Winterwartung

In Arbeitrshöhe
Die kalten und dunklen Tage des Winters luden dieses Jahr wahrlich nicht einmal zu ausgiebigen Fahrten mit dem MTB ein. Dafür bleibt natürlich Zeit für Wartungsarbeiten, zum Beispiel an der Speedmachine. Im Herbst hatte ich ja schon von Umbau auf das SRAM Schaltwerk berichtet. Mittlerweile habe ich mein Reiserad der jährlichen Inspektion unterzogen. Dabei habe ich es nicht nur gründlich gereinigt, sondern auch die üblichen Verschleißteile überprüft.

Unter anderem mussten die Kettenleitrohre ausgetauscht werden, ein paar Schrauben erneuert und natürlich die Schmierung einiger Komponenten erneuert werden.
Auch an der Elektroanlage habe ich noch Verbesserungen vorgenommen.

Geputzte Felgen

Zunächst wäre da der Anschluss des GPS ans Bordnetz zu nennen. Bisher hatte ich dazu ein normales USB-Kabel hinter dem E-Werk und dem Pufferaku genutzt, was beim Garmin 62s jedoch zu häufigen Abfragen und dem Umschalten zwischen externer Versorgung und Akkubetrieb führte. Ich habe nun ein modifiziertes Kabel im Einsatz, was dem Gerät mit Hilfe eines Widerstands klar macht, dass eine Versorgung über die USB-Buchse erfolgt, die Verbindung über die Buchse hinter dem Akku ist einer festen Verdrahtung gewichen.

Weiterhin habe ich einen umschaltbaren Eingang vor dem E-Werk hinzugefügt, der es einfacher macht, Strom von der Solarzelle, einem Netzteil oder dem Minigorilla (Pufferaku) zur Versorgung des Bordnetzes einzuspeisen.

Glönzend sauber

Eine Sache ist wegen mangelnder Lieferbarkeit noch offen: die Montage eines kleinen und leichten Felgenläufers (Dynamo), um bei schlechten Wetterverhältnissen oder ausgedehnten Nachtfahrten Licht- und Nutzstrom getrennt erzeugen zu können.
Detailverbesserungen habe ich an der Halterung des vorderen Schutzbleches gemacht, außerdem wurde an den neuralgischen Stellen der Abriebschutz erneuert.

Wie Shimano gegen SRAM verlor

An meinem Liegerad fuhr ich von Beginn an eine Shimano-Schaltung. Anfänglich eine XT, diese wich dann einer XT Shadow. Und ich fuhr seit gut 23.000km eine schöne Rohloff 9-fach-Kette. Alles in allem eine gute funktionierende Kombination. Mit dem Dreifach-Kettenblatt vorn (52-39-24) und einem 11-34 Ritzelpaket hinten ergab sich eine nicht zu verachtende Entfaltung von je nach Reifengöße irgendwo zwischden 141 bis 143cm bis hin zu guten 950cm im oberen Bereich. Diese Kombination reicht für das Mittreten bis zu knappen 60km/h und ich bin auch an längeren Steigungen von 13% bis 15% mit Campinggepäck noch gut ausgekommen.

Die Kette – und damit die Ritzel und zumindest eines der Kettenblätter – hatten nach dieser Kilometerleistung dann allerdings das Ende ihrer Lebenserwartung erreicht. Das Nachmessen mit dem Rohloff-Caliber und schon die reine Ansicht des Kettenblattes verrieten schon seit einiger Zeit, daß hier Ersatz nötig wurde, auch wenn sonst alles noch rund lief – in eine neue Saison wollte ich so nicht starten.

SRAM X.0 SchaltungDa ich wegen eines Krankenhausaufenthaltes ohnehin einige Zeit außer Gefecht gesetzt war und der Winter auch eher die Mountainbike-Saison ist, gab ich meine Speedmachine zu Feine Räder, um dem Antrieb ein entsprechendes Update zu verpassen. Wenn schon, denn schon: Ich wollte eine 10-fach-Schaltung. Ein 11-36 Ritzelpaket verspricht im unteren Bereich nochmal 7-8 Centimeter, die Abstufung ist feiner – und die Shimano XTR mit dem zusätzlichen Kettenspanner ist ja auch wirklich schick. Meine immernoch gute XT Shadow wollte ich in diesem Zuge gleich an meinem Alltagsrad haben, das bisher mit einer Shimano LX eher im nicht so hochklassigen Bereich ausgestattet war.

Gesagt getan, das neu eingespeichte Rad (ich hatte ja eine nahezu neue XT Nabe nach nur 2000km geschrottet) war bereits mit dem 10-fach-Ritzel ausgestattet, die XTR blinkte hochwertig am Hinterrad, die neuen 10-fach Lenkerendschalter zierten den Untenlenker – nur Schalten wollte die Kombi nicht: Shimano hatte sich da irgendeine kleine Änderung ausgedacht, die seit neustem verhindert, daß MTB- und Rennradkomponenten einfach mischbar sind. Und für MTBs gibt es nunmal keine Lenkerendschalthebel. Und im Rennradbereich ist die benötigte Spreizung kaum zu erreichen. Mit einer älteren 9-fach-XT hätte sich tricksen lassen in Zusammenhang mit dem 10-fach-Hebeln, aber ich wollte hier dann halbwegs sortenrein bleiben und eigentlich ja auch aufwerten.

SRAM SchalthebelEin wenig schauen, ein wenig verhandeln, dann war für mich klar: Wenn Shimano nicht kann, was ich will, dann wechsle ich eben zur Konkurrenz – zumal SRAM im Schaltungsbereich in den letzten Jahren ja einiges an Boden gut gemacht hat.

So ziert die Speedmachine jetzt eine SRAM X.0 Schaltung mit passenden Schalthebeln, auch wenn ich für den vorderen Umwerfer da eine Mischung mit Shimano eingehen musste, da SRAM keine 3-fach-Umwerfer im Programm hat – das funktioniert jetzt aber auch tadellos.

Natürlich sind bis jetzt noch keine 100km Erfahrung zusammengekommen, nur ein paar Kilometerchen im schaltintensiven Stadtverkehr. Die 10-fach-Kette wirkt filigran, dafür läuft sich auch wesentlich ruhiger als die dicke Rohloff, auch wenn ich annehme, daß ich diese Kette keine 23.000km fahren werde. Das Schaltgefühl ist knackig, die Gänge springen schnell und präzise rein – das macht richtig Spaß. Außerdem habe ich jetzt in die Zughüllen integrierte Zugeinsteller, so daß das Nachjustieren der Schaltung, wenn sich die Züge mit der Zeit längen, deutlich einfacher geht als bisher.

Ich jedenfalls gehe zuversichtlich in den Langzeittest.

Wasser im Edelux

Montag, früher Abend, die Arbeit ist vorbei und ich will raus nach Schlachtensee zu Solon. Auf dem Regenradar ist zu sehen, daß sich kurz vor der Stadt Regen und vielleicht Gewitter bildet. Für den Weg brauche ich ungefähr eine halbe Stunde – es wird knapp. Aber es ist warm, gute 30°C, dicke schwüle Luft und wenn ich ein paar Minuten in den Regen gerate, dann ist das eine willkommene Abkühlung. Wechselklamotten habe ich in meinen wasserdichten Ortliebs dabei.

Schon als ich den Kudamm entlangfahre, sehe ich die dunkelgraue Wolkenwand im Südwesten. Und sie wird größer. Trabener Straße, Auerbachtunnel, rauf die Krone. Durch die Bäume ist der HImmel nicht mehr zu überblicken, aber es wird dunkler, die ersten Regentropfen fallen an den lichten Stellen auf den Asphalt, als ich den Hüttenweg überquere, dann nimmt der Regen immer weiter zu.

An einer halbwegs geschützten Stelle mache ich eine Pause, ziehe den Regenschutz über meine nicht wasserdichte Hecktasche, beim Losfahren schalte ich das Licht ein. Der Regen prasselt, ich muss die Augen zusammenkneifen, um noch sehen zu können, aber ich fahre mit guter Geschwindigkeit weiter. Keine Sturmböen, Blitze aber kein Donner. Am sichersten ist es, möglichst bald aus dem Wald heraus und bei Solon im Haus zu sein.

Tiefe Pfützen bildeten sich auf der Straße, als ich total durchnässt bei Solon ankomme. Ich ziehe das Regencape über den ohnehin nassen Sitz, flüchte mich ins Haus und muss mich ersteinmal mit einem Handtuch abreiben, um den Boden nicht vollzutropfen, dann dusche ich, wasche meine Sachen aus, kleide mich trocken ein. Der noch immer starke Regen bringt Abkühlung, aber die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch, Dampfschwaden bilden sich über dem Boden. Die Speedmachine steht im Regen, aber das kam schon öfter vor.

Die Luft kühlt ab, bis ich den Heimweg antrete (dank Trockner in trockener Funktionskleidung, allerdings mit nassen Schuhen) – 15°C zeigt das Thermometer. Ich nehme den längeren Weg über die Krone, aber auf den dunkleren. Mein Fernlicht leuchtet in der Weite alles gut aus, der Edelux den Bereich bis ca. 20m vor dem Fahrrad. Noch fällt mir nichts auf. Am Auerbachtunnel biege ich in die beleuchteten Straßen der Stadt ab, schalte das Fernlicht aus. Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob ich hier ein Flackern wahrnahm oder ob das der üblichen Fahrbewegung auf der Straße geschuldet ist, spätestens aber aber der Breite Straße wird deutrlich: irgendetwas stimmt nicht. Immer wieder und immer länger schaltet meinen Edelux auf Standlichtmodus. Ich denke zuerst an Wasser in meiner Verkabelung oder einen Wackelkontakt irgendwo, kann das aber durch Einschalten des Fernlichts, das im Dynamobetrieb zum Edelux in Serie geschaltet ist, ausschließen – die Stromversorgung ist konstant.

Als ich vor meiner Haustür ankomme, werfe ich einen Blick auf den Edelux – und sehe, daß sich innen auf der Scheibe Kondenswasser gebildet hat, am unteren Rand gibt es eine kleine Pfütze. Über nacht stelle ich das Rad mit starker Neigung nach vorn ab bei ca. 17 bis 18 Grad Celsius im trocknen. Am nächsten Tag versuche ich mein Glück im warmen Büro – das Kondenswasser bleibt, auch wenn zunächst eine normale Funktion wiederhergestellt ist.

Noch am gleichen Tag schreibe ich eine Mail mit der Fehlerbeschreibung an Schmidt und man bietet mir an, den mehr als 3 Jahre alten Edelux auf Garantie zu tauschen. Ich soll den alten einfach einschicken. Da ich am Wochenende noch eine kleine Fahrt mit der Speedmachine vorhabe, demontiere ich ihn nicht sofort, sondern verschiebe das auf die folgende Woche. Bei der Demontage stelle ich am vorderen Ring eine kleine Delle fest, vermutlich durch die unsanfte Behandlung meines Rades durch einen besoffenen Fußballfan entstanden – neben der Fehlerbeschreibung teile ich beim Einschicken mit, daß ich das gesehen habe und natürlich einsehe, wenn das Problem mit der Delle zu tun hat, nicht unbedingt einen Garantiefall zu haben.

Am Dienstag schickte ich das Paket mit dem alten Edelux weg, am Donnerstag war es in Tübingen und am Montag (ich lasse immer ins Büro liefern, daher keine Lieferung am Samstag) hatte ich einen auf Garantie getauschten nagelneuen Edelux auf dem Tisch liegen! Der Edelux ist ein bisschen teurer als andere Scheinwerfer – aber er ist nicht nur heller und schicker, der unkomplizierte und schnelle Service bei Schmidt ist einfach unschlagbar und jeden Cent wert!

Test: Aiolos Einspurhänger

Klaus hatte bei Rad der Stadt vor einiger Zeit Interesse an einem reisetauglichen Hänger bekundet. Neben den üblichen Verdächtigen wie Weber oder Bob Yak gab es dort auch den Aiolos – leicht, formschön und aus Berliner Produktion. So wurden wir benachrichtigt, als ein Hänger zum Testen im Laden bereitstand und nahmen uns ein wenig Zeit, um den Einspurer ausgiebig an der HP Velotechnik Streetmachine GTe und der Speedmachine zu testen. Beide Räder sind, trotz Hinterradschwinge, von HP für den Betrieb mit Einspurhängern freigegeben.

Als erstes mußten wir die Kupplung, zunächst an der Streetmachine, montieren. Dazu muss im wesentlichen nur der Schnellspanner am Hinterrad gegen einen speziellen Spanner ausgetauscht werden, auf dessen Enden beidseitig die Deichsel aufgesetzt und arretiert wird. Da die genau auf der Achse passiert (nicht wie etwa bei der Weber-CE-Kupplung versetzt dahinter), mussten wir bei der Streetmachine (und später auch bei der Speedmachine) die Schutzblechhalterungen lösen. Bei der Streetmachine mit Rohloff und Speedbone (wegen Scheibenbremse) war auch danach das Einsetzen des Anhängers noch mit etwas Aufwand verbunden. Selbst wenn die Schutzblechhalterung versetzt würde, wäre dies kein Vorgang den man mehrmals am Tag machen möchte – vor allem nicht bei beladenem Hänger.

Der Anhänger selbst macht einen soliden Eindruck. Mit 3,1kg für den Anhänger (angegebenes Gewicht, wir hatten keine Waage) und nochmals 3,1kg für die passende Tasche aus solidem Material befindet sich die Kombination in einem durchaus akzeptablen Gewichtsbereich. Der Hänger selbst ist nicht gefedert, das Rad ist ein 406 mit Standard-Nabe, so daß man im Bedarfsfalle hier einfach ein Ersatzvorderrad für das Fahrrad, eventuell sogar mit SON, mitführen kann. Die Farbe ist des Aiolos ist bei Bestellungfrei nach RAL wählbar, so daß man ihn passend zum Rad fahren kann. Die Tasche mit stabilem Boden ist über diverse Schlaufen am Rahmen befestigt und liegt zusätzlich auf einer Mittelstange auf. Sie hat oben wasserdichte Reißverschlüsse, einen seitlichen Zugang auf einer Seite und die Möglichkeit, über einen dreiviertelumlaufenden Reisverschluss die Kapazität zu erweitern.

Leer ist der Hänger beim Fahren kaum zu spüren, es ergibt sich am Liegerad ein gefälliges Gesamtbild. Solange die Tasche allerdings nicht beladen ist, klappert der Boden auf der Mittelstrebe – das werten wir allerdings nicht als Nachteil, wer fährt den Hänger schon über längere Strecken leer durch die Gegend?

Um realistischere Testbedingungen zu haben, statteten wir zunächst dem örtlichen Supermarkt einen Besuch ab und besorgten 24 Liter Getränke sowie ein paar Kleinigkeiten, so daß sich mit dem Hänger zusammen ein Gewicht von gut über 30kg ergab. Dieses Gewicht ist beim Anfahren natürlich dann schon zu spüren, jetzt ist auch zu bemerken, wie der Hänger am Hinterrad bei Lenkbewegungen in die jeweilige Richtung nachschiebt. Nach einer kurzen Zeit gewöhnt man sich an das neue Fahrverhalten, der Einspurer folgt selbst bei engen Kurven sauber und spurtreu, so daß das Umfahren von Drängelgittern absolut problemlos vonstatten geht. Merklich bleiben die Seitenkräfte nach leichten Schlenkern allerdings schon und gerade bei höheren Geschwindigkeiten ist manchmal Konzentration gefragt.

Unser nächster Test ist die Steigung. Wir fahren in den Mauerpark, wo eine satte 12%-Rampe auf uns wartet. Wie würden die hohen Trittfrequenzen bei langsamer Fahrt und großer Last mit dem Hänger zu bewältigen sein? Klaus fährt die Rampe mit der Streetmachine souverän hoch. Mal abgesehen vom natürlich bei solch einer Steigung deutlich spürbaren Mehrgewicht gibt es keinerlei Probleme – das Gespann läßt sich ohne Schlenker die Rampe nach oben fahren. Auch die Abfahrt und der damit verbundene Bremstest zeigen keinerlei Probleme auf. Die zweite Abfahrt nehmen wir über einen netten Slalomkurs, auch hier sind die spitzen Kurven problemlos zu fahren, was die Spurlinie angeht kann man getrost ignorieren, daß hinten noch der Hänger dran ist. Schwierig wird es erst, wenn man irgendwo stehen bleibt und rückwärts rangieren muss.

Nach einer kleinen Stärkung im Platzhirsch bauen wir die Kupplung an die Speedmachine um. Auch hier wieder der Akt mit der Schutzblechbefestigung, die wir erst nach Einhängen des Hängers wieder anschrauben können. Die ersten paar Meter mit dem beladenen Hänger sind noch etwas schwankend, doch auch ich gewöhne mich schnell daran.

Mir bleibt auch die Rampe im Mauerpark nicht erspart, die Erfahrungen an der Speedmachine sind die gleichen wie an der Streetmachine: Kein Problem. Dann geht es zur Tankstelle. Am Waschplatz produzieren wir für einige Minuten Sprühnebel. Wir simulieren einen Starkregen und beständiges Spritzwasser bei regennasser Straße – natürlich nicht indem wir den Strahl direkt auf die Tasche halten, sondern durch einen Sprühnebel aus mehreren Metern Entfernung bzw. indem wir den Strahl im Bereich des Hinterrades auf den Boden lenken und so Spritzwasser bei nasser Straße simulieren. Sicher prasselt hier mehr Wasser auf die Tasche ein, als bei einer durchschnittlichen Regenfahrt, eher entspricht das einem stürmischen Starkregen, dafür ist der Zauber nach drei Minuten vorbei und hält nicht einen ganzen Fahrtag an.

Als abschließenden Spaß ziehe ich den beladenen Hänger noch über enge Serpentinen (und Unmengen von Glas) auf den Humboldthhain-Bunker. Auch das geht wieder völlig problemlos, mit einem entsprechenden beladenen Rad sähe das wohl nicht viel anders aus.

Bevor wir den Hänger zum Laden zurückbringen, müssen wir ihn noch entladen. Dabei machen wir dann die Entdeckung, daß es bei der Dichtigkeit der Tasche noch Verbesserungspotential gibt. Obwohl über dem Reißverschluß, mit dem die Kapazität erweitert werden kann, eine Schutzlippe hängt, ist hier Wasser eingedrungen – und zwar soviel, daß die Pappkisten um die Tetrapaks unseres Getränkekaufs so aufgeweicht sind, daß sie beim Rausheben zerfallen. Sicherlich wird in der Praxis dort meist weniger Wasser als in unserem Test unter die Lippe sprühen – allerdings dürfte entweder hier der Zeitfaktor eine Rolle spielen. Oder man nutzt den zusätzlichen Stauraum, dann bedeckt die Schutzlippe den offensichtlich nicht wasserdichten Stoff darunter nicht mehr. Wir würden uns wünschen, daß die Tasche entweder nicht wasserdicht, dafür aber deutlich leichter wäre oder eben eine wasserdichte Tasche, wie man sie von Ortlieb oder Vaude kennt.

Fazit

Selbst der beladene Hänger fährt sich recht angenehm am Liegerad. Mit kleinen Umbauten ist das An- und Abhängen eine schnelle Sache, in vielen Fällen eventuell schneller als das An- und Abhängen der entsprechenden Menge herkömmlicher Taschen. Allerdings fahren sich Streetmachine und Speedmachine mit Gepäck so angenehm und unkritisch, daß sich ein wirklicher Vorteil wohl nur einstellt, wenn die Gepäckmaße einen Hänger bedingen. Eine Verladung in die Bahn oder den Flieger ist mit Hänger komplexer, zumal sich ein Einspurer im abgekoppelten Zustand nur noch tragen läßt, aber nicht einfach mit dem Rad am Boden manövrieren. Wir haben das An- und Abhängen nur zu zweit bewerkstelligt, was allerdings zum Teil auch der Situation mit Schutzblechhaltern bzw. Speedbone geschuldet war. Schnelle Abfahrten, wie wir sie auch mit Reisetaschen am Rad mit 50 bis 60 km/h machen, würden wir beide mit dem Hänger so nicht wagen. Die Option ist aber durchaus interessant, wenn das Rad keinen Gepäckträger bietet. Am Sportrad dürfte dann auch die Möglichkeit des Dynamos am Hänger nochmal besondere Bedeutung kriegen. Die Frage ist, welche Gelegenheiten es sind, wo diese Kombination dann interessant wäre außer bei der Anfahrt zum Rennen.

Das (fast) ideale Naviphone

Navigationsprogramme für Smartphones werden immer ausgefeilter. Die GPS-Chipsätze, zumal in Verbindung mit Assisted GPS werden immer besser. Die Displays übertreffen zumindest in puncto Auflösung und Farbdarstellung die meisten reinen Navigationsgeräte bei weitem. Die Möglichkeiten in Zusammenhang mit der Internetverbindung sind vielfältig.

Aber ein Smartphone ist empfindlich, nicht wasserdicht, meist es hasst Staub und selbst ein paar kleine Spritzer können dem Gerät zum Verhängnis werden.

Casio tritt nun mit einem Gerät an, das zumindest einige der Smartphone-Nachteile für diesen Einsatz nicht mehr haben soll. Leider sind die Informationen noch spärlich. Robust und  wasserdicht (und damit staubfest) soll es sein. Wann es auf den Markt kommt steht noch nicht fest.

Am Bild sieht man aber schon den ersten Minuspunkt: der Stromstecker (und aller Erfahrung nach wird man den benötigen. wenn man auf Tour ist) ist – wie bei vielen Smartphones – auf der linken Seite unten. Was Hersteller (erlebt bei Nokia, HTC) reitet, dort die Micro-USB-Buchse hinzusetzen wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Hängt das Telefon am Strom, so hat man beim Telefonieren ständig das Kabel vor dem Mund (als Rechtshänder). Beim Outdoorphone, z.B. am Fahrradlenker (vom Hauptrahmen beim Liegerad mal ganz zu schweigen) ist diese Stelle der Stromzuführung auch äußerst unpraktisch.

Und eine weitere Befürchtung bleibt: mein gutes altes Garmin GPSMap 60CSx tut unter anderem deswegen so einen guten Dienst, weil es ein transflektives, bei Sonne extrem gut ablesbares Display hat (einzige Problemrichtung: Sonne kommt von vorn…). Bis zu Beweis des Gegenteils hege ich beim G-Shock die Vermutung, daß das Display unter diesen Bedingungen nicht annähernd so gut aubschneiden wird.

Aber grundsätzlich besteht die Hoffnung, daß es vielleicht doch mal irgendwann ein Kombigerät geben wird, das seinen Dienst tut. Ein zentrales Display für die Kommunikation zwischendurch, die Musik, die Navigation und aktuelle Wetterinformationen. Vielleicht sogar ein Regenradar-Layer im Navigationsprogramm, so daß man auf einen Blick abschätzen kann, wann man die Regenklamotten rausholen sollte. Was dann noch fehlt ist die kleine Bluetooth-Kamera, mit der man dann zum Twittern oder für die Live-Übertragung vom Helm, vom Lenkerhalter oder sonstiger Anbringung die Fotos schießen kann, die dann direkt im Smartphone-Navi verfügbar sind.

Genug geträumt. Für heute.