sehen, was kommt. Das funktioniert, wenn großes Licht und Stirnlampe zu einer Person gehören.

Wir bogen kurz hinter dem Auerbachtunnel in einen kleinen Waldweg ab und kämpften uns zunächst über einen schmalen Pfad im Slalom um die Bäume, dann über von schwerem Gerät tief zerfurchte Arbeitswege in Richtung Kiesgrube. Diese durchquerten wir und fuhren dann mehr oder weniger zielstrebig in Richtung Havelchaussee, meist auf kleineren Wegen.

Wohlwissend, daß der Uferweg an einigen Stellen überschwemmt sein würde, beschlossen wir, trotzdem direkt mal zu schauen (Havelchaussee nahe Postfenn). Schon nach wenigen Metern war klar: Das Wasser war tief, wie tief und wie weit war mit den Lampen nicht zu erkennen – und an dieser Stelle ein Umklettern kaum möglich. So ging es zurück auf den Straßenbegleitenden Radweg, allerdings nur bis Schildhorn.

Wir wagten noch einen Versuch auf dem Uferweg. Ich kann mich nicht erinnern, die Havel jemals mit einem solchen Wasserstand gesehen zu haben, immer wieder reichte das Wasser bis an den Weg und setzte diesen teilweise knietief unter Wasser. In diesem Abschnitt hatten sich aber mittlerweile Pfade durch die Böschung gebildet, um die versunkenen Wegstücke zu umgehen. Erst an der Lieper Bucht ging dann kaum noch etwas, so daß wir über eine morastige Wiese den Weg zurück auf den Parkplatz und damit die Straße suchten.

Wir machten noch einen Abstecher auf den Uferweg am Großen Fenster, wo ich mir dann endgültig nasse Füße holte, weil mir das Wasser von hinten in meine relativ dichten Schuhe lief. Dann ging es auf direktem Wege zurück zum Kronprinzessinnenweg. Wir suchten uns dann noch etwas zu essen, denn die Tour hatte länger gedauert (und mehr Kraft gekostet), als geplant.