Winterpause

Manchmal fehlt es überall: Zeit, Motivation – und wenn dann noch blödes Wetter und vielleicht eine kleine Zwangspause wie nach meiner Kopenhagen-Tour dazu kommen, dann rutscht man einfach rein in eine Pause. Ich hab sie dann einfach zum Prinzip erklärt in den letzten Monaten, habe nur noch Alltagsfahrten unternommen. Und es hat auch mal gut getan. Natürlich hat die Kondition gelitten, das bleibt ja nicht aus.

Glienicker BrückeZum Anfang des neuen Jahres allerdings lockte wunderschönes Wetter: Sonne bei 8°C, alles trocken und freundlich. Da konnte ich nicht anders, als eine Runde auf dem Liegerad anzugehen. Also fragte ich Micha, wie es denn mit einer Runde in Richtung Potsdam stünde und er war natürlich dabei. Je mehr wir uns Potsdam näherten, umso klarer war: so wird der Ausflug viel zu kurz. An der Glienicker Brücke fragten wir uns: Wie weiter? – Und entschieden uns zunächst mal für die Strecke durch den Neuen Garten, die trotz der vergangenen etwas feuchteren Tage problemlos fahrbar war.

TeepauseWannseerunde oder über Fahrland? Na wenn schon, denn schon – wir waren früh dran. Und als wir hinter Marquardt den Berliner Ring kreuzten war nach einem Blick auf das Regenradar (wo sich ein schwächer werdendes Regengebiet zeigte, das auf uns zu zog – uns aber nicht weiter beunruhigte) klar: Wir fahren nach Brandenburg. Zwar waren wir nicht sicher, ob die Fähre Ketzin zu dieser Jahreszeit fahren würde, aber im Notfall gäbe es ja die Option, einfach auf dieser Havelseite auf der Landstraße weiter bis Brandenburg zu fahren.

Wegen des vergleichsweise kleinen Frühstücks planten wir eine Essenspause vor Brandenburg ein. Da in den kleinen Orten kein Bäcker kam, entschieden wir uns, in Ketzin einzukehren – was wir dann im Fährhaus bei regionalen Fischgerichten taten. Fähre KetzinDort sahen wir auch, daß die Fähre ihren Dienst tat und so konnten wir gut gesättigt die weitere Fahrt auf dem schönen Havelradweg abseits des Autoverkehrs fortsetzen.

Ich ließ mein neues GPS spaßeshalber die Route berechnen, musste allerdings etwas eingreifen, damit es auch auf dem Radweg blieb. Nötig war das natürlich nicht, den Weg kannten wir ja beide. Kurz vor Brandenburg fing es dann doch noch an leicht zu regnen, so daß wir entschieden, nicht in die Stadt zu fahren, sondern direkt zum Bahnhof. Dort sahen wir, daß der nächste Zug in zwei Minuten fahren sollte und spurteten mit den Rädern über die Treppen zum Bahnsteig, wo wir den Regionalexpress auch noch erreichten.

Überfahrt zum HavelradwegDie Defizite bei der elektronischen Ticketbuchung – wir kamen ja nicht mehr zum Automaten – glich das freundliche Personal aus: Mit dem DB Navigator kann man keine Strecken im Verbund buchen, mit Touch&Travel (das mittlerweile für den gesamten Bereich gilt), kann man nur einzelne Tickets lösen – Fahrradkarten gibt es mit beiden nicht.

Am Hauptbahnhof ließen wir den Regen, über uns hinweg ziehen und gönnten uns noch einen Tee bzw. Latte Macchiato, anschließend fuhren wir beide heimwärts. Ich wollte wie üblich am Spreeufer entlang fahren, aufgrund der Vollverglasung nach Silvester begrub ich dieses Vorhaben allerdings nach wenigen Metern und kehrte auf die Straße zurück.

Berlin-Brandenburg

Goldener Herbst: Oehna

Nach diversen verregneten Tagen zeigte der Herbst mitten im Oktober nochmal sein schönes Gesicht. Die Wettervorhersage versprach Sonne und angenehme Temperaturen um die 15°C bis 17°C. Als sich Klaus und Norbi via Twitter zu einer Tour in Richtung Südwesten verabredeten konnte ich nicht widerstehen, mich der kleinen Liegeradrunde anzuschließen.

Die Ritter, die immer 'lieg' sagenAm Samstag Vormittag trafen wir uns auf dem Hildegard-Knef-Platz vor dem Bahnhof Südkreuz, als sich die letzten Frühnebelschwaden gerade verzogen. Von dort ging es über Lankwitz nach Süden aus der Stadt. Wir fuhren durch Großbeeren, Kerzendorf und Thyrow. Je weiter wir dem Berliner Speckgürtel entflohen, desto ruhiger wurden die Straßen. In den Wäldern sahen wir Unmengen von Pilzsammlern, auf einigen sonst vom Autoverkehr verschonten Straßen begegneten uns auch einige davon.

Bei Wiesenhagen hinter Trebbin wichen wir auf einen zur Bahnstrecke parallel laufenden Weg aus, auch dieser leider nicht für den Autoverkehr gesperrt, aber wir hatten Glück und trafen nur parkende Autos. Luckenwalde umfuhren wir und kamen in den Einzugsbereich des Flämingskate, womit wir durch schöne, leere Wege belohnt wurden.

Baustelle am FlämingskateDa der Flämingskate allerdings zur Zeit an vielen Stellen ausgebessert wird, trafen wir unvermeidlicherweise auch auf eine der Baustellen. Wir durchfuhren sie vorsichtig, die komplette Asphaltdecke war auf einigen hundert Metern aufgerissen, so daß wir wahlweise auf dem zerfahrenen Schutt oder auf dem Wiesenradn fahren konnten. Anschließend kamen bis zum Ende der Baustelle immer wieder kleine Abschnitte von fünf bis zehn Metern, die nur am Rand umfahren werden konnten. Wir hätten das Stück, ausgestattet mit GPS und guten Karten, sicher auch umfahren können – aber ein wenig schade ist es schon, warum im Rahmen solcher Arbeiten nicht einfach eine Umleitung ausgeschildert werden kann.

Da mir mein Knie offenbar ein paar Ampelsprints der letzten Woche übelgenommen hatte, war mir aber nicht mehr nach Umwegen, so daß wir einige Hügel ausließen und in Richtung Oehna etwas abkürzten. Dort angekommen machten wir noch eine Ehrenrunde durch das (um diese Jahreszeit natürlich geschlossene) Freibad und kehrten dann bei Witte in Oehna ein.

Bei einem guten Schnitzel konnten wir so die Wartezeit auf die Bahn, mit der wir zurück nach Berlin fuhren, im Warmen verkürzen. Nicht, daß es draußen nicht warm war, aber beim Sitzen im Sonnenuntergang wäre es wohl doch draußen zu kühl geworden. Ein kurzer Besuch im Liegeradladen und ein kleiner Umweg zur Lama-Farm neben dem Bahnhof waren noch drin, dann kam auch bald schon der Zug.

Track Südkreuz – Oehna

Herbst 2013: Ostritz – Zittau

Gegen acht Uhr wachten wir auf, packten unsere Sachen und gingen anschließend zum Frühstück. Das Frühstück war dem Ort entsprechend, einfach aber reichhaltig.

Kloster MarienthalDer Tag war sonnig, wenn auch nicht ganz so klar wie die Tage zuvor. Und er sagte uns von Anfang an: Fahrt heim. Zunächst fuhren wir vom Hof des Klosters zu dem am vorigen Abend erspähten vermeintlichen Eingang des weiteren Weges, nur um bei genauerem Hinsehen zu bemerken, daß es der falsche war. Als wir – nach dem Überqueren des Klosterhofes – dann den richtigen fanden, war dieser landschaftlich wunderschön, allerdings nicht asphaltiert. Offenbar wurde daran gearbeitet, es gab Baustellen und immer wieder Stellen mit gröberem Schotter, so daß wir sehr aufpassen mussten.

Micha merkte schon bald, daß die beiden zurückliegenden 140-Kilometer-Tage gegen den heftigen Wind bei den vorherrschenden Temperaturen (12°C-15°C tagsüber, abends bedeutend kühler) nicht die richtige Umgebung bei rheumatischen Beschwerden sind – ihm taten die Gelenke weh und auch ich merkte, daß nach der langen Pause zwei dermassen anstrengende Tage ihre Spuren hinterließen. So war uns alsbald klar, von unserem Plan zum Jested hinauf zu fahren sollten wir Abstand nehmen. Ich wollte nach dem Schneetreiben und Nebel der Ostertour 2012 noch einmal bei klarem Wetter dort hinauf, um den Ausblick zu genießen. Aber nicht diesmal, die Gegend läd zu weiteren Touren ein.

Oder-Neisse-Radweg zwischen Ostritz und ZittauDennoch, wir genossen den Weg entlang der Neisse, die hier in einem engen Tal verläuft. Ab und zu seiht man eine Bahnstrecke, die sich am Abhang entlang schlängelt oder auf hohen Brücken kreuzt, sonst gibt es nur den Weg, ein paar Grenzpfähle, Wasser und Bäume. Um diese Jahreszeit sind kaum Touristen da, das ist allerdings auch der Tatsache geschuldet, daß von der anderen Seite der Weg wegen der Baustellen gesperrt ist, wie wir später merken.

Vor Zittau geht es noch entlang einer Straße auf einem größtenteils gut ausgebauten Radweg. In der Ferne erspähe ich Jested, 1012 Meter hoch und dann noch der markante Turm. Zwischen Jested und uns liegen vielleicht 20 Kilometer Luftlinie, etwas mehr als 30km Straße – aber 800 Höhenmeter rein ohne die Tatsache, daß wir zwischendurch noch ein paar mal erklommene Höhenmeter wieder hergeben müssen. Das ist in diesem Zustand nicht schaffbar. Außerdem gibt Michas Nabe am hinteren Rad seltsame Geräusche von sich und läuft unsauber.

In Zittau fahren wir in die Innenstadt und setzen uns erstmal in ein Café. Kuchen und Getränk als Stärkung geben uns die Chance, zumindest noch zum Dreiländereck zu fahren – damit wir auf der Tour (bisher nur auf der deutschen Seite) auch offiziell noch Polen und Tschechien besucht haben. Wir entscheiden uns für den kleinen G4-Track auf polnischer Seite, der dennoch halbwegs fahrbahr ist. Mit einem kleinen Hindernis: Nach ein paar hundert Metern gibt es ein häßliches Geräusch und Micha stoppt unvermittelt. Ein kleiner Ast hatte sich in den Speichen verfangen und das Schutzblech aufgefaltet. Definitiv, irgendwas wollte uns sagen: Ab nach Hause. Aber das Dreiländereck musste noch sein!

Dreiländereck Tschechien-Deutschland-Polen

Wir winkten zwei Radfahrern, die auf der deutschen Seite standen und feststellten, daß es weit und breit keinen (nutzbaren) Übergang gibt mit einem freundlichen “Viele Grüße aus Tschechien!” zu, genossen die schöne Landschaft und den Blick auf die Berge, dann fuhren wir zum Bahnhof Zittau. Der Automat war langsam und wenig hilfreich, so buchte ich per Smartphone schnell die Tickets und vertraute darauf, daß wir im Zug die Fahrradtickets (Fernverkehr, denn wir wollten ab Dresden mit dem EC weiter) kaufen könnten – das stellte sich als falsche Annahme heraus, die freundliche Schaffnerin vetraute aber wegen unseres Tickets nach Berlin darauf, daß wir uns in Dresden die korrekten Fahrradkarten besorgen würden.

Vor der Augustusbrücke, DresdenDort im Reisezentrum stellten wir fest, daß trotz Herbst und Samstag alle Fahrradplätze in den durchgehenden Eurocity nach Südkreuz ausgebucht waren. Wir entschieden uns dafür, einfach zwei Stunden in Dresden zu verbringen, noch kurz die Elbe zu besuchen und dann auf gut Glück am Zug, der hier einen langen Aufenthalt hat, aufzutauchen um den Zugchef zu fragen, ob er vielleicht dennoch Platz für unsere Räder hätte. Dieser Plan ging auch auf, ich wusste, welche Wagennummer der für uns passende Fahrradwagen haben würde, wir positionierten uns und, wohl auch weil wir versicherten, unsere Räder sicher und platzsparend abstellen zu können und schnell beim Ein- und Ausstieg zu sein, durften wir mit.

Auf dem Rückweg saßen wir im Speisewagen (der ÖBB Speisewagen gefällt mir ja immer wieder, auch preislich!), konnten endlich unsere Fahrradtickets lösen und ließen die Landschaft an uns vorbei ziehen. Uns beide hatte hatte die Tour mehr mitgenommen als gedacht, aber es war auf jeden Fall ein würdiger und sehr schöner Saisonabschluß. In Südkreuz trennten sich unsere Wege, jeder fuhr noch die wenigen Kilometer nach Hause und fiel wohl bald wohlverdient ins heimische Bett.

Ostritz – Zittau

Herbst 2013: Cottbus – Ostritz

Als wir nach dem Aufräumen und Packen die Tür unseres Zimmers öffneten, erwartete uns bereits das fertig angerichtete Frühstück, wir mussten nur noch den Tee aufbrühen. Draußen schien die Sonne, es war kühl, aber nicht wirklich kalt, vor allem aber nicht feucht. Wir hatten noch Zeit, konnten in Ruhe packen. Um 10 Uhr waren wir fertig und erwarteten Jens, den Erbauer des Forumsladers, vor der Tür der Pension.
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Er kam auch bald, Aufrecht, aber natürlich mit stilechter Elektronik und Prototypen für die nächsten Verbesserungen des Laders am Lenker montiert. Gemeinsam ging es zunächst in Richtung Forst, das ist gut 25 Kilometer östlich von Cottbus und direkt an der Neiße gelegen. Auf dem Weg, großenteils auf Radwegen und Fahrradstraßen oder zumindest sehr ruhigen Straßen  kamen wir noch an einem alten Tagebau vorbei, der mittlerweile geflutet wird. Renaturierung ist das Stichwort. In der Ferne war noch ein großer Abraumbagger zu sehen, der fleißig Hügelchen in der Landschaft modellierte. Ein wenig wie auf Magrathea kommt man sich hier vor.
imageAn der Neiße angeommen, verabschiedete sich Jens und machte sich wieder auf den Rükweg, wir setzten unsere Tour am Fluß fort. Der Radweg it herrlich ausgebaut und die Landschaft ist idyllisch und wunderschön, besonders natürlich bei klarem Wetter mit blauem Himmel und Sonne. Auch wenn uns weiterhin starker Gegenwind kräftig ausbremste.

Nach einigen Teepausen kehrten wir zum Mittagessen schließlich in Bad Muskau ein. Wir trafen hier Radwanderer, die aus der Gegenrichtung kamen und uns den den Tipp mit Kloster Morgenthal gaben, einige Kilometer hinter Görlitz gelegen. WIr behielten das im Hinterkopf, da es streckenmäßig noch gut machbar war und sehr schön sein sollte.
Je näher wir Görlitz kamen, desto hügliger wurde die Landschaft. Die Radroute verläuft hier oft auf kleinen Straßen parallel zur Hauptstraße, die dann allerdings die Angewohnheit haben, immer wieder in fiesen Rampen zur Hauptstraße aufzuschließen. Auch fährt man diverse Kilometer direkt an der Straße entlang.
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Am Ortseingang von Görlitz führt der offizielle Radweg, der bis hierhin aus mustergültigen Wegen bestand, dann an einigen Stellen über kleine und enge Kies- bzw. Schotterwege. Da es mittlerweile dunkel war, waren wir froh um unsere extraordinäre Beleuchtung am Rad. Schlimmer war allerdings das Gekurve auf teilweise fiesem Kopfsteinpflaster in engen vewinkelten Gassen durch das mit heftigen Steigungen durchzogene Görlitz. So schön der Anblick des Neißetals im Dunkeln ist und so idyllisch der Dorfkern auch aussehen mag – mit dem Rad ist es teilweise eine Qual den Ort zu durchqueren.
Hat man Görlitz hinter sich gelassen, wird es flacher, irgendwann geht es auch wieder auf sehr guten Fahrradwegen durch die Landschaft, nur für einige Kilometer müssen wir auf die Hauptstraße.
Schließlich erreichen wir Ostritz und das Kloster, bei dem wir zwischenzeitlich reserviert hatten, um 21 Uhr. Dankenswerterweise gibt es in der Klosterschänke sogar noch etwas zu essen. Die Zimmer sind überraschend modern eingerichtet, die Preise sind dennoch angenehm niedrig, sowohl für das Essen, als auch für die Übernachtung.

Cottbus – Ostritz

Herbst 2013: Berlin – Cottbus

Nachdem mir die Kopenhagen-Tour ja eine Zwangspause beschert hatte, plante ich mit Micha noch eine kleine Saisonabschlusstour. Wir waren uns einig, daß wir es ruhig angehen lassen wollten, setzten uns keine großen Ziele und planten entlang unserer Route auch jede Menge Ausstiegspunkte mit ein, um im Zweifel einfach per Bahn nach Berlin zurückzufahren. Auch die Strecken sind eher von harmloser Länge und größtenteils flach. Nur für den ersten Tag nahmen wir uns ein längeres Stück vor, um den bekannten Gefilden zu zu entfliehen, möglichst bald di Straßen hinter uns zu lassen – und um die Möglichkeit zu nutzen, vielleicht noch Jens zu treffen, von dem unsere Ladeelektronik an den Rädern stammt.

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Wir trafen uns um kurz nach 10 Uhr bei Micha, fuhren dann geradewegs, es war ja Feiertag, aus Berlin raus. Schon beim Umrunden des dysfunktionalen Möchtegern-Flughafens südlich der Stadt war uns klar, der kräftige Südostwind (keine Überraschung, wir kannten ja die Wettervorhersagen) würde uns das Leben heute schwer machen. Trotzdem fuhren wir langsam, aber doch beständig gegen den Wind an und lagen gut in der großzügig geplanten Zeit. Von Zeit zu Zeit begegneten uns Rennradler, die, wenn sie in der gleichen Richtung fuhren, ebenso mit dem heftigen Wind kämpften. Auf vielen ruhigen Wegen oder gut ausgebauten Radwegen ging es in Richtung Spreewald. Einige der Straßen möchte man aber vermutlich kaum außerhalb von Ferien und Feiertagsverkehr erleben.
Die Radweit-Route umgeht die meisten Ortschaften am Weg, wegen des Feiertags sind die Möglichkeiten ohnehin begrenzt – also haben wir vorgesorgt und Kocher und Essen mitgenommen. Bei ungefähr der Hälfte der Strecke fahren wir ein kleines Stück in einem Waldweg und finden ein sonniges Plätzchen im Windschatten der Bäume. Bei Musik aus der Entertainment-Anlage kochen wir mein in en letzten Wochen ausprobiertes Reisgericht, allerdings statt mit Thunfisch mit Rindfleisch aus der Dose. Ganz ehrlich: Nicht nachmachen. Thunfisch ist bedeutend besser. Vermutlich auch, wenn man sonst keinen mag.

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Wir werden satt und so geht es weiter durch den Spreewald. Einige Orte sind mit Touristen geradezu überlaufen, auf manchen Strecken ist man quasi allein auf weiter Flur – namentlich überall da, wo man mit dem Auto nicht hinkommt. Zumindest fast allein, die Eingeborenen hier befahren alle Wege, die nicht rigoros verpollert sind mit ihren Blechbüchsen, unabhängig von gegenteiliger Beschilderung. Man muss aber positiv anmerken, daß wir heute im Großen und Ganzen (Ausnahmen gibt es immer) mit ausreichend Abstand und wenig Gefährdung überholt wurden. Eine nicht alltägliche Erfahrung auf Brandenburger Straßen.

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Auf einer der ruhigen Straßen wurden wir von einem Auto in weitem Abstand überholt. Ein paar hundert Meter weiter hält der Wagen quer auf der Straße stehend an. Als wir näher kommen, wird ein Foto von uns gemacht, dann gibt der Fahrer wieder Gas und braust davon. Eine skurrile Situation, das kenne ich eher aus Südeuropa.
Die letzten Kilometer nach Cottbus fahren wir auf gut ausgebauten Radwegen, oft weit abseits der Straße. Die Dämmerung bricht herein, genug für das Fahren mit dem Edelux, noch nicht genug für den Einsatz unseres Fernlichts. Um kurz nach 19 Uhr erreichen wir unsere Pension. Wir beziehen das Zimmer und laufen zum nächsten Restaurant (ca. 15min Fußweg – aber immerhin!), wo wir uns nochmals verpflegen. Anschließend heisst es noch duschen, bloggen und endlich: schlafen.

Berlin – Cottbus