Sportliche Großereignisse – insbesondere Fußball – haben einen netten Nebeneffekt: Sie locken Millionen von Menschen vor den Fernseher und — und damit weg von der Straße. Was lag also näher, als das EM-Spiel Deutschland-Polen am Donnerstag Abend zu nutzen, um mit dem Rad eine gemütliche Runde zu drehen. Auch wenn diese Runde größtenteils ohnehin über autofreie Radwege führte und ich den echten Vorteil des Abends nur auf kleinen Stücken zwischendurch nutzen konnte.
Die eigentliche Runde startet in Spandau, direkt am Rathaus, da wo sie auch endet. Kürzlich stieß ich beim Planen darauf, daß es ja ab dort direkt über den Spekte-Grünzug möglich ist, bis nach Brieselang zu gelangen, ohne groß mit dem Straßenverkehr in Berührung zu kommen. Der Weg ist großenteils asphaltiert bzw. wenn nicht, dann so gut befestigt, daß er gut fahrbar ist. Nur an ein paar Stellen nehme ich dann ein paar engere Trails, immernoch gut mit dem Liegerad zu fahren, aber vielleicht nicht jedermanns Sache – vermutlich leicht zu umgehen in nahen Wohngebieten.
In Falkensee geht es dann kurz auf die Straße, aber auch nur im Wohngebiet und harmlos, bevor es Fuinkenkrug in den Wald geht. Nichts für’s Rennrad, aber sonst gut fahrbar. Schließlich kommt man in Brieselang auf die L202 – bis Zeestow empfiehlt sich hier der radweg bzw. die parallel führende Siedlungsstraße, selbst kurz vor dem EM-Spiel war die Landstraße doch nervig befahren. Besonders ärgerlich ist hier die Radwegführung (respektive das per Schild angeordnete Umwandeln des Seitenradwegs in einen Fußweg) auf den Brücken über die Autobahn A10, den Havelkanal und den Nauen-Paretzer-Kanal. In Zeestow ist dann aber alles wieder gut.
Hinter Dyrotz wird es dann noch einmal planerisch wild, wenn man A10 und B5 wieder kreuzt – dann kommt man zum Outlet-Center Elstal. Das Outlet-Center ist außerhalb der Geschäftszeiten eine absurd wirkende Einrichtung – innerhalb der Geschäftszeiten ist die Durchquerung mit dem Rad allerdings nur bedingt empfehlenswert (aber letztlich kurz).
Im Gegensatz zur sonstigen Runde folge ich heute nicht dem Seitenradweg der B5, sondern fahre geradezu zur Unterquerung in Richtung Karls Erlebnisdorf, da ich die Extra-Runde um die ehemalige Kaserne und zum Olympischen Dorf drehen möchte. Der Weg ist ruppig, ich empfehle also besser den B5-Seitenradweg zu nehmen und an der Überquerung Elstal / Olympisches Dorf über die Brücke zu fahren. Der Weg um die alte Kaserne und dann rüber zum ehemaligen Olympischen Dorf ist zwar ein Umweg, aber für Freizeitfahrten empfehlenswert.
Der B5-Radeg ist eintönig und manchmal eng und nervig. Die kleine Straße Elstal und Dallgow-Döberitz dagegen fährt sich gut, lediglich ein kurzes Stück Kopsteinpflaster gibt es bei der infahrt nach Dallgow-Döberitz.
Ich folge wieder dem Radweg entlang der B55 (mangels Ausweichstrecken), quer die B5 wieder auf die südliche Seite am Havelpark über die Fußgängerbrücke und fahre diesmal bis zur L20. Die Wegführung im Grünstreifen ist teils abenteuerlich, ich emfehle die EInfahrt Richtung Spandau neben der B5 und dann über den Nennhauser Damm. Kurz vor dem Brunsbütteler Damm kann man rechts in den Grünzug abbiegen und am Bullengraben entlang entspannt bis fast zur Klosterstraße fahren. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Rathaus Spandau, größtenteils über eine Nebenstraße.