Ein spanisches Frühstück mit Tostado, Tomatenaufstrich, Schinken und Käse sowie Orangensaft und etwas Süßem startete den Tag. Da ich am Vortag schon Strecke aus dem “heutigen” Abschnitt genommen hatte, blieben im Track etwa 80km bis zu einer Entscheidung, wohin ich heute wirklich fuhr.
Klar war auch: es wird noch einmal bergig. Keine riesigen Höhen, aber Höhenmeter ohne Ende und wohl auch das ein oder andere Stück mit ordentlichen Steigungen. Da wollte ich meine Erwartungen nicht allzu hoch ansetzen.
Vom Hotel zurück auf den Track ging es gleich hoch, dann beruhigte sich alles etwas und ich kam unerwartet gut voran. Die rund 16km bis zur portugiesischen Grenze waren schnell geschafft. Bemerkung am Rande: das Smartphone hatte sofort die portugiesische Zeit, das Garmin macht den Zeitzonenwechsel offenbar nicht innerhalb einer Aktivität mit.
Bis Castelo Branco ging es auf einer mäßig befahrenen Straße entlang. Die Portugiesen überholen allerdings enger als die großzügig ausholenden Spanier und sie sind auch längst nicht so geduldig. Trotzdem verlief die Fahrt angenehm.
In Castelo Branco hieß es erst einmal Mittagessen. 80km durch hügelige Landschaft lagen ja bereits hinter mir. Dann ging es raus. Die Fahrt führte auf einer Nationalstraße parallel zur Autobahn. Irgendwann kündigte ein Schild eine Sackgasse an. Ich ließ mich nicht beirren und folgte meinem Track. Dort, wo die Sackgasse hätte sein sollen bog ein kleiner Serviceweg ab. Keine Beschilderung, keine Schranke verboten die Nutzung.
Der kleine Weg entlang der Autobahn hatte lediglich einen Haken: er folgte im Höhenprofil den Bergen und nicht der Autobahn, ging also kräftig auf und ab. Letztlich war er aber autofrei und die einzige fahrbare Alternative zur Autobahn. Noch ein weiteres Mal folgte eine Fake-Sackgasse, dann musste ich abbiegen und kam auf kleinen Straßen über einen Staudamm und in eine bergige Landschaft, die über weite Teile Zeichen verheerender Waldbrände zeigte. Auch auf dem Telefon kamen Warn-SMS wegen extremer Waldbrandgefahr.
Bei diesem Auf und ab, zumal ohne jeglichen Schatten, freute ich mich, als ich endlich Belver erreichte und eine Getränke- und Nachfüllpause machen konnte. Trotz des weiter hügeligen Geländes entschied ich mich für eine Fahrt ins 40km entfernte Constância – damit war gegenüber der Sollplanung ein ganzer Tag eingespart.
Allerdings standen damit 191 Kilometer und über 2400 Höhenmeter auf dem Tacho, ganz spurlos wird das nicht vorbeigehen. Aber die morgige Etappe liegt mit vielen flachen Passagen und 130km dafür in eher kleinerem Rahmen.