Nach dem großen Spaß von letzter Woche sollte es auch diesmal wieder nachts durch den Grunewald gehen. Die Runde war etwas größer gewählt, der Abwechslung und des Punktesammelns für den Winterpokal wegen.
Der Start war wie gehabt am Bundesplatz um 19:30 Uhr. Mit Wieland und Niels ging es dann in flotter Fahrt in Richtung S-Bahnhof Grunewald und ab dort über Waldwege zur Teufelsseechaussee. Drei Ixon IQ und mein Cyo T taten ihren Dienst und erhellten den Wald vor uns mehr als ausreichend für fast beliebig schnelle Fahrten, lediglich der Untergrund mit matschigen Blättern gebot die Geschwindigkeit nicht bis zum körperlichen Maximum auszureizen. Es hatte in den letzten Tagen öfters geregnet und ich hatte einige Befürchtungen bezüglich der Beschaffenheit der Wege, die jedoch nicht eintraten: Nasses Laub und kleinere Pfützen, aber kaum größere Schlammlöcher.
Auf der Teufelsseechaussee plötzlich ein lauter Ruf: „Wildschwein!“ – direkt vor uns rannte das Tier über die Straße. Niels und ich bremsten, Wieland konnte das Wildschwein nicht sehen, vermutlich war es durch Niels verdeckt und bremste erst spät. Near Collision – die größte horizontale Annäherung betrug etwa 2 Meter! Ich erinnerte mich, daß ich genau für diesen Fall ja meine Stirnlampe mitgenommen hatte und schaltete sie ein, um die Seiten des Weges besser ausleuchten zu können. Die nächsten Wildschweine kamen uns nicht mehr so nah – und wir sahen sie schon sehr viel früher.
Als nächstes ging es auf den Drachenberg, also den Teil des Teufelsberges, wo an sonnigen Sonntagen Unmengen von Familien ihre Drachen steigen lassen. Dort erwartete uns Kai bereits, ansonsten waren wir um diese Uhrzeit hier alleine. Georg hatte sich leider kurzfristig entschieden, doch eher einer virtuellen Runde zu frönen als sich in die kalte und teils neblige Nacht zu wagen. Nach einer kurzen Pause um den Blick über die erleuchtete Stadt zu genießen fuhren wir auf dem Rundweg wieder runter und auf der Straße bis zum Teufelssee, sort bogen wir in den Wald ein. Leider fuhren wir etwas weit in Richtung Nordwesten, so daß wir auf den Postfenn stießen und dann doch erstmal diesem und der Havelchaussee folgten, bevor wir dem Schwarzen Weg wieder auf die Waldwege abbogen, um uns in Richtung Schlachtensee durchzuschlagen.
Die Fahrt war angenehm, nur zwischendurch hatten wir kurz eine Passage mit löchrigem Kopfsteinplaster – wer baut sowas mitten in einen Wald? Kurz vor Erreichen des Hüttenwegs (und des Kronprinzessinnenwegs) bogen wir nach Südwesten ab und folgten einem strikt geradeaus laufenden Weg, bis wir wieder auf die Havelchaussee stießen. Nach ein paar hundert Metern auf der Straße unterquerten wir S-Bahn und Avus und suchten uns einen Weg runter an den Schlachtensee. Um den Schlachtensee und die Krumme Lanke wählten wir den gleichen Weg wie in der Vorwoche.
Nach guten eineinhalb Stunden und einer spannenden Fahrt verließen uns Wieland und Kai, für die es aufgrund ihrer Wohnorte wenig Sinn machte, den Schlenker bis zum Grunewaldsee oder gar bis zum Bundesplatz zu fahren. Niels und ich folgten weiter der bekannten Route aus der Vorwoche, wählten in Dahlem dann jedoch noch den kleinen Umweg über Pacelliallee und Altensteinstraße, denn jetzt war der Ehrgeiz da, daß wir noch die zweieinhalb Stunden vollkriegen wollten.
Diesmal entschieden wir uns für einen Snack nahe Kaiser-Wilhelm-Platz. Von dort nahm Niels dann die Heimfahrt nach Neukölln auf, ich mußte für meine zweieinhalb Stunden noch den gesamten Volkspark bis zur Rudolstädter und durch den Wilmersdorfer Sportpark durchqueren.