Spring15: Malaucène – Mt. Ventoux – Sault

Wir checkten nach dem Frühstück noch kurz die Räder, dann waren wir um neun Uhr auf der Piste. Nach der Ausfahrt aus Malaucène geht es auch gleich los – mit dem Anstieg auf den Mt. Ventoux.

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Zahllose Schilder klären darüber auf, dass die Strasse auf dem Berg geschlossen sei und erst am 15.05. öffnet. Wir wussten allerdings, dass man sich mit dem Rad durchmogeln kann. Der Vorteil der Auffahrt war dann auch der geringe Verkehr. Immer wieder kamen Rennradler vorbei, ab und zu mal Autos, keine Motorräder.
Das Wetter war noch grau und feucht, zwischendurch tröpfelte es auch mal. Der Anstieg fängt sanft an, aber je weiter es nach oben geht, desto mehr steile Stücke kommen. Wir sehen, wie Wolken aus den Tälern aufsteigen, langsam lichtet sich der Blick über die Landschaft ein wenig. Man merkt, um wie viel höher der Ventoux im Gegensatz zur umgebenden Landschaft ist, wenn man bei nicht mal der Hälfte des Anstiegs bereits weit über alle Erhebungen hinweg schauen kann.

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Der eigentliche Gipfel des Mt. Ventoux taucht bei der Auffahrt von Malaucène allerdings erst recht spät auf, wenn man nur noch wenige hundert Meter darunter ist. Dann steht er aber gewaltig vor einem und man kann die sehr steilen Abhänge des kahlen Berges sehen.
Kurz vor dem Gipfel erwartet uns Frank, der von der anderen Seite hoch gefahren war.
Oben gibt es die üblichen Fotos und wir geniessen den etwas verschleierten, aber dennoch beeindruckenden Blick vom Gipfel. Wo sich Süd- und Ostabfahrt trennen gibt es ein Restaurant, wo wir noch kurz mit Frank sitzen, bevor er ins Tal rauscht und wir Mittag essen.
Die Abfahrt nach Sault ist wenig spektakulär, aber lang. Erst in den Ort muss man kurz wieder hinauf.

Aufgrund des bevorstehenden Passes nach dem Ort und der relativ langen Strecke, bis wieder genügend große Orte für eine sichere Unterkunft am Weg liegen bleiben wir in Sault. Ich besorge mir noch neue Cleats, weil ich Probleme mit dem Einklicken hatte, dann beziehen wir das Hotel, machen einen kleinen Rundgang durch den Ort und Essen zu Abend. Danach ist dringend Ruhe angesagt.

Track Malaucène – Mt. Ventoux – Sault

Spring15: Avignon – Malaucène

Da wir heute eine kurze Etappe geplant hatten, begannen wir den Morgen entspannt. Nach dem Frühstück räumten wir das Zimmer, während wir auf ein Update unserer Route nach Malaucène warteten, holten wir die Räder auf die Strasse.
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Ich stellte an meinem vorderen Reifen eine Beschädigung der Seitenwand fest. Bei dem ungewöhnlichen Mass und mitten am Sonntag nicht gerade ideal. Aber zunächst nicht absolut problematisch.
Nachdem wir unser Update hatten, folgten wir dem neuen Track aus Avignon heraus. Auf ruhigen Strassen ging es durch die Landschaft, vor uns schien der Mt. Ventoux regelrecht zu wachsen. Auf etwa der Hälfte der Strecke treffen wir Frank, der hier am Fuss des Ventoux lebt. Wir tauschen Radfahrer-Geschichten und hören aufmerksam zu, wenn es um Franks Hausberg ging.
Nach einer Liegeprobe wollte ich noch kurz die Einstellung meines Dämpfers testen – dabei brach der Gepäckträger. Wohl oder übel musste ich die Taschen am Lowrider befestigen, den Gepäckträger konnten wir mit Kabelbindern gut sichern. Ärgerlich, auch wenn der zusätzliche Luftwiderstand bei der Abfahrt vom Pass natürlich auch praktisch sein kann.
Weiter ging es nach Bédoin, wo viele Rennradler und ein offener Fahrradladen anzutreffen waren. Erwartungsgemäß gab es keinen passenden Mantel und so sicherte ich die beschädigte Stelle am Reifen mit einem Schlauchflicken von innen.
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Auf der Fahrt über den Col la Madeleine hängten wir ein paar niederländische Rennradler ab. Vermutlich der erste und letzte Triumph rund um den Mt. Ventoux. Die Schmach, von zwei Liegerädern mit Gepäck versägt worden zu sein nahmen die Herren sportlich und machten sogar noch das Foto am Pass von uns, als sie auch oben eintrafen.
In Malaucène fanden wir ein weiteres offenes Fahrradgeschäft, aber der 57-406 Reifen für Kinder-MTB passte nicht wirklich unters Schutzblech, zudem weckte er kaum mehr Vertrauen als mein lädierte Supreme.
Wir checkten im Hotel ein, dann machten wir einen Rundgang durch den Ort und ernährten uns schliesslich sportgerecht mit proteinreicher Kost. Der Abend war danach eher kurz.

Track Avignon – Malaucène

Spring15: Ruhetag in Avignon

Den Morgen gingen wir ruhig an. Nach dem Frühstück im Hotel mussten wir das Zimmer wechseln, weil wir die endgültige Entscheidung für den Ruhetag erst spät abends getroffen hatten, als die Rezeption nicht mehr besetzt war und wir die weitere Nacht so erst beim Frühstück im Hotel klar machten.

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Nach dem Frühstück machten wir einen lockeren Spaziergang durch die wirklich sehenswerte Stadt und kauften noch ein paar Kleinigkeiten ein, bevor wir eine Siesta im Hotel einlegten.
Noch ein Spaziergang und ein schönes französisches Mittagessen folgten, wir tingelten auch noch durch die Sport- und Outdoor-Geschäfte, ohne jedoch bei der Suche nach Mineraldrinks wirklich fündig zu werden.
Nach einer weiteren Ruhepause – schliesslich ging es ja darum, die Gelenkprobleme von Micha in den Griff zu kriegen – war es dann auch bald Zeit für das Abendessen und ein frühes zu Bett gehen. Für morgen steht eine kurze Etappe auf dem Plan, um die erzielten Heilungserfolge nicht zu gefährden.

Spring15: Serièrres – Tain-l’Hermitage / Avignon

Der Morgen startete grau, aber trocken. Das Frühstück im Hotel war französisch (und damit nur bedingt für Radfahrer geeignet), aber vermutlich das einzige weit und breit. Und der Wind blies unvermindert mit bis zu 30km/h aus Richtung Süd.

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Auf der Via Rhona, unserer Radroute, wurde gebaut, aber die Umleitung ging über sehr ruhige Strassen. Nur voran kamen wir kaum: der Wind bremste und Micha mache sein Knie zu schaffen. Mit diversen Pausen kämpften wir uns weiter. Wir folgten dem Radweg an einigen neu ausgebauten Stellen, die noch nicht in unserer Routenplanung vorhanden waren, aber es half alles nichts. An dieser Stelle weiter zu machen wäre kaum vertretbar gewesen. Und so beschlossen wir in Tain-l’Hermitage bei einem kleinen Snack, mit dem Zug nach Avignon zu fahren, um uns einen Ruhetag zu “erkaufen“.
In Avignon suchen wir uns ein preiswertes Hotel, dann schlenderten wir durch die Altstadt und besuchten die berühmte Ruine der Brücke aus dem Lied.

Track Serièrres – Tain-l’Hermitage / Avignon

Spring15: Dole – Macon

Da wir im Hotel kein Frühstück gebucht hatten, waren wir früh auf der Strecke. In Dole fanden wir einem Bäcker, bei dem wir uns belegte Brote mitnahmen, ein Supermarkt war – zumal vor neun Uhr – nicht verfügbar.

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Nach ein paar Kilometern am Kanal folgte die Strecke der Strasse und so fanden wir ein kleines Café, wo wir warme Getränke bekamen. Zwar war klarer Himmel, aber die Temperatur war gerade mal bei sieben Grad Celsius. Gleich daneben befand sich ein offener Supermarkt, so dass wir Vorräte auffüllen konnten und das mitgeführte Wasser mit Geschmack versehen.
Auf den letzten Kilometern am Kanal wurde der Belag noch etwas ruppig, dann ging es an der Saône ähnlich weiter. Wir setzen uns für unser Frühstück in die Sonne, Bänke gibt es an den Radwegen alle paar Kilometer.
Frisch gestärkt folgten wir dem Eurovelo 6, irgendwann kürzten wir aber über verkehrsarme Strassen ab. In Verdun s/le Doubs (das hat nichts mit dem Schlachtfeld des ersten Weltkriegs zu tun!) sahen wir zufällig ein offenes Restaurant und aßen Croque Monsieur zum Mittag. Keine 30km später durchfuhren wir noch Chalon sur Saône, wo wir am Weg nichts weiter fanden und so direkt zum Bahnradweg kamen.

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Der Radweg führt 70km bestens ausgebaut über diverse Dörfer – und im Gegensatz zum Kanalradweg findet man auch immer Gelegenheiten, sich gemütlich hinzusetzen und ein warmes oder kaltes Getränk nebst einer Kleinigkeit zu Essen zu bestellen. Das nutzen wir auch einige Male aus.
Das erste mal begegneten uns auch andere Radfahrer in nennenswerter Zahl, viele Rennradler, aber auch Freizeitradler. Tourenfahrer treffen wir allerdings keine.
Vielleicht 20km vor Macon wird es bergig, der Radweg folgt nur noch locker der alten Bahnlinie, es gibt ein paar Stellen mit Steigungen bis zu 15 Prozent und sehr engen Kurven. Als Belohnung kommt dann aber noch die Fahrt durch einen langen Tunnel – sehr spannend.
Wir buchen uns schnell noch ein Hotel in Macon, nach der Einfahrt in die Stadt biegen wir vom Track ab und fahren direkt dort hin. Nach über 160km nutzen wir das Buffet im Hotel aus, bevor es müde und satt ins Bett geht.

Track Dole – Macon