Pielenhofen – Neustadt an der Waldnaab

Die Sonne scheint und der Himmel vor dem Fenster des Klosters ist blau. Allerdings ist es draußen auch bitter kalt, vielleicht ein bis zwei Grad morgens um halb acht. Wir packen unsere Taschen, bevor wir um neun zum Frühstück gehen. Nach dem Frühstück frage ich noch, ob das angrenzende hölzerne Wasserrad noch etwas antreibt und erfahre, daß hier 25kW Strom erzeugt werden.

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Um etwa zehn Uhr fahren wir los, das Thermometer zeigt immerhin schon 11°C. Der Weg geht entlang der Naab, Radweit folgt (aus gutem Grunde) nicht immer dem offiziellen Radweg. Zwar gibt es den ein oder anderen interessanten Blick, insgesamt ist die Landschaft im Vergleich zum Oberrhein oder Allgäu allerdings eher langweilig. Sanfte Hügel, der Fluss schlängelt sich durch die Wiesen und die Dörfer sehen sich recht ähnlich.

Micha plagten leichte Magenprobleme und so hielten wir nach ca. 25km an einem noch nicht wirklich offenen Gasthof an, wo wir aber trotzdem Kamillentee bekamen. An die Sitten der Einheimischen, die hier schon morgens um elf mit dem Bier am Tisch sitzen (regelmäßig beobachtet) können und wollen wir uns allerdings nicht gewöhnen.

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Um nicht wieder Probleme mit geschlossenen Restaurants zu kriegen, beschließen wir bereits um kurz nach 12 Uhr Mittagessen zu gehen. Der Plan scheitert fast, denn alle Restaurants machen hier erst um 17 Uhr auf. Nur eines, das bietet auch Mittagstisch. Die Auswahl ist nicht überwältigend, aber uns ist jetzt alles recht. Aus dem ersten Stock beobachten wir, wie immer wieder Leute verwundert vor unseren bepackten Rädern stehen bleiben.

Anschließend geht es etwas hügeliger weiter, aber auch nach dem Mittag kommt Micha nicht zu einem runden Tritt, so daß wir nicht allzu spät beschließen, uns eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Da die Bett&Bike in akzeptabler Nähe zum Track hier eher teuer sind, steuern wir kurz hinter Weiden einen Campingplatz an.

Beim Aufbauen der Zelte ernten wir mitleidige Blicke, da das Thermometer nachts auf 0°C oder in die leichten Minusgrade sinken soll – unsere Ausrüstung sollte aber locker hergeben. Und langsam geht es Micha auch wieder besser. Später machen wir noch für ein Abendessen einen kleinen Spaziergang in die Ortsmitte, bevor wir uns müde in die Schlafsäcke kuscheln.