Unten im Hotel gab es die Möglichkeit zu frühstücken, die wir auch nutzten. Danach machten wir die Räder fertig und checkten aus. Die Strecke vom Hotel zum Track in Richtung Norden lief trotz des Montagmorgen-Berufsverkehrs recht geschmeidig. Unser Track war im wesentlichen der Fietssnellweg 14, also ein gut ausgebauter Radschnellweg.
Von Antwerpen bis Essen (das belgische Essen, direkt an der niederländischen Grenze) verlief der Weg hauptsächlich neben einer Bahnstrecke. Flach, ohne große Unterbrechungen. An ein paar wenigen Stellen ging es kurz von der Bahn weg, entweder wegen baulicher Gegebenheiten oder an einer Stelle wegen einer Baustellenumleitung.
In den Niederlanden hatten wir zunächst keinen Radschnellweg und nur kleine Straßen, die keine oder nur aufgemalte Radinfrastruktur hatten, ein Konzept, mit dem Niederländer ziemlich schlecht zurechtkommen. Die belgischen Autofahrer sind definitiv um einiges zuvorkommender und rücksichtsvoller. Niederländer sind, sobald die Infrastruktur es nicht verhindert, kaum von Deutschen zu unterscheiden.
Bis Roosendaal hatten wir aber zumindest den Komfort eines kleinen Radwegs, der entlang eines Baches führte und dann in einem Grüngürtel in die Stadt. Hinter Roosendaal erwartete uns die Fahrt entlang einer großen Straße und später auf Deichen. An einer Stelle stoppte uns eine Baustelle, aber dank guter Openstreetmap Karten fanden wir eine Umfahrung mit einer kurzen Schiebestrecke über einen Fußpfad, so dass uns die lange offizielle Umleitung erspart blieb.
Die Fahrt neben der Autobahn über die großen Flussdelta war beeindruckend, aber auch anstrengend und wir waren froh, als wir wieder auf ruhige Straßen abbiegen konnten. Eine erste kurze Fährüberfahrt über die Spui vor Spijkenisse brachten wir hinter uns, entschlossen uns aber, in Spijkenisse eine Pause einzulegen und etwas zu essen.
Dann ging es durch den Hafen von Rotterdam, unendliche Mengen von Straßen, Bahnstrecken, Schiffen, LKW, Zügen ringsum und natürlich die Industrieanlagen bis zum Horizont. Mit der zweiten Fähre des Tages wechselten wir bei Maassluis auf die andere Seite des Flusses, dann ging es auf einem schönen Weg direkt am Fluss entlang.
Die Attraktion des Tages war natürlich Maeslantkering, das Maasland-Sperrwerk – eine riesige Anlage, die Rotterdam vor Sturmfluten schützt, indem zwei riesige Tore den Fluss vor dem Einströmenden Wasser der Nordsee verschließen. Es gibt dort einen Hügel, der den Blick auf das Bauwerk zulässt.
In Hoek van Holland angekommen, fuhren wir erst einmal an die Nordsee und genossen den Duft der See, nachdem wir durch den Rotterdamer Hafen gefahren waren. Dann ging es zum Hotel. Es folgte die übliche Routine: frisch machen, kurzer Spaziergang, essen. Zum Nachtisch plünderten wir noch den örtlichen Supermarkt.