Frühlingskontrollen der Polizei

Wie in jedem Frühjahr finden auch diesmal wieder die hinlänglich bekannten Schwerpunktkontrollen der Berliner Polizei zum Radverkehr statt. Zwischen dem 05. und 12. April wird die Polzei insbesondere an Unfallschwerpunkten, aber auch an anderen neuralgischen Stellen im Stadtgebiet besonderes Augenmerk auf die Radfahrer, aber auch auf das Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern legen.

Bei Radfahrern wird hauptsächlich auf das Befahren von Gehwegen und Fußgängerzonen geachtet sowie auf das befahren von Radwegen in verkehrter Richtung. Von Rotlichtverstößen etc. wollen wir hier mal garnicht anfangen, das versteht sich wohl von selbst. Bei den Autofahrern wird vor allem auf das verhalten beim Rechtsabbiegen geachtet.

Grundsätzlich gehe ich ja davon aus, daß sich der Großteil meiner Leserschaft da ohnehin keine Sorgen machen muß, weil wir wohl alle zu den friedlichen radfahrern gehören, die Vorfahrtsregeln (auch wenn es um die Vorfahrt anderer geht) kennen und beachten. Aber der Hinweis könnte angebracht sein, daß man gerade in dieser Zeit vieleicht auch auf die Einhaltung der eher unsinnigen Regeln etwas achten sollte. Wer also mit batterie-Licht unterwegs ist, sollte das auchdabei haben, wenn er nur tagsüber bei hellstem Sonnenschein zum Einkaufen fährt. Klingel, ein geordnetes Maß an Reflektoren, mindestens um den guten Willen zu bekunden können so manch unnötige Diskussion dann vielleicht auch verkürzen.

Und wer nach der Ankündigung mit seinem Fixie ohne Schnörkel in die Kontrolle fährt, der ist ohnehin selbst schuld, oder?

Einmal falsch abgebogen…

Für den letzten Samstag hatte ich mich kurzfristig entschlossen, meine erste RTF in diesem Jahr mitzufahren.  Mit Bekannten von der [[rennradgruppe.de]] wollte ich relativ gemütlich die mittlere Runde, also 76km, absolvieren. Nach den Erfahrungen des letzten Wochenendes erschien mir dies als eine geeignete Distanz, um langsam auch wieder auf der Speedmachine auf Touren zu kommen.

Unser Treffen war auf 09:30 Uhr am Startort in Britz angesetzt, um die Anmeldung dann zeitig hinter uns zu bringen und mit der ersten Gruppe gleich um 10 Uhr zu starten. Für eine RTF sind alles sehr moderate Zeiten, alles andere hätte ich mir vermutlich im Moment auch nicht angetan. In einer größeren Gruppe ging es dann los, zunächst mal südlich aus Berlin heraus. In der gruppe fuhr es sichleicht, der Wind blies auch von hinten. Nicht stark genug, um wirklich schon Angst vor dem Rückweg  zu bekommen, aber auf dem Tacho doch merklich. Die Geschwindigkeit der Gruppe hielt sich knapp über 30 km/h in der Ebene und so ging es zum ersten Kontrollpunkt mit gewohnt liebevoll gestalteter RTF-Verpflegung.

Auf dem weiteren Weg rief Manuela plötzlich, daß sie ein Schild gesehen hätte, auf dem „111“ stand – und uns wurde klar, daß wir wohl falsch abgebogen waren für die 76-km-Runde. In der Gruppe waren auch kaum noch am Start ausgeteilten RTF-Startnummern zu sehen, sondern größtenteils die BDR-Nummern der ernsthafteren Fahrer. Die Gruppe war kleiner und das Tempo zog an jeder kleinen Steigung auch gern mal eher an, als abzufallen (das ist so eien typische Rennradler-Marotte, die mich mit der schweren Speedmachine dann schnell an die Grenzen treibt).

Auch nach den nächsten Kontrollpunkten verkleinerten sich die Gruppen weiter, die Runde drehte gen Norden und wir bekamen den Gegenwind zu spüren. Ich versuchte tapfer an der Gruppe dranzubleiben, auch wenn das schwer wurde. Ich fuhr meist als letzter der Gruppe (sich mit dem Liegerad in die Mitte zu mischen wird aus verständlichen Gründen nicht gern gesehen), wo der Zieharmonika-Effekt dann allerdings zuschlägt und auch der WIindschatten nicht mehr ideal ist.

Ca. 15 km vor dem Ziel ließ ich die Gruppe dann abreißen und fuhr mit drei weiteren Radlern zusammen, später nur im lockeren Verband mit einem. Und die letzten Kilometer schlauchten. Inklusive der Anfahrt war ich bei über 100km, der Distanz, die ich sonst inklusive An- und Abfahrt ungefähr zu Hause gehabt hätte. Meine Krafteinteilung stimmte nicht mehr, meine Trinkflasche näherte sich dem Ende. Klar,wenn plötzlich 35km mehr als geplant anstehen. trotzdem hielt ich tapfer durch und rollte mit einem Netto-Schnitt (inklusive Anfahrt durch die Stadt) von 27,1km/h und 122km auf dem Tacho ins Ziel.

Nach einem netten Ausklang – Zusammensitzen, Quatschen, Trinken und Essen – ging es dann schließlich noch auf den Heimweg. Ich spürte meine Beine deutlich und fuhr nicht allzu schnell, so daß ich am Ende bei 134km und 26,6 km/h Nettoschnitt zu Hause ankam. Mehr als Dusche und Couch war dann allerdings nicht mehr wirklich drin – abends zum restaurant fuhr ich dann mit der S-Bahn. In diesem Falle wohl verzeihlich.

Track RTF Britzer Moewenroller

Motivationswochenende!

Die letzten zwei Wochen waren bei mir von einigem beruflichen und privaten Streß geprägt, der dazu führte, daß ich weniger als sonst auf dem Rad saß. Die Lust war weg, ich fühlte mich müde. Auch wenn es Kraft gekostet hat: aber an diesem Wochenende habe ich mir selbst einen kleinen Tritt in den Arsch verpasst und mich aufs Rad gesetzt. Herausgekommen sind bei wunderbarem Wetter zwei schöne Touren auf der Speedmachine, die die Lust am Fahren zurückgebracht haben und vor allem eine gewisse Sehnsucht geweckt haben nach Touren. Ich hoffe, das bringt mich dazu, endlich mal den Sommerurlaub zu planen.

Zu den beiden netten Ausflügen werde ich dann diese Woche noch Artikelchen veröffentlichen. Nicht besonderes, aber es lohnt sich – zumindest mal für mich selbst!

Der Grüne Pfeil

Einen Wecker hatte ich mir nicht gestellt für diesen Samstag morgen. Ich dachte mir einfach, wenn ich früh genug für das Treffen um 10:30 Uhr wach bin, dann fahre ich eine schöne MTB-Runde mit ein paar Leuten, wenn nicht, dann fahr ich später allein eine kleine Runde. Ich wachte um 9 Uhr auf. Früh genug.

Ich kalkulierte ca. 20-25 Minuten Fahrt bis zum Treffpunkt ein und ließ es ruhig angehen. Das vordere Schutzblech noch festschrauben, das mir bei der vorigen Fahrt zweimal abgesprungen war, Wasserflasche füllen, anziehen. Die Kette hatte ich schon am Abend gepflegt. Ich wollte noch kurz ein Brötchen vom Bäcker als Frühstück holen vor dem Losfahren. Doch dann fiel mir auf, daß ich irgendwie den falschen S-Bahnhof im Sinn hatte. Ich dachte die ganze Zeit an S Messe Süd, das Treffen war aber am S Heerstraße. Ein paar Minuten mehr zu fahren. Also das Brötchen auslassen und auf den Laden im S-Bahnhof spekulieren.

Gegen den teilweise fiesen Nordwind kämpfte ich mich mit leerem Magen als zum Treffpunkt, wo die anderen drei schon bereitstanden. Der Laden im Bahnhof erwies sich allerdings als Dönerbude. Keine ideale Wahl, aber ein Schafskäse-Börek war jetzt die einzige Chance. Ich shcaffte nur etwas mehr als die Hälfte von dem fettigen Gebäck, dann noch kurz einen Schluck aus der Flasche und los ging es. Schon ziemlich flink. Kurz hinter dem Teufelsberg bogen wir am Parkplatz Teufelssee in den Wald ab und folgten der mit grünen Pfeilen markierten Strecke – und ich merkte, daß die anderen deutlich erfahrenere Mountainbiker waren als ich: Wenn es bergab ging, preschten sie mit Geschwindigkeiten über den gefrorenen Boden – es herrschten ca. -3°C bis -4°C, mit seinen Wurzeln, die ich mir so nicht ganbz zutraute. Das konnte ja noch heiter werden!

Schon an der ersten Steigung sprang mir die Kette nach innen ab. Kein großes Problem, ich schaltete etwas vorsichtiger und es konnte weiter gehen. Aufgrund der Geschwindigkeit kriegte ich vom Wald und der Umgebung bald weniger mit, als wenn wir nachts fuhren, es machte aber einen Heidenspaß und auch wenn ich manchmal etwas langsamer war als meine Begleiter hatte ich nicht das Gefühl, sie über Gebühr aufzuhalten und sie begegneten mir auch mir Nachsicht.

Auf verschlungenen Pfaden brausten wir bis zum Wannseebadweg, dann wieder zurück zum Teufelsberg. Fotopausen gab es keine, es ging wirklich gut zur Sache. Nur bei der Auffahrt zum Havelhöhenweg forderte ich eine kurze Pause ein – die Schaltung klang seltsam und ich fand den Grund in einem leicht verstellten Umwerfer, kein Problem was sich nicht mit dem Bordwerkzeug in kurzer Zeit lösen ließ.

Bei der Pause flößte ich mir auch noch ein durch die niedrigen Temperaturen sehr zähflüssiges Gel ein, konnte aber nicht wirklich genug Flüssigkeit nachspülen, da der Inhalt meiner Flasche bereit szu einem guten Teil gefroren war und nur durch die ständige Bewegung eher an Frozen Margarita erinnerte und nicht an einen Eisblock.

Weiter ging es dann zum Teufelsberg, dessen Flanke wir auf steilen Wegen (ca. 18% Steigung!) mitnahmen, bevor wir die gemeinsame Fahrt am Teufelsseeparkplatz beendeten. Einer meiner Mitfahrer mußte noch in Richtung Schlachtensee und da mir aufgrund der schnellen Fahrt noch ein wenig Zeit für genügend Winterpokal-Punkte fehlte, beschloß ich mitzufahren und dann über die Seen (Schlachtensee-Krumme Lanke-Grunewaldsee) wieder zurück.

Trotz des Samstags war es wohl wegen des Wetters noch erträglich dort zu fahren. Zum Schluß umfuhr ich den Grunewald noch nahezu komplett und drehte einen kleinen Umweg, um die drei Stunden noch vollzukriegen. So kam ich mit genau drei Stunden und mehr als 60km auf dem Tacho zu Hause an. Ein 20er Tachoschnitt auf einer solchen MTB-Runde, nicht von schlechten Eltern.

Meine Beine allerdings spürte ich danach deutlich. Aber so muß es sein!

Track MTB-Samstagsrunde

Havelhöhenweg

An diesem Samstag war das Wetter zwar mit Temperaturen um den Gefrierpunkt recht kühl, aber sonnig und trocken. Nach einem guten Frühstück prokrastinierte ich noch etwas vor mich hin und als ich mich schon fertig machte, um allein loszuziehen, da klingelte doch noch das Telefon und Manuel meldete sich, mit dem ich heute locker verabredet war.

Eigentlich war angedacht, eine Straßentour zu fahren, mal etwas raus aus Berlin. Aber nach den letzten Abendtouren auf der Straße war mir der Verkehr, zumal der zu ewartende an so einem schönen Tage, schon über, bevor ich mich mit diesem überhaupt auseinandersetzen mußte und so entschieden wir, durch den Grunewald, aber etwas südlicher der letzten Nightrides zu fahren.

Wir trafen uns am S-Bahnhof Grunewald, von dort ging es direkt auf die kleinen Waldwege, da die großen mit Unmengen von Spaziergängern nicht schön zu fahren gewesen wären (was zum Glück schon gleich zu sehen war). Teilweise auf kleinen Trails, teils auf Reitwegen fuhren wir in Richtung der Havelberge, wo wir kurz vor der Havelchaussee einbogen und nach einem kleinen Schlenker auf den Havelhöhenweg einbogen. Dieser ist über große Teile mit dem Fahrrad angenehme zu fahren, auch wenn er natürlich immer wieder einige nette Abfahrten und Anstiege bereithält. Allerdings (das war uns vorher aber auch bewußt), sollte man sich auch nicht scheuen, die ein oder andere Treppe schiebend oder tragend zu überwinden.

Belohnt wird die Mühe, speziell jetzt, wo kein Laub an den Bäumen ist, immer wieder mit grandiosen Ausblicken über die Havel. Und da der Weg auch zu Fuß recht anstrengend (und nicht einfach zu erreichen) ist, ist er auch von Fußgängern nicht so stark frequentiert. Mit einigen kleinen Umwegen folgten wir dem Weg bis zur Großen Breite, dann überquerten wir den Wannseebadweg und fuhren am Strandbad vorbei zur DLRG-Station am Großen Wannsee. Nach einem Blick auf den anhaltend hohen Wasserstand ging es dann für eine Pause zur Tankstelle Nikolassee, wo wir warmen Kakao und ein paar kurzkettige Kohlehydrate zu uns nahmen.

Mit frischer Energie vesorgt ging es in gleichmäßigem, aber zügigem Tempo über einfache Wege nach Schildhorn, wo wir noch die Biberspuren anschauen wollten. Wir nahmen noch den Blick auf die Havel vom Schildhorndenkmal mit, dann fuhren wir relativ direkt durch den Wald zurück zum Bahnhof Grunewald und von dort nach Hause.

Eine – auch wegen des wirklich schönen Wetters – sehr angenehme Tour, etwas weniger anstrengend, aber mit einigen kleinen Schiebe- oder Tragepassagen garniert, die aber vor allem tolle Ausblicke auf die wunderschöne Berliner Havellandschaft bescherte.

GPX Track Havelhoehenweg und Bonus