Liegerad auf Eis und Schnee

Nachdem ich tags zuvor mit meinem T300 28 Kilometer durch Berlin gefahren war, war am Mittwoch natürlich die Speedmachine dran. Die Temperatur lag knapp unter null – und es schneite. Der Weg zum Büro war also durchaus spannend – mangels einer geeigneten Fahrradbrille piekste der Schnee in den Augen und natürlich war es auch ein wenig glatt.

Im Büro habe ich heute meinen M5 CrMo Lowracer auf die Rolle gestellt, um den Ausleger und die Schaltung endlich richtig einzustellen. Auch wenn im Moment das Wetter wohl wenig geeignet ist, um mit der Rennliege fahren zu üben.

Abends ging es dann noch zum Weihnachtstreffen der Rennradgruppe. Auf dem Weg mußte ich über einige vereiste Straße und zugefrorene Pfützen fahren, was besser als erwartet funktionierte. Auf dem Rückweg bin ich über größere Straßen mit weniger Eis gefahren. Da aber die Speedmachine draußen gestanden hatte, hatte ich mit einem eingefrorenen Bremszug der Vorderradbremse zu kämpfen. Mit etwas mehr Kraft als ewartet konnte ich bremsen, aber die Bremse sprang nicht immer von allein komplett zurück. Da mußte ich nun aber durch, denn ausgerechnet bei der Gefahr von glatten Stellen, die im Dunkeln nicht immer vorher auszumachen sind, wollte ich nicht allein mit der Hinterradbremse hantieren.

Ging aber alles gut.

Fertig (vorläufig)

Am Samstag bekam der Lowracer ein kompletten Satz neuer Züge und Zughüllen für die Schaltung und die vordere Bremse. Zugegebenermaßen konnte ich es kaum erwarten alles komplett fertig zu bekommen und habe mich aus Zeitgründen entschieden, die Züge einfach beim Radhändler gleich montieren zu lassen. manchmal obsiegt eben doch die Faulheit – abgesehen von einer gewissen Termindichte am Wochenende.

Ein lustige Anekdote am Rande: Auf dem Weg zum Radladen (diesmal nicht der bei mir gegenüber) sprach mich jemand auf das Rad an – selbst ein Liegeradler (wenn auch zu diesem Zeitpunkt auf dem Upright unterwegs), der von meinem Kauf schon im Liegeradforum gelesen hatte. Zufälle gibt es manchmal, die sind wirklich erstaunlich!

Für den vorderen Schaltzug ließ ich mir gleich eine Führung wie für den hinteren montieren. Damit ist der Aufbau am Lenker jetzt sehr sauber und die Zughülle ist weniger knickgefährdet. Es sind jetzt durchweg beschwichtete Züge für leichtes Schalten und Bremsen verbaut.

Für die hintere Bremse bekam ich vom Händler zwei neue Plastikringe mit, so daß ich die Zylinder neu ausrichten konnte und den Radabstand justieren konnte. Damit ist die Überholung nun abgeschlossen. Vor mir liegt nur noch (vermutlich auf der Rolle) die Feineinstellung der Auslegerlänge und der Schaltung.

Und dann warte ich auf das passende Wetter.

M5 Lowracer – ein Puzzle in hundert Teilen

Nachdem ich heute morgen die zentrierten und nachgespannten Räder und den Ausleger mit dem wieder eingesetzten Tretlager vom Fahrradladen gegenüber abholen konnte, Dre frisch lackierte Ausleger glänzthatte ich dann heute abend doch nichts besseres zu tun, als die vielen Einzelteile wieder zu einem großen ganzen zusammenzusetzen.

Eigentlich wäre heute eine nette kleine Statdrunde mit der Rennradgruppe drangewesen, aber ich wollte meine Neuerwerbung endlich wieder in einem brauchbaren Zustand vor mir sehen und auch das Chaos in meinem Wohnzimmer langsam etwas eindämmen – also entschied ich mich, keine 25km auf der Speedmachine zu fahren, sondern den Schraubenzieher zur Hand zu nehmen.

Beim Zusammensetzen achtete ich darauf, an allen passenden Stellen doch etwas nachzufetten. Als erstes kamen die Räder wieder dran, damit ich das Rad wieder aufstellen konnte. Dann der Ausleger, damit ich als nächstes die Kette korrekt spannen konnte. Ich setzte den Lenker zusammen und paßte dessen Länge meinen langen Armen an, Das stolze Rad in neuem Glanzdann kamen die ganzen Kleinteile: Züge verlegen, Bremse festschrauben und einstellen, Schaltung wieder anbringen und justieren.

Ich hatte zuerst überlegt, den alten Tacho zu behalten, aber mich dann doch entschieden, einen neuen mit Temperatur- und Steigungsanzeige zu besorgen. Dieser wure also auch montiert. Als letztes folgte noch der Sitz – und schon war aus dem Puzzle wieder ein schönes Fahrrad geworden.

Ich nahm meine Rennliege dann mit runter auf die Straße, um mit etwas mehr Platz zu testen, ob meine über-den-Daumen-Einstellungen so annähernd hinkamen (kamen sie) und dann war es auch schon Zeit, zur Pizzeria zu laufen, um meine Rennradler noch schnell abzupassen. Fahren habe ich mich ohne Licht im Dunkeln in Schlangenlinien nicht wirklich getraut.

Scheitelpunkt bei der Lowracer-Instandsetzung

Nachdem die letzten Tage im wesentlichen daraus bestanden, den M5 CrMo Lowracer in seine Einzelteile zu zerlegen und alles zu inspizieren und zu säubern habe ich heute je nach Sichtweise den Scheitelpunkt oder die Talsohle erreicht. Die Räder sind zum Zentrieren beim Fahrradladen gegenüber und das Tretlager ist aus dem Ausleger ausgebaut.

Der Ausleger hat eine komplette Lackierung bekommen und glänzt wieder durchgehend schwarz. Zum Entfernen des letzten Rosts hat Solon Werkzeuge benutzt, deren Existenz ich nichtmal erahnte – wie gut, wenn man Freunde hat, die sich mit sowas auskennen. Morgen kommt das Tretlager wieder rein. Dann ist dieser Teil schonmal fertig zum Einbau.

Die SRAM Rocket Schaltgriffe am Lenker erwiesen sich als widerspenstig, da die fragliche zu lackierende Stelle am Lenker aber eh dort liegt, wo der Tacho drüber kommt mußte die lackierung hier auch nicht optisch perfekt werden, sondern im wesentlich zweckmäßig als Korrosionsschutz dienen. Das konnten wir auch mit montierten Schaltgriffen problemlos machen. Somit warte ich hier noch das Durchtrocknen des Lacks ab, dann kann der Lenker auch wieder montiert werden.

Morgen ist eh keine Zeit zum Basteln und für Freitag verordne ich mir mal eine kleine Fahrrad-Bastel-Pause. Das Wochenende will ich dann nutzen, um aus dem Puzzle wieder ein schicken Flitzer zu machen. Der dann allerdings erstmal dekorativ in meinem Wohnzimmer bleiben darf, denn die Wettervorhersage verspricht für das Wochenende und die kommende Woche Schnee und eisige Temperaturen – sicher nicht die besten Voraussetzungen, den Umgang mit dem neuen Fahrzeug zu erlernen.

Rennliege: Die Instandsetzung geht weiter

Natürlich ging es heute wieder ein wenig weiter mit meinem kleinen Winterprojekt. Fast nackter M5 CrMo Lowracer RahmenKlar, ich hätte den Lowracer einfach so lassen können, wie er war, ein paar kleine Einstellungen vornehmen – und wegen des miesen Wetters doch nicht fahren (lernen) können. Aber ich habe mich ja wie erwähnt entschlossen, mein Rennliegerad erstmal fast komplett auseinanderzunehmen und ihn liebevoll wieder herzurichten.

Die Demontage ging also weiter. Die Räder stehen jetzt bereit, um sie zum Nachspannen der Speichen (falls nötig) und zentrieren (Hinterrad) zum Fahrradladen zu geben. Sonderlich dreckig waren die Räder eigentlich nicht, aber wenn man sie eh abnimmt, dann kann man sie natürlich noch etwas einfacher säubern.

Auch der Rahmen ist wieder ein Stück sauberer. Demontierter AuslegerDa ich keine Schutzkleber bekommen habe, um die Stellen, wo die Züge vorbeilaufen abzukleben, blieb es aber zunächst bei der Grundreinigung – Radglanz bzw. Wachs kann erst drauf, nachdem die Klebchen an Ort und Stelle sitzen. Ein paar Stellen habe ich auch schon mit Politur behandelt.

Ferner habe ich den Tretausleger komplett abgenommen. Räder bereit zum ZentrierenSo konnte ich die Innenseite des Rahmens nach einem kurzen trockenen auswischen mit Wachs konservieren. Im hinteren Bereich des Rahmens werde ich das Einsprühen des Wachses erst später vornehmen. Zudem will ich einige Gewindeöffnungen später noch mit Schrauben verschließen.

Durch das Entfernen der Kabelbinder laufen die Züge derzeit sehr locker, so daß ich in den kommenden Tagen auch den Lenker einmal von innen konservieren werde. Außerdem kommt dann die Entscheidung, wie ich die zwei kleinen Stellen an Ausleger und Lenker behandeln werde, wo etwas Lack fehlt.