Im Hotel begann man den Tag recht entspannt, will sagen, das Frühstück wurde erst noch angerichtet, als wir im Raum erschienen. Wir beschlossen, die Zeit zu nutzen und den Supermarkt zu besuchen, aber der machte auch erst später auf. Dafür war bei unserer Rückkehr das Frühstück fertig.
Los ging es dann mit einem kurzen Anstieg auf der Hauptstraße, dann bogen wir auf kleinere Wege ab und waren schließlich zurück auf dem Track. Die Auswahl auf diesem Teilstück unserer Tour heisst entweder auf der oft nicht asphaltierten Via Claudia Augusta zu fahren oder aber auf die stark befahrene Strasse auszuweichen. Wir entscheiden uns für den Waldweg mit halbwegs verfestigtem Grund aus Kies oder Schotter.
Hinter Nassereith beginnt dann der Anstieg zum Fernpass. Dass dieser im Wesentlichen aus Schotter und Kies besteht und die Strasse definitiv aufgrund des Verkehrs keine Empfehlung ist, war aus der Planungsphase klar. Die teils wirklich heftigen Anstiege auf diesem Untergrund zwangen uns dann aber zu einigen Schiebepassagen. Dafür gab es schöne Aussichten, alte Gemäuer und ein Stück alter Römerstraße mit Wagenspuren zu sehen.
Nach dem Pass an der Strasse geht es dann noch einmal auf Forstwegen zum Pass auf der Römerstraße hinauf, der einige Meter höher liegt. Auf der Abfahrt mit recht grobem Schotter versagte – nach einer Abkühlpause – meine hintere Bremse, weil sich der Bremsbelag vom Bremssattel gelöst hatte. Die Strategie, auf Abfahrten die Geschwindigkeit mit der hinteren Bremse zu senken, so dass die vordere (beim Liegerad effektivere und sichere) möglichst kühl zur Verfügung steht, zahlte sich aus. Ich konnte problemlos stoppen und die Bremsbeläge wechseln.
In Biberwier verliessen wir unseren geplanten Track und bogen in Richtung Grainau ab, denn wir wollten die Zeit nutzen, um noch die Zugspitze zu besuchen. Eine deutliche Verschlechterung des Wetters war für die kommenden Tage angekündigt, so dass wir etwas umplanten. Den Urlaub mit einer Fahrt im Dauerregen zu beenden war nicht unser Ziel.