Beaucaire – Montélimar

Nach einem Frühstück bei meinen Gastgebern rollte ich vom Hügel fast ohne treten bis an die Rhône hinunter. Die ersten 45km der Strecke legte ich auf Straßen zurück, die jedoch größtenteils ruhig waren, so dass das Fahren nicht allzu stressig war. Es gibt hier Teilstücke der Via Rhona Radroute, die nicht asphaltiert sind. Zwar sind die Oberflächen in der Regel recht gut, aber mit meinen 28mm Reifen fahre ich dann doch lieber Straße.

An Avignon fuhr ich nahezu ohne Kontakt mit der Stadt vorbei. Außer Avignon (wo es auch noch zu früh gewesen wäre) lagen aber nicht viele größere Orte am Weg. Ich versuchte – zu korrekten französischen Zeiten – mein Glück mit einem Abstecher nach Mondragon, doch außer einer Bar, in der ich zumindest etwas trinken konnte, war dort nichts. Vor allem kein Essen.

Die nächste Attraktion war das Kernkraftwerk Tricastin mit dem umliegenden Anlagen. Die hohen Kühltürme dampften nicht, ob nun wegen der Hitze oder wegen Drosselung, weil das Wasser der umliegenden Gewässer bereits wieder zu sehr erhitzt war, ließ sich nicht klären.

Pierrelatte, wo ich im letzten Jahr abgestiegen war, umfuhr ich diesmal – allerdings auf nicht oder schlecht asphaltierten Wegen, deren Zustand in den Karten nicht korrekt markiert war. Dafür kam ich am Modellflugplatz vorbei, wo gerade Modelle mit Turbinen geflogen wurden. Wenigstens gab es also etwas Show als Entschädigung.

Ich entschied mich, nach Montélimar abzubiegen. Der Ort ist hinreichend groß und nett und nach 120km waren die Energiereserven eines französischen Frühstücks auch aufgebraucht. In Montélimar gab es im kleinen Pavillon im Park gegenüber des Bahnhofs sogar um 20 vor 4 Pizza, so dass ich einen Snack hatte, während ich ein Hotel suchte.

Nach dem Checkin begab ich mich auf’s Zimmer, duschte und wusch meine durgeschwitzten Klamotten aus. Zuvor hatte ich die Klimaanlage eingeschaltet. Als ich aus dem Bad kam hörte ich verdächtige Geräusche – die Klimaanlage tropfte in Mengen, die den Fußboden des Zimmers fluteten und den darunter stehenden Mülleimer bereits zur Hälfte gefüllt hatten. So musste ich in ein anderes Zimmer umziehen.

Am Abend gönnte ich mir noch einen Spaziergang durch die Stadt und ein Abendessen, dann ging es ab ins Bett..

Spring15: Serièrres – Tain-l’Hermitage / Avignon

Der Morgen startete grau, aber trocken. Das Frühstück im Hotel war französisch (und damit nur bedingt für Radfahrer geeignet), aber vermutlich das einzige weit und breit. Und der Wind blies unvermindert mit bis zu 30km/h aus Richtung Süd.

image

Auf der Via Rhona, unserer Radroute, wurde gebaut, aber die Umleitung ging über sehr ruhige Strassen. Nur voran kamen wir kaum: der Wind bremste und Micha mache sein Knie zu schaffen. Mit diversen Pausen kämpften wir uns weiter. Wir folgten dem Radweg an einigen neu ausgebauten Stellen, die noch nicht in unserer Routenplanung vorhanden waren, aber es half alles nichts. An dieser Stelle weiter zu machen wäre kaum vertretbar gewesen. Und so beschlossen wir in Tain-l’Hermitage bei einem kleinen Snack, mit dem Zug nach Avignon zu fahren, um uns einen Ruhetag zu “erkaufen“.
In Avignon suchen wir uns ein preiswertes Hotel, dann schlenderten wir durch die Altstadt und besuchten die berühmte Ruine der Brücke aus dem Lied.

Track Serièrres – Tain-l’Hermitage / Avignon