Sonne, 25°C, leichter Rückenwind. Ideale Bedingungen also für die etwa 50 Kilometer, die von der Cycle Vision nach Deventer vor mir lagen. Um trotzdem kein Risiko einzugehen, fuhr ich etwas mehr als drei Stunden bevor mein Zug ab Deventer gehen sollte in Biddinghuizen los. Anstelle der N306 vorbei am Freizeitpark Walibi World entschied ich mich diesmal für den Radweg am Ufer entlang. Ich umfuhr Elburg und bog vor Nunspeet auf kleinere Straßen ab.
Nach wenigen Kilomtern erreichte ich dann ein ausgedehntes Waldgebiet, das ich auf guten Radwegen durchquerte. Mein Nettoschnitt lag bei etwa 30 km/h, der Bruttoschnitt kaum drunter. Lediglich ein paar kurze Passagen mit schlechterem Pflaster bremsten meine Fahrt zwischendurch etwas, belohnt wurde das aber immer wieder mit langen sehr gut ausgebauten Strecken, auf denen ich ungeniert mit ca. 35 km/h auf dem Tacho den Schnitt wieder nach obentreiben konnte.
Erst nach dem Verlassen des Naturschutzgebietes auf öffentlichen Straßen mit der ein oder anderen Kreuzung, was in den Niederlanden in aller Regel einen Kreisverkehr bedeutet, wurde meine Fahrt wieder etwas langsamer. Nicht ganz regelkonform scherte ich oft vom sonst hervorragenden Radweg auf die Straße aus, um die Kreisverkehre mit größerer Geschwindigkeit queren zu können und zumindest nach dem Einfahren in dieselbigen Vorfahrt zu haben.
Mein Schnitt lag immernoch gut über 29km/h, als ich Deventer erreichte, allerdings kostete mich die nicht ganz eindeutig ausgeschilderte Auffahrt auf die Brücke – ich erwischte den Fußweg am Ende – über die Ijssel noch etwas Zeit, so daß ich am Bahnhof dann einen Nettoschnitt von knapp weniger als 29km/h zu „beklagen“ hatte. Alles in allem lag ich aber so gut in der zeit, daß ich mir in Devneter noch eine gute Portion Nodeln gönnen konnte, beim Supermarkt noch getränke für die Zugfahrt kaufte und anschließend sogar noch gute 20 Minuten auf demBahnsteig warten mußte.
Der zug fuhr – für mich ungewohnterweise – via Südkreuz, so daß ich mir die Heimfahrt vom Hauptbahnhof sparte. Dennoch stieg ich nicht in die S-Bahn, sondern fuhr die letzten Kilometer durch das nächtliche Berlin, womit ich meinen Kilometerstand auf 6500km seit Jahresbeginn bringen konnte.