Wir beeilten uns morgens und saßen schon um kurz vor halb acht am Frühstückstisch, gegen halb neun waren wir auf der Straße. Zunächst hieß es, auf unseren Track zurück zu kommen, dann folgten neben einigen schönen Passagen auch wieder viele Passagen auf dem gewohnten Kiessand-Bett. Anfänglich war der Himmel noch grau, Nebel hing in der Luft, später lockerte es nach und nach auf.
Die Fahrt führte uns an Straubing vorbei, später durch Deggendorf. Diverse Umleitungen verlangsamten unser Vorankommen durch undurchsichtige und schlecht ausgeschilderte Radwegführung. Da wir für die letzten drei Fahrtage jeweils ca. 150km auf dem Plan hatten, spulten wir wo möglich die Kilometer in strammem, aber nicht zu forderndem Tritt ab. Bis Passau sahen wir allerdings ohnehin nicht viel von der Donau, da der Weg bestenfalls hinter dem Deich entlangführte, selten drauf und häufig abseits auf irgendwelchen kleinen Straßen oder straßenbegleitenden Radwegen der großen.
In Passau schauten wir zunächst am Zusammenfluß von Donau und Inn vorbei, bevor wir in der Innenstadt, in der an vielen Stellen noch Arbeiten nach de letztjährigen Hochwasser im Gange sind, einkehrten und uns für die nächsten Kilometer stärkten.
Auf den wenigen Kilometern bis Österreich zogen die deutschen Radwegplaner nochmals alle Register, ab der Grenze wurde es bedeutend besser. Zunächst entlang der Straße, später dann immer öfter auch auf eigenen Wegen direkt an der Donau.
Die ruhige Fahrt wurde nur einmal jäh gestört, als Micha plötzlich eine Vollbremsung machte: Die Kette hatte sich verkantet und das Hinterrad blockiert. Mit viel Glück gelang es ihm, ohne Sturz und ohne größere Schäden am Rad davon zu kommen. Der Schreck jedoch saß zunächst einmal tief. Wir pausierten zur tieferen Inspektion noch kurz bei der nächsten Möglichkeit mit Getränkeausschank, dann ging es weiter. Wir hatten uns einen Campingplatz an der Donau fernab der befahrenen Bundesstraße ausgesucht.
Diesen erreichten wir mit Einbruch der Dunkelheit und eine beeindruckend schönen Fahrt an der Donau entlang. Nach dem Aufstellen der Zelte duschten wir, dann kochten wir noch ein Abendessen. Als wir zu in den Schlafsäcken verschwanden, fing es draußen an, zu regnen. Gleichmäßiges Tropfen auf dem Zeltdach plätscherte und sanft in den Schlaf.